-Teil 4 -

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Die ganze Fahrt über hielt er meine Hand und streichelte mit seinem Daumen meinen Handrücken.
"Magst du mir erzählen was passiert ist?" fragte Sebastian leise.
"Später vielleicht." antwortete ich knapp. Er drückte meine Hand lächelte mich an und sagte:" Du bestimmst das Tempo." "Danke" flüsterte ich.

"Was hältst du davon wenn wir gleich ne Pizza bestellen und es uns dann bei einem Film gemütlich machen?" schlug er vor. "Gute Idee aber zuerst muss ich wohl deine Dusche in beschlag nehmen." lachte ich. "Solange und so oft du willst Nica." entgegnete er mir.

Nachdem ich lange und ausgiebig geduscht hatte ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich neben Seb aufs Sofa fallen.
"Was für eine Pizza und welcher Film darf es sein?" fragte er und ich zuckte nur mit den Schultern. "Egal ich esse fast alles solange keine Oliven drauf sind und filmmäßig hab ich keine Ahnung was momentan so läuft. Leo blockiert den Fernseher immer um mit seinem Kumpel zu zocken. Ich höre dann lieber Musik und lese etwas." antwortete ich.

"Such du einfach einen aus. Aber bitte keine Liebesgeschichte. Das halte ich nicht aus. Oh und um himmelswillen nichts von diesem Marvel DC Kram."
Sebastian lachte erleichtert auf und sagte:" Zu Befehl, Kleines."

POV Sebastian:

"Gott sei dank" dachte ich erleichtert. 
Sonst würde ich wohl echt in Erklärungsnot geraten und eventuell wäre dann alles vorbei. Trotzdem verspürte ich einen kleinen Stich im Herzen. "Marvel DC Kram"... autsch.
Aber ihr würde ich es auch verzeihen wenn sie Superman cooler fände als Cap.

POV NICA:

Seb suchte eine Komödie die Ted hieß aus und bestellte die Pizza.
Nach zwei Stunden kugelte ich mich vor lauter Lachen neben Seb auf der Couch.
Dieser Teddybär war einfach zu witzig.
Sebastian sah mich an und flüstere:" Es ist schön dich wieder so lachen zu sehen" " Es tut gut mit jemandem einfach nur nebeneinander zu sitzen und zu lachen." gab ich zurück. "Danke, für alles was du in den letzten 24 Stunden für mich getan hast."
Sein Blick wurde weich "Danke das du mir vertraust Nica." sagte er.
Dann stand er auf und brachte die Pizzakartons in die Küche.

Als er wieder im Wohnzimmer war sah er mich an "Musik?" "Ja gerne." nickte ich. Er ging rüber zur Anlage und legte eine CD ein.
Eine schöne sanfte Melodie erklang und Seb hielt mir seine Hand hin.
"Komm lass uns die Musik etwas genießen." Ich legte meine Hand in seine und ließ mich von ihm hochziehen. Seine Arme lagen um meine Hüften während meine Hände auf seiner Brust ruhten. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und schloss die Augen.

Langsam bewegten wir uns im Takt der Musik ich sog seinen Duft ein und seufzte leise auf. Ich spürte wie er seine Hände über meinen Rücken gleiten ließ und mich damit näher an sich drückte.
Die Melodie verstummte und wir blieben einfach so stehen. Keiner wollte sich bewegen und damit den schönen Moment kaputt machen.

" Das fühlt sich so gut an" hauchte ich gegen seine Schulter "aber ich sollte jetzt wirklich schlafen. Morgen wird es echt anstrengend."
"Hmmm" grummelte er " dann zeige ich dir jetzt mal dein Schlafplatz. Er führte mich ins Schlafzimmer und zeigte auf sein Bett.
Ich sah ihn mit großen Augen an und bevor ich was sagen konnte lachte er und meint:" Ich schlafe selbstverständlich auf der Couch. Wenn du ein Shirt zum schlafen brauchst weißt du ja wo du eins findest" und zeigte lachend auf den Kleiderschrank.
Ich lachte ebenfalls und sagte dann
"Gute Nacht Seb." "Gute Nacht Kleines." erwiderte er und umarmte mich nochmal bevor ich die Türe schloss.

