12. Kapitel: Freier Tag

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"Ich geh kurz duschen!" sagte ich zu Louis.

"Ich müsste auch gleich duschen" kam es von Louis. "Ich beeile mich!" Sagte ich ihm mit einem leichten Lächeln. Er lächelte mich an und griff nach seinem Handy. Ich ging ins Bad. Während ich duschte dachte ich über meine aktuelle Situation nach. Allerdings versuchte ich schnell, mich wieder abzulenken, schließlich wusste ich nicht was ich fühlen sollte und auch nicht was er fühlte.

Ich band mir ein Handtuch um die Hüfte, da ich meine Klamotten im Zimmer gelassen hatte. Als ich die Tür öffnete, erblickte Louis und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Das Bad ist frei!" Sagte ich ihm als er zu mir hochschaute und ebenfalls lächelte. Er stand auf und ging sehr nah an mir vorbei, im vorbeigehen flüsterte er mir zu :"du siehst gut aus!". Ich wurde rot und mein Gesicht verzog sich leicht als hätte er mich bei irgendwas erwischt.

Als er aus dem Zimmer gegangen war, zog ich mir meine Klamotten an und ging zu meinen Zeichnungen. Bei ihnen angekommen, schnappte ich mir die bereits angefangene Zeichnung der beiden Personen im Anzug, die sich leicht verliebt anschauten. Ich ließ mich auf meinen Schreibtisch Stuhl fallen, nahm einen Stift in die Hand und ließ ihn übers Papier wandern.

Die Tür wurde geöffnet und Louis trat ein. Er war, genau wie ich eben, nur mit einem Handtuch bekleidet und fragte leicht verängstigt und peinlich berührt :"Klamotten?". Ich lief zum Schrank und gab ihm einen Oversize Hoodie und eine bequeme Jogginghose. Er bedankte sich und macht sich auf den weg, mein Zimmer erneut zu verlassen. Als er nun auf der Türschwelle stand sagte ich "Du kannst dich auch hier umziehen, ich zeichne eh grade...also nur wenn du willst". Er drehte sich um und ging wieder in den Raum. Danach schloss die Tür und ich setzte mich wieder an meinen Schreibtisch.

Ich zeichnete mein Bild weiter, bis ich einen auf mir liegenden Blick spürte. Nur zu gern hätte ich mich zu ihm umgedreht, doch ich wollte ihm kein schlechtes Gefühl geben, also zeichnete ich einfach weiter. „Fertig" sagte Louis, ich drehte mich um. Er sah echt süß aus, mit dem Overzise Hoodie. Seine Hände verschwanden in den Ärmeln. Er ging auf mich zu, schaute mir über die Schulter und begutachtete mein Werk. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr die beiden Personen Louis und mir ähnelten. Die kleinere Person sah irgendwie aus, wie Louis und die größere wie ich. „So so..." meinte Louis lächelnd, ging wieder zum Sessel und schnappte sich sein Handy, welches auf meiner Vitrine lag.

Ich zeichnete noch ein wenig weiter, während Louis irgendwas an seinem Handy machte. „Soll ich ein wenig Musik anmachen oder so?" fragte ich ihn. Er schaute auf und sein Blick lag direkt auf meinen Augen. „Gerne!" antwortete er ein wenig später. Ich schaltete meine Lautsprecher ein. „Was magst du denn so für Musik?" fragte ich nun. „Pop und so Charts..." antwortete er. „Ich mach einfach mal die momentanen Charts an" sagte ich an ihn gewandt.

2 Stunden später

Mittlerweile war mein Bild fertig und man konnte deutlich erkennen, dass es Louis und mich darstellte, obwohl es nicht einmal mein Ziel gewesen war. „Wollen wir mal Abendbrot essen?" fragte Louis mich. „Klar...Bratkartoffeln?" sagte ich. Er lächelte nur, was ich jetzt mal als ein Ja nahm. Wir gingen die Treppen herab. Meine Mutter hatte mir geschrieben, dass sie erstmal für 3 Tage weg sein würde. Das passierte öfters.

Wir standen zusammen in der Küche. Ich öffnete den Kühlschrank und holte ein paar Kartoffeln heraus, während Louis sich an die Kücheninsel setzte und ein Brett vor sich stellte. Nun holte ich uns beiden jeweils ein Messer und mir ebenfalls ein Brett. Ich schnappte mir sofort eine Kartoffel und fing an sie zu schälen. Louis schaute mich an. „ Könnte ich auch einen Schäler haben?" fragte er. Ich nickte, stand auf und brachte ihm einen. Er lächelte und hauchte ein „Danke!". Nun wendete er sich seinem Brett zu und schälte auch ein paar Kartoffeln. Ich ließ 3 Kartoffeln liegen und holte eine Zwiebel. Auch diese begann ich nun zu schälen. Mir kamen ein paar Tränen. Louis sah hoch und wischte mir mit seinen Fingern sanft die Tränen weg. Ich lächelte.

Als das Öl in der Pfanne anfing zu brutzeln, schmiss ich die Kartoffeln ins Heiße Sonnenblumenöl. Louis schaute mir zu. Ich nahm einen Pfannenwender, um die Kartoffeln ein wenig zu verteilen und schaltete den Herd auf Stufe 7, damit die Kartoffeln nicht anbrennen würden. Mein Blick wanderte zu Louis, welcher mich anscheinend schon etwas früher angeguckt hatte. Ich lächelte ihn an. „Glaubst du zwischen Zayn und Liam läuft was?" unterbrach ich die stille. „Keine Ahnung...wieso vermutest du das? Ich meine Zayn der Badboy soll schwul sein?" fragte er sichtlich verwirrt. „Nun ja,... ich habe den Chatverlauf zwischen den beiden gesehen... sie nennen sich gegenseitig 'Schatz' und 'Babe'" erklärte ich. Louis schaute mich nun mit leicht geweiteten Augen an. „Na ja vielleicht, ...das klingt schon... relativ eindeutig" meinte Louis. Ich drehte mich wieder zu den Kartoffeln und gab nun auch die Baconstückchen und die Zwiebel in die Pfanne. Louis Blick lag auf meinen Händen. „Schönes Tattoo". Er deutete auf den Anker, welcher mein Handgelenk schmückte."Danke" antwortete ich geschmeichelt, holte zwei Teller auf dem Schrank und teilte die Kartoffeln gerecht auf. Louis nahm seinen Teller und ging vor ins Esszimmer, ich folgte ihm mit 2 Gabeln und 2 Löffeln.

Als wir aufgegessen hatten, kam Gemma runter und als sie uns sah lächelte sie sofort. „Das riecht lecker, was gab's?" fragte sie. „Die leckersten Bratkartoffeln der Welt, von Harry!" sagte Louis mit einem Lächeln auf den Lippen. Gemma lächelte vielsagend und ging in die Küche, während sie uns noch ein „Wir sehen und später" zurief. „Wollen wir in dein Zimmer gehen?" fragte Louis mich. Ich stand auf und lief zur Treppe, als Louis mich am Arm festhielt und „Danke" flüsterte. Ich war ein wenig verwirrt, ging allerdings trotzdem weiter nach oben.

From the "Oops" to the "Hi" [stopped]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt