Nun hockten wir hinter einen dicken Baumstamm. Ich lauchte,hörte aber nur das zitternde atmen von Alice. Sie war scheinbar noch geschockt. Ich wollte gerade was sagen, aber hielt inne als ich zügige Schritte hörte. Sie waren weiter weg und bewegten sich in unsere Richtung. Es war ein Junge.
,,Vielleicht Jack..." überlegte ich.
Ich vernahm einen kalten Wind, der Himmel wurde noch dunkler als er soeso schon war.
,,Ist das etwa...?" dachte ich und riss die Augen auf. Es fing an zu regnen. Nein. Das war kein Regen. Das war Hagel. Ich sprang auf und Alice schaute mich überrascht an. Ich wollte ihr alles erklären,doch das einzige was ich in diesen Moment rausbekam,war ein bedeutendes Wort.
,,Liv"
Ich erinnerte mich wieder an die Schritte die nun nur noch zehn Meter von uns entfernt waren. Da stand Ben. ,,Liv...ist aufgewacht!" verkündete er keuchend. Ich rannte an ihm vorbei. Dachte ich es mir doch. Ich wich zahlreichen Bälle aus, und schenkte den Lehrer,der am Waldrand stand,keine beachtung. Ich musste zu Liv.
In Krankengang angekommen hörte ich schon geheule. ,,Liv." sie musste gerade erfahren haben dass sie eine Zukunft in Rollstuhl zu erwarten hatte. Ich ging zu ihren Zimmer,die Tür stand sperrangelweit offen. Ich beobachte wie die Krankenschwester ihr eine Beruhigungs-spritze in den arm bohrte. Dann ließ sie Liv alleine und ging an mir vorbei.
Ich ging auf Liv zu die sich beruhigte und mich mit leeren Augen anschaute. Ich setzte mich auf den Stuhl neben ihr.
,,Hallo." begrüßte ich sie. ,,Wer bist du?" fragte sie mich schwach. Es tat gut ihre Stimme zu hören. ,,Ich,Liv. Ich bin deine Schwester." ,,Meine Schwester? Nein,sie haben sich im Raum vertan. Ich bin ein Einzelkind." antwortete sie leise. Ihre Augenglieder fielen immer wirder zu. ,,Dachte ich auch erst. Aber es stimmt!" flüsterte ich ihr zu. Sie bauchte schlaf. Ich ging aus dem Raum und als ich noch mal zu ihr blickte schlief sie auch schon.
Auf dem Gang kamen mir dann auch schon Ben und Alice entgegen. Ihr Ziel war Liv's Raum,doch ich hielt sie auf. ,,Liv schläft." erklärte ich ihnen. Sie schauten mich enttäuscht an. ,,lasst sie uns morgen besuchen. Dann ist sie auch wieder wach." meinte ich und wendete mich ab.