Laut seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Was macht dieser Mann nur mit mir. Ich schloss die Augen und sah sofort die von Seb vor mir. "Nica" ermahnte ich mich selber " spinn nicht rum." Ich ging zum Schrank und schnappte mir einfach das erste TShirt vom Stapel und zog mich um.
Lautlos öffnete ich die Türe und schlüpfte schnell ins Bad um mir die Zähne zu putzen.
Als ich fertig war huschte ich schnell wieder ins Schlafzimmer und kuschelte mich in Sebastians Bett.

Seine Bettwäsche roch nach ihm und als ich diesen markanten Duft in mich reinsog spürte ich ein leichtes Kribbeln am ganzen Körper.
"Nein nein nein das kann nicht sein" rief ich in Gedanken.
Ich kenne ihn noch keine 48 Stunden und schon löst er Gefühle in mir aus die ich seit Jahren nicht mehr gespürt habe. Ich atmete tief durch und versuchte dann zu schlafen.

NEIN! LEO LASS MICH. HÖR AUF! NEEEIIIINN! gequält von einem Albtraum wachte ich schreiend und schweißgebadet auf. Die Tür flog auf " Nica, Kleines was ist passiert. Ist alles ok?" fragte er besorgt. Ich sah hoch und fing sofort an zu weinen und schüttelte den Kopf. "Nichts ist ok Seb." schrie ich ihn an. " Leo hat... er ..hat... versucht
mich zu vergewaltigen. Mein eigener Freund hat versucht.... " Seb war mit einem Schritt bei mir und nahm mich in seine Arme. "Oh Nica. Das tut mir so verdammt leid. Was für ein mieses Arschloch. Ich bring ihn um." schnaubte er verächtlich.

Er streichelte meinen Rücken und redete immer weiter beruhigend auf mich ein. " Magst du mir jetzt alles erzählen?" fragte er besorgt. Ich nickte und fing an.
Nachdem ich ihm alles erzählt hatte sah ich tatsächlich Tränen in seinen Augen. "Nica" hauchte er traurig in meine richtung und zog mich in eine feste Umarmung.
"Seb?" flüsterte ich fragend. "Ja Kleines?" "Würde es dir was ausmachen diese Nacht vielleicht hier zu bleiben? Ich hab Angst und möchte nicht alleine sein."
Ich sah ihn abwartend an und als er mir lächelnd antwortete: "Wenn es das ist was du möchtest bleibe ich." Ich umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.

Gemeinsam kuschelten wir uns ins Bett er zog meinen Kopf auf seine Brust und sagte amüsiert: " Du trägst meine Klamotten und schläfst in meinem Bett, dabei weiß ich fast garnichts über dich." Ich lachte auf und fing an von mir zu erzählen.
Von meinem Leben in Deutschland, wie wir herzogen auch die Geschichte mit Leo sparte ich nicht aus.

Fertig mit meinen Erzählungen sah ich ihn abwartend an:" Jetzt du, erzähl mir von dir und deinem Leben. Ich weiß noch weniger über dich als du noch bis vor ein paar Minuten über mich. Ich kenne ja noch nicht mal deinen Nachnamen. Wer weiß vielleicht bist du ja ein irrer Serienkiller." schmunzelte ich.
"Nicht im echten Leben, Kleines." Irritiert schaute ich ihn an. Er lächelte sanft:" Lass uns morgen über mich sprechen. Wir sollten jetzt wirklich schlafen. Sonst killt Don mich morgen wenn du nicht fit bist."
Ich nickte kuschelte mich noch enger an seine Brust und wünschte ihm eine Gute Nacht.

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