"Ich kann es nicht glauben! Du hast den Schwanz eingezogen!", rief Tamara empört. Alice verdrehte die Augen. "Mein Vater arbeitet in der Polzeistation. Der bekommt Ärger wenn ich da Scheiße baue.", maulte sie. Tamara stöhnte. "Wir hätten die Monster verhaften lassen können. Wegen Hausfriedensbruch. Das hätte die finale Aufdeckung der Meerschweinchenmafia ein Stück näher gebracht!"
"Weil es ja auch so gut gelaufen ist." "Elende Pessimistin! Du hast ernsthafte Probleme."
"Alter, du glaubst an... Meerschweinchen- verschwörungstheorien! Wenn hier einer Probleme hat, dann bist das ja wohl du!" Wütend funkelten die Freundinnen sich an."Alice! Hallo Schätzchen, was machst du denn hier? Willst du deinem Papa eine Schachtel Donuts mitbringen?", wurden sie plötzlich von dem lachenden Herr Grün unterbrochen. "Papa! Wir waren... im alten Haus... wegen etwas das von meinem Handy abgeschickt wurde...", setzte Alice zur Erklärung an. "Jemand hat euch von deinem Handy geschrieben? Wir können das orten lassen. Dann wissen wir wer es hat! Seid ihr deswegen bei der Station?" Alice zögerte. Sollte sie ihrem Vater die Warheit sagen? Einerseits würde er sie bestimmt für verrückt halten, andererseits kannte er das Foto von Marianne ja auch. Sie konnte es ihm sagen, beschloss Alice.
"Naja. Die Person hat uns ein Foto von sich auf Tamaras Handy geschickt...", begann sie. Ihr Vater lachte. "Das ist ja wohl ziemlich bescheuert."
"Es ist Marianne. Das tote Mädchen aus dem Haus."
"Die ist bestimmt auf diesem furchtbaren Teppich gestorben... Wie meinst du das, das tote Mädchen hat dein Handy?!"
"Sie hat Tami ein Bild geschickt, also sind wir ins Haus zurück gegangen um sie zu suchen, oder das Bild. Als wir da waren sind dann plötzlich Marianne und zwei Monster aufgetaucht und wir sind abgehauen."
"Verstehe ich das richtig: ihr habt einen Geist oder Zombie oder was auch immer gesucht, der dein Handy geklaut hat und ihr seid abgehauen, als ihr... genau die nach der ihr gesucht habt gefunden habt?"
"Jaaaa... aber sie hatte unheimliche Monsterfreunde dabei. Ich sag's dir, die eine war mindestens zwei Meter.", versuchte Alice sich rauszureden. "Das klingt...", setzte Herr Grün an, wurde aber von Tamara unterbrochen: "Als hätten wir den Schwanz eingezogen, ja das haben wir heute schon öfters gemacht." Alice' Vater schüttelte den Kopf. "Nein, das klingt, als hättet ihr Fieber, oder hättet auf dieser höllischen Party in der Innenstadt versehentlich irgendetwas eingeatmet. Ich fahre euch sofort ins Krankenhaus. Mit Wahnvorstellungen ist nicht zu spaßen. Das sind ernstzunehmende Krankheiten.", saget er besorgt und drückte erst Alice und dann Tamara die Hand auf die Stirn. "Deine ständige Sorge um meine Gesundheit ist eine ernstzunehmende Krankheit.", motzte Alice vor sich hin,als sie ihrem Vater genervt nachtrottete."Das haben die Meerschweinchen eingefädelt. Ich sag's dir!", zischte Tamara Alice zu. Die beiden saßen auf dem Rücksitz von Herr Grüns Auto und waren ziemlich eingeschnappt. Alice verdrehte die Augen. Sie mussten doch nicht ins Krankenhaus! Es wäre viel besser, wenn ihr Vater jetzt seine Polizei Kumpels einspannen würde, um das Handy zu orten. Dann würden sie den Geist und seine Monsterfreunde treffen und die Sache, mit dem Fieber hätte sich auch geklären. Ein weiterer Grund, auf dem Alice wirklich nicht ins Krankenhaus wollte war, dass ihre Mutter da arbeitete. Das würde so peinlich werden!
"Meerschweinchen? Wie meinst du das, das haben die Meerschweinchen eingefädelt?", fragte Herr Grün Tamara neugierig. Panisch schüttelte Alice den Kopf. Wenn Tamara jetzt von ihrem komischen Verschwörungstheorien erzählen würde, dann wäre Alice' Vater sicherlich komplett davon überzeugt, dass die Mädchen auf der Convention irgendwelche Substanzen geschnüffelt hatten. "Ich ziehe nicht den Schwanz ein", zischte Tamara ihrer besten Freundin zu und begann zu erklären. "Also, alles begann, als die Meerschweinchen mit den Schiffen von Amerika nach Spanien gebracht wurden. Sie haben sich schneller ausgebreitet als die Pest, haben langsam die Kontrolle übernommen. Sie spionieren die Menschen aus, während sie durch ihre Niedlichkeit versuchen harmlos zu wirken. Sie bilden eine richtige Untergrundorganisation, eine Meerschweinchenmafia, sozusagen. Und die Dinger sind so ziemlich überall. In fast jedem Haushalt gab es einmal ein Meerschweinchen. Sie sammeln Informationen und werden immer mächtiger und warten nur darauf eines Tages die Weltherrschaft an sich zu reißen. Überall gibt es Indizien, es ist total offensichtlich, aber niemand will es wahrhaben!...", begann Tamara in einer dramatischen Stimme zu erklären. "Aha.", meinte Herr Grün und Alice konnte im Rückspiegel sehen wie er die Augenbrauen hochzog. "Ich sehe, Sie verstehen mich. Die Meerschweinchenmafia steckt mit so ziemlich allem unter der Decke, was versucht uns Zweifler aufzuhalten. Uns, die noch nicht auf ihrer Seite stehen, die sind nicht für unschuldig halten. Bestimmt stecken sie auch mit den Monstern unter einer Decke, die Alice' Handy geklaut haben. Ich habe ihr nämlich Beweismaterial geschickt."
"Aha."
"Papa, sie hat nichts genommen! Wir haben wirklich nichts genommen! Tamara ist immer so!", versuchte Alice panisch die Situation zu entschärfen.Es half alles nichts. Schon wenige Minuten später parkte Herr Grün sein rosanes Auto, Alice hatte sich die Farbe aussuchen dürfen, vor dem Krankenhaus. Er führte die Mädchen, die sich immer noch lautstark über Meerschweinchen stritten in die Notaufnahme. "Bleibt hier, ich melde euch an. Bei den Symptomen, die ihr habt, bekommt ihr bestimmt schnell einen Termin. Macht euch keine Sorgen, der Trip geht zu Ende. Die können euch helfen.", flüsterte Herr Grün beschwichtigenden und drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. "BoAr PaPa! Du bist sooooooooo peinlich.", jammete Alice, während ihr Vater in Richtung des Anmeldungsschalters davon eilte. "Er meint es gut...", warf Tamara ein und las auf ihrem Handy die neusten Posts auf
r/guineapigsbringdoom. "Jaaa.", murmelte Alice und suchte verzweifelt nach einem anderen Thema, das sie ansprechen konnte. Plötzlich entdeckte sie etwas, oder besser jemanden. Die perfekte Ablenkung!Sie stieß Tamara den Ellenbogen in die Rippen. "Pst. Tami. Guck mal da drüben. Da ist Wilhelm.", zischte sie. Sofort schoss der Blick des anderen Mädchens in die von Alice gezeigte Richtung. "Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Heilige Avokado mit Vanillesauce. Du hast recht. Schnell! Wir müssen uns verstecken! Er darf mich nicht sehen!", winselte Tamara. Alice verdrehte die Augen. "Und wer zieht jetzt den Schwanz ein?"
"... Ich."
"Genau. Geh doch zu ihm."
"Vergiss es. Er mag mich doch gar nicht."
"Er kennt dich gar nicht."
"Genau!"
"Mach schon. Du schaffst das!""Hi. Kenne ich euch zwei nicht aus der Schule?", fragte Wilhelm plötzlich. Tamara lief knallrot an und machte Geräusche wie ein Meerschweinchen, auf das jemand getreten war. Alice nickte. "Cool. Ich bin Wilhelm. Du bist doch Alice, von Instagram... @Alice_Beautyqueen uuuuund... Du... Du bist Tamara, oder, die mit der Nagetierphobie.", stellte Wilhelm sich vor. Tamara gab ein weiteres, erbärmliches Quietschen von sich und ergriff die Flucht. "Tami warte!", schrie Alice und rannte ihrer besten Freundin hinterher, einen verwirrten Wilhelm im Schlepptau.
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Dämonen im Chat
HumorWas passiert wenn zwei junge Dämoninen ein Smartphone... ausleihen? Wo das draufgängerische Geistermädchen Marianne ist, da sind zwei Dinge garantiert auch zu finden: ihre beste Freundin, die Erddämonin Edres, und ein totales Durcheinander. Als si...