13. Teil

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„Ihr könnt mich mal!" Wütend schiebe ich meinen Stuhl zurück, stehe auf und renne nach oben. Auf der letzten Stufe rutsche ich weg und knalle vorwärts auf meine rechte Seite. Sofort höre ich Schritte und Rufe und die beiden stehen auch schon neben mir. Phil hilft mir hoch. „Mir geht's gut!", versichere ich ihnen jetzt schon zum zweiten Mal.
„Bist du dir sicher?", fragt Alex besorgt.
Ich rolle mit den Augen, nicke, verlasse den Flur und lasse sie stehen. Sollen sie doch denken, was sie wollen. Ein bisschen tat der Sturz schon weg, aber es tat gut. Oh nein! Ich will es nicht tun ... nicht schon wieder! Doch ich laufe schnurstracks ind Bad, verschließe die Türe und ziehe meine Klinge hervor. Ruhig und langsam fahre ich sie über meinen Arm, bis ich endlich das Gefühl habe, wieder Luft zu bekommen. Es tut so unendlich gut! Ich habe die Pflaster vergessen mist! Und ein Schnitt wurde wohl doch etwas zu breit. Wieder wird mir ein bisschen schwindelig, doch diesmal geht es schnell wieder. Ich lege den Ärmel über meinen rechten Arm und gehe in die Küche um Pflaster zu holen. Dass Alex in der Küche steht, hat mir gerade noch gefehlt. „Was brauchst du?"
„Nichts", murmle ich leise zurück.
„Das sieht aber nicht nach nichts aus". Amüsiert hebt er eine Augenbraue. Ich habe darauf keine Lust und entscheide mich, zu gehen. Als ich mich umdrehe, spüre ich, wie Alex mich vom Gehen abhält. „Wa-....", setze ich an, weiter komme ich nicht, da ich kleine Blutflecken auf dem Boden sehe. Fluchend hole ich einen Lappen und will es wegwischen, doch Alex nimmt in mir aus der Hand und macht es selbst. Ich bedanke mich. Er erwidert nichts. Nachdem er fertig ist,  nimmt er meine Hand und zieht mich ins Badezimmer. Er deutet an, dass ich mich setzen soll und ich gehorche. Kurz ist er weg, dann kommt er mit Kleinigkeiten wieder. Er schiebt meinen Ärmel hoch, der inzwischen voller Blutflecken ist und kippt Desinfektionsmittel darüber. Sparsam ist er nicht. Bei der breiteren Wunde muss er mehrmals drüber schauen und ich befürchte schon schlimmes, doch dann hält er ein steriles Tuch drüber. Er nimmt es wieder hoch, schaut zur Wunde und legt sie wieder drüber. Das macht er ein paar mal. Bis er stirnrunzelnd erklärt: „Das will nicht aufhören zu bluten." Stimmt. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie oft er das Tuch schon ausgewechselt hatte. Doch nach ein paar Minuten hört es auf und ich danke Gott. Alex verbindet alles und als er fertig ist, atme ich erleichtert auf. „Alles okay?", fragt er sanft und drückt kurz meine Hand. Ich nicke und lächele leicht, bin mir nicht sicher, ob er es mir abgekauft hat. Hat er nicht. Das verrät sein komischer, besorgter Blick.

ASDS_neues Leben in der Ärzte WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt