PoV Maudado:
Manu klingelte. Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet. Eine graue Decke bedeckte Zombeys Körper und seine Augenringe saßen tief. Das hat er mir zu verdanken? Seit wann hatte ich denn so viel Mut?
In seinen Augen blitzte Hoffnung, aber auch Angst auf. Er trat zur Seite und wir gingen rein. Na ja, eher ich. ,,Wir lassen euch dann erstmal alleine. Auf wiedersehen und Maudado nicht wieder ausflippen!'', sagte Manu und ging mit Palle die nächstbeste Straße entlang.
Die Tür schloss sich und ich setzte mich mit ihm auf's Sofa. Es herrschte eine Bedrückende Stille zwischen uns. Keiner wollte was sagen. ,,Herrje, jetzt entschuldige dich gefälligst!'' Okay, Sally wollte was sagen. Doch nun meldete sich auch Zombey zu Wort:,,Wirklich? Du hast im Wald gelebt und siehst dennoch besser aus, als ich?'', fragte er ironisch. ,,Ich war vorhin mit Manu und Palle einkaufen'', gab ich kleinlaut zu. ,,Verstehe... verstehe...'' Meine Haare sahen dadurch dennoch nicht besser aus.
Wir beide blickten auf den Boden und wagten es nicht hochzugucken. Diese Stille war so unangenehm. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. ,,Es tut mir leid, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte!'', erklärte ich schnell und sah zu ihm. Sein Blick wanderte zu meinem, aber er sah nicht sehr überzeugt aus. ,,Du hast gesagt, dass du mich nicht sehen willst und ich dir nicht unter die Augen treten soll.'' Es war wohl doch schlimmer, als ich dachte. Warum musste ich meine eigenen Worte auch vergessen?
,,Ich wusste in dem Moment doch selbst nichtmal, was ich da sagte! Es tut mir doch ehrlich leid! Bitte sei nicht mehr so betrübt und lass uns das Ganze bitte vergessen!'' Er überlegte. Natürlich wusste ich, dass mein Verhalten nicht einfach zu entschuldingen war, aber ein Versuch war es wert. Geduldig wartete ich auf die Antwort, doch er dachte immernoch darüber nach. Es sah aus, als würde er bei 'Wer wird Millionär?' sitzen und es gerade um die 1 Millionen-Dollar-Frage ging.
,,Hast du dich jetzt auch mal entschieden? Willst du noch weiterstreiten oder verzeihst du mir?'', fragte ich. Er sah zu mir auf, aber man konnte erkennen, dass er immernoch in Gedanken war. ,,Herr Gott, Zombey! Jetzt gib ihm endlich eine Antwort!'', rief jemand durch das Fenster. Erschrocken drehte ich mich zu Manu, der ans Fenster hemmerte. Ganz leise hörte man draußen Palle lachen, während Manu frustiert zu uns schaute. ,,Was zur Hölle machst du da?'', rief Zombey. ,,Euch belauschen?'' Ich schlug mir gegen den Kopf und zog den Vorhang zu.
Ich setzte mich wieder hin und sah, dass Manu zum nächsten Fenster gegangen ist und uns erwartungsvoll anschaut. Diesesmal stand Zombey auf und versperrte Manu die Sicht. ,,Was ist denn jetzt deine Antwort?'', fragte ich, während er sich wieder neben mich setzte. ,,So oder so können wir uns nicht aus dem Weg gehen, weil wir noch Idioten in unserem Freundeskreis haben, die uns irgendwann sonst dazu zwingen befreundet zu sein.'' Ja gut, wo er recht hat, hat er recht. ,,Super, sie dürfen die Braut nun küssen!'', rief Manu glücklich rein. Was hat der Kerl geraucht?
Wir gingen erneut zum Fenster und baten sie rein. Dass sie gerade durch's Fenster reingekommen sind, ignoriere ich einfach mal. ,,Wann kommt eigentlich deine Mutter wieder?'', fragte Paluten ganz nebenbei. ,,Ähmmm...'' ,,Ich denke wir sollten lieber zu dir Nachhause und aufräumen, warf Zombey ein. Alle stimmten ein und sprangen wieder durchs Fenster hinaus, weil wir zu faul sind durch die Tür zu gehen. Zombey und ich sind Barfuß, allerdings war es jetzt wichtiger Manu's Leben zu retten, obwohl ich nicht glaube, dass seine Mutter ihn dafür umbringen würde.
Nun sind wir zur Tür rein und brauchten erstmal eine Verschnaufpause. Immerhin sind wir gerannt wie die Irren. ,,Ich glaube Sport haben wir für die nächsten Monate genug gemacht'', meinte Manu und trank ein Glas Wasser, welches noch auf dem Tisch stand. ,,Außerdem brauchen ich und Maudado noch neue Socken, die sind jetzt total dreckig!'', jammerte Zombey. ,,Was lauft ihr auch durch eine Pfütze während ihr keine Schuhe anhabt? Warum rennt ihr überhaupt ohne Schuhe draußen rum?'', warf Palle ein. ,,Manu's Leben ist wichtiger, als nasse Socken'', wendete ich ein. Anscheinend hatte ich ihn überzeugt, also schipperte ich zu Manu rüber. Nun sah ich mich genauer um und himmel Herr Gott sind hier viele Taschentücher. Hat Zombey etwa so sehr geweint? Wahrscheinlich diente Manu ebenfalls als Taschentuch oder zumindestens sein Pullover, den er immer an hat.
,,Wo fangen wir an?'', wollte Palle wissen. ,,Zombey du räumst am besten die Taschentücher in den Müll da du die vollgerotzt hast und kannst gleich den Müll rausbringen, Maudado könnte einmal im Speedrun hier durchsaugen, Palle kommt dann mit dem Wischmopp und lässt den Boden glänzen und Zombey, du unterstützt die beiden dann mental. Ich mache dann den Rest fertig'', erklärte er uns den Plan. Wir nickten und machten uns schleunigst an die Arbeit.
Ich saugte gerade ganz gemütlich jeden Raum durch und das kann bei einem Haus, dass 3 Stöcke hat, echt lange dauern. Ab und zu mal flitzte Palle sogar an mir vorbei und hat den Raum schon gewischt, bevor ich überhaupt anfangen konnte. Fand ich jetzt nicht so geil. Selbst die mentale Unterstützung war besser, die Stimme die einem zusprach war laut und es hörte sich an, als würde sie durch das ganze Haus schreien, was Zombey genau genommen ja auch tat.
Pünktlich standen wir alle wieder unten, wobei Zombey seit einer Stunde sogar überpünktlich war. Bestimmt ist er morgen heiser. Gerade als Manu seine Rede über den Sieg gegen den Dreck beenden wollte, ging die Haustür auf. Eine Dame schaute erstaunt im Haus herum und stellte ihr Gepäck ab. ,,MAMAA'', rief Manu in seiner Tumorstimme und lief auf sie zu. Beide umarmten sich und freuten sich wie Kleinkinder. ,,Unglaublich, dass du das Haus heile gelassen hast und es dann auch noch sauber ist'', sprach sie erstaunt. ,,Na klar, es hat sich auch keiner bei mir ausgeheult!''
Wir standen nur stumm am Türrahmen und beobachteten das Ganze. Mir fiel gerade ein, dass wir immernoch nasse Socken hatten. War nicht sehr bequem.
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Diese Zwei Wochen... (Kürbistumor/Zomdado)
AdventureManuel's Mutter ist für zwei Wochen weg. In der Zeit holt er sich seine besten Freunde zu sich und unternehmen viel miteinander. Sie erleben höhen und tiefen aber ihr Band wird dadurch nur noch stärker.