18. Teil

1.3K 30 0
                                    

„Heyy, da bist du ja wieder", er lächelt mich an. Sollte er nicht sauer sein und mich anschreien? „Du hast mir einen echten Schrecken eingejagt. Zweimal. Über das von gestern reden wir später, okay? Wie geht es dir?"
Ich schaue an mir runter. Wieso trage ich einen Verband an meinem Arm? Verspätet antworte ich ihm, dass ich mich etwas schwach fühle, worauf er leicht nickt.
„Was ist passiert?", stelle ich die Frage.
„Alex hat dich im Badezimmer gefunden. Du hast erst geschrien und danach geweint und gar nicht mehr aufgehört. Er hat dich auf die Couch gelegt und dann hat er versucht, die Blutungen an deinem Arm zu stillen, aber es war viel zu viel. Er hat sofort den Notruf gewählt. Du hast gar nicht mehr aufgehört zu weinen. Dann wurdest du unmächtig, wegen dem hohen Blutverlust und den Schmerzen. Im Krankenhaus wurden deine Schnitte genäht und weil wir wussten, dass du einen Herzinfarkt bekommen würdest, wenn du in der Klinik aufgewacht wärst, haben wir dich mit nach Hause genommen. Unter der Bedingung, dass immer jemand da ist, der nach dir gucken kommt. Aber deine Fäden müssen in ein paar Tagen gezogen werden ... Das heißt, du müsstest also in die Klinik. Aber du hast Glück, denn das kann einer von und übernehmen und dann ist es vielleicht gar nicht so schlimm. Wir werden alle an deiner Seite sein. Dir wird nichts passieren."
Etwas überrumpelt lasse ich mir nochmal alles durch den Kopf gehen und dann erinnere ich mich auch. Die Klinge haben sie mir wahrscheinlich weggenommen. Na toll. Zum Glück habe ich in meinem Zimmer noch eine. Jetzt verstehe ich auch den Verband und die leichten Schmerzen.
„Ich rufe kurz die anderen an, damit sie wissen, dass du wach bist. Ruh dich noch ein bisschen aus", mit diesen Worten verlässt er das Sofa und ich schließe meine Augen. Doch bin unfähig, einzuschlafen.
Der Duft von Gebratenem steigt mir in die Nase und ich setze mich auf. Alex und Phil sitzen am Tisch. Wann ist der denn herkommen? Oli kommt grade aus der Küche mit Tellern. Ich stehe auf, begrüße die beiden und setze mich an den Tisch zu ihnen. „Wie geht's dir, kleine?", fragt Oli und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Alles Bestens", sage ich und recke meine Daumen in die Höhe. Oli schmunzelt und wirkt zufrieden. Alex hingehen würdigt mich keines Blickes. Wahrscheinlich ist er immer noch sauer. Und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Er hat mich beim Brechen erwischt ...
Ich esse fast meinen ganzen Teller und Phil umarmt mich stolz. Ich stehe auf und gehe nach oben ins Bad um mir die Hände zu waschen. Danach setze ich mich auf ddn Badewannenrand und schaue zur Toilette. Die Versuchung ist viel zu groß. Ich schließe sicherheitshalber ab und lasse das ganze Abendessen raus. Erleichtert lasse ich mich sinken. Ich stehe auf, spüle meinen Mund aus und trete raus. Doch sofort bleibe ich stehen. Alex funkelt mich böse an. Mist! Er zieht mich in mein Zimmer und zusammen setzen wir und auf's Bett. Zuerst schweigt er. Dann packt er aus. „Ich dachte, es wäre einmalig. Ich dachte wirklich, du hättest nicht auch noch dieses Problem. Du isst eh fast nichts, dann musst du das nicht auch noch ausbrechen. Du nimmst doch gar nichts zu dir, Liva. Ich habe nichts zu Phil gesagt, weil ich dachte, dass du damit aufhörst. Aber jetzt habe ich keine andere Wahl, als es ihm zu sagen. Er muss es wissen."
Er hält inne. Ich traue mich nicht zu atmen.
„Ich sage es ihm. Ich will nicht, dass er es wieder von dir erfährt. Das verletzt ihn nur."
Alex nickt. Wir bleiben still, bis Phil anklopft und fragt, ob alles okay ist. Alex verlässt mein Zimmer und ein paar Sekunden später kommt Phil rein. Ich frage mich schon, ob er etwas gesagt hat, doch Phils Frage beruhigt mich.
„Geht es dir besser?", er versucht zu lächeln, doch scheitert. Ich nicke und drehe meinen Kopf weg. Ich kann es ihm jetzt nicht sagen. Oder doch?

ASDS_neues Leben in der Ärzte WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt