7. Kapitel: Mobbing

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Ich schrieb schonmal den Titel hin: Mobbing.

Louis war sichtlich angespannt. Ich drehte mich zu ihm und schaute ihm in die Augen, er schaute schnell weg. Ich nahm sein Kinn und drehte sein Gesicht in meine Richtung sodass er mich angucken musste. „Willst du mir erzählen wieso du gemobbt wurdest, ich kann verstehen wenn du es nicht sagen möchtest..." sagte ich ihm. Ich versuchte beruhigend auf ihn zu wirken. Er schaute wieder nach unten. Er öffnete seinen Mund, ich unterbrach ihn allerdings und sagte „Sag den wahren Grund, mich musst du nicht anlügen" er schloss seinen Mund wieder und sah irgendwie traurig aus.

Er setzte noch einmal an zu sprechen, allerdings brachte er nur ein Schluchzen heraus und fing an zu weinen. Ich nahm ihn augenblicklich in den Arm. Er schluchzte immer laute in meine Schulter. Ich flüsterte ihm zu „es ist alles Okay mit mir kannst du über alles reden. Ich werde dich nicht auslachen, Lou". Er schluchzte noch einmal laut auf löste sich aus meiner Umarmung und zog seine Knie zu seiner Brust und umfasste sie mit den Armen. Bevor er sein Gesicht auf seine Knie presste nuschelte er „ich bin schwul". Ich sah ihn an und war erstaunt über diese Information. Jetzt zu sagen, dass ich auch schwul sei wäre bestimmt nicht angebracht. „Es ist doch okay schwul zu sein, es ist etwas komplett normales. Jeder der etwas dagegen hat, hat nicht das Recht dich mit dir befreundet zu sein." ich nahm ihn wieder in die Arme er schluchzte wieder in meine Schulter.

Als er sich beruhigt hatte schlug ich vor, dass wir uns erst besser kennenlernen sollte bevor wir eine Präsentation über ein sensibles Thema vorbereiten. Er war erleichtert und stimmte zu und lächelte sogar leicht. Es war schon sehr spät. Ich fragte Louis wann er gehen wollte. Er flüsterte etwas ganz leise ich sollte es anscheinend nicht hören„Am liebsten garnicht..." ich fragte sofort „Wieso?" „Ach nichts ich geh gleich" „du kannst auch bleiben...wenn du willst wir haben ein Gästezimmer direkt neben meinem Zimmer." sagte ich. Louis sah mich mit großen Augen an „Wirklich?" . Ich nickte und er umarmte mich sofort. „Danke" flüsterte er fast. „Gerne doch, aber du musst mir erklären wieso du nicht nach Hause kannst, okay?" er nickte nicht so begeistert. „.. später, okay?" ich nickte ihm zu.

Ich ging ins Nebenzimmer, dort war ein kleines Zimmer mit einem Bett, einem Schrank und einem Schreibtisch. Mir fiel ein, dass ich ja noch duschen wollte. Ich drehte mich zu Louis und fragte „Wäre es okay wenn ich kurz duschen gehe?" Louis nickte „Darf ich nach dir auch duschen?" „Klar!"

Als ich fertig war mit dem duschen, ging ich mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden wieder ins Zimmer. Ich hatte meine Klamotten im Zimmer vergessen. Louis schaute sofort von seinem Handy auf, allerdings schaute er sehr schnell wieder beschämt zum Handy. Wenn ich richtig gesehen habe wurde er sogar leicht rot. Ich legte ihm ein Handtuch, ein Shirt, eine Hose und Socken direkt neben ihm auf den Abstelltisch hin. Dankend nahm Louis die Sachen unter den Arm und verschwand sofort ins Bad.

Nachdem er fertig war mit duschen, kam er wieder ins Zimmer. Die Klamotten waren ihm viel zu groß. Es sah irgendwie süß aus, wie er fast über seine eigene Hose stolperte. Ich saß auf meinem Bett und hatte meinen Zeichenblock auf meinem Schoß. "Darf ich mal sehen was du gerade zeichnest?" hörte ich von Louis. Ich hielt ihm meinen Block hin. Er guckte es sich an und sagte "Das sieht toll aus, Harry!". Auf dem Bild konnte man einen Schmetterling sehen, der auf der Nase eines Menschens saß. Das Gesicht konnte man noch niemanden zuordnen da ich erst den Schmetterling zeichnete.

Louis ließ sich wieder auf den Sessel fallen. "Wollen wir eine Serie oder so schauen?" fragte ich. Er nickte mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Ich schaltete meinen Fernseher an und öffnete Netflix. Er schlug The Prince of belair vor, ich gab den Titel sofort in die Suchleiste ein und startete die Serie. Ich fand die Sitcom ganz gut. Plötzlich wanderte mein Blick zu Louis.

From the "Oops" to the "Hi" [stopped]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt