14. Teil

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Seufzend steht er auf und lässt mich alleine. Ich verweile einige Minuten, bis ich aufstehe und in mein Zimmer gehe. Dort ziehe ich meine Pyjama an und gehe ins Bett. Müde knipse ich das Licht aus und hoffe, dieser Albtraum hat bald ein Ende.
Noch viel müder wache ich auf, als mein Wecker klingelt. Bereit für die Schule bin ich nicht, doch ich habe wohl keine andere Wahl. Das Frühstück lasse ich ausfallen, obwohl mir noch etwas schwummrig vom vorherigen Tag ist, an dem ich nichts gegessen habe. Wie immer ist das Erste, was ich tue, mich zu wiegen. Und siehe da, wieder abgenommen! Singend verlasse ich das Haus. Dieses Mal zu Fuß. Meinen Rucksack habe ich nicht so schwer in Erinnerung. Völlig außer Atem komme ich an der Schule an, dabei waren das höchstens 20 Minuten! Wie wenig Ausdauer ich doch habe. Verärgert über mich selbst betrete ich das Klassenzimmer, wo ich mich ganz nach hinten ins Eck an meinen Platz setze. Keiner spricht mit mir- nichts neues.
Unsere Klassenlehrerin fordert uns auf unsere Tische auseinander zu rücken. Verwirrt runzele ich die Stirn. Schreiben wir etwa einen Test? Sie hat nichts gesagt. Nicht, dass ich wüsste ...
Ich versuche an die vorherigen Stunden zu denken, doch beim besten Willen mag mir nichts einfallen. Sie teilt Blätter aus und es sind zu viele für einen Test. Fuck! Aber Englisch komnte ich immer. In Englisch bin ich gut. Denke ich jedenfalls. Als ich das erste Blatt umblättere stockt mir der Atem. Ich kann mich nicht daran erinnen, das jemals gesehen zu haben. Scheiße. Was mach ich jetzt?
So gut es geht versuche ich, die Blätter auszufüllen. Ich habe ein mulmiges Gefühl als die Zeit um ist und ich meine Arbeit abgeben muss.
„Hey". Erschrocken drehe ich mich um. Hinter mir auf dem Pausenhof stehen zwei Typen. Beide schwarz gekleidet. Unsicher schaue ich mich um, jedoch sehe ich niemand anderes.
„Hi", gebe ich schüchtern zurück. Die können nicht von der Schule sein, sonst hätten sie mich niemals angesprochen. Außerdem wirken sie viel älter. Was machen sie dann hier? Ist das nicht verboten?
„Wir haben von deinen Freunden über dich gehört und wollten fragen, ob du vielleicht Lust hast, auf die Party, die heute Abend stattfindet, zu gehen? Wir würden uns an der Tankstelle im Dort treffen und dich mitnehmen. Keine Sorge, ein paar deiner Klassenkameraden kommen auch mit." Das waren viele Informationen. Unsicher lächele ich und stimme zu. Mit einem „cool" gibt er mir sein Handy und ich tippe meine Nummer rein. Dann machen wir noch eine Uhrzeit aus und schon sind sie wieder weg. Ich auf einer Party? Das hätte ich niemals gedacht!
Auf dem Rückweg überlege ich, wie ich Phil überzeugen kann, doch als ich heimkomme, ist niemand da. Ich bin sehr erleichtert, das heißt nämlich, ich muss nichts essen. Als es immer später wird und ich immer noch allein bin, entscheide ich mich, einen Zettel zu hinterlassen, auf dem steht, dass ich mit Freunden weg bin. Sicherheitshalber schreibe ich in unsere Gruppe genau das Gleiche.
Warme Luft strömt mir entgegen, als ich nach draußen trete. Zur Tankstelle ist es nicht weit. Unterwegs friere ich ein bisschen, doch im Auto der Jungs ist es angenehm warm. Tatsächlich erkenne ich auch eine meiner Klassenkameraden wieder. Wir halten vor einer Scheune aus der laute Musik dringt. Eigentlich bin ich viel zu jung dafür und das nervöse Flattern in meinem Bauch wird stärker, je näher wir der Scheune kommen. Mein Handy vibriert und als ich es nehme, sehe ich, dass es Phil ist. Auch Alex hat mich schon zweimal angerufen. Ich ignoriere es, mache mein Handy ganz aus und stecke es wieder in meine kleine Tasche.

ASDS_neues Leben in der Ärzte WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt