Lektion 7 (Part 1)

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Vorsichtig schritt ich auf den Bulli zu und klopfte zaghaft an die Scheibe der Beifahrertür. Nach letzter Woche wollte ich nicht reinplatzen, nicht, dass Pamina das überraschte und schnell zu viel wurde. Sie schien mit den Nerven ziemlich am Ende gewesen zu sein. Oder hätte ich besser gar nicht kommen sollen?...

Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und Paminas Kopf kam zum Vorschein.
Erleichtert atmete ich auf: Sie sah viel erholter aus, als letzte Woche. Hatte natürlich keine verweinten Augen und die Make up-Schatte saßen perfekt, soweit ich das beurteilen konnte. Man konnte ihr ansehen, dass sie in der letzten Woche viel geschlafen hatte.

Und sie lächelte.

Sofort wurde mit wieder heiß und in mir begann es zu kribbeln. Automatisch musste ich auch grinsen.
Und so standen wir eine Weile lang nur da und strahlten um die Wette.
Plötzlich hatte ich ein Déjà-Vu.

..."Plastik hält sich lange unter der Erde. Perfekt für eine Zeitkapsel." Sie grinste wieder breit. Offensichtlich hatte sie alles schon im Vorraus geplant und war jetzt sehr stolz, mir ihr Werk zu zeigen.
Das fand ich irgendwie süß, weshalb ich schmunzeln musste.
Paminas Strahlen wiederum wuchs, als sie mich ansah und so standen wir eine Weile lang nur an Ort und Stelle und lächelten uns an...

Ein Räuspern holte mich wieder in die Realität zurück. Ich blinzelte- und stellte fest, dass ich Pamina immer noch wie ein Verrückter angrinste!

Sofort entglitten mir alle Gesichtszüge und ich wurde rot.
Beschämt öffnete ich die Beifahrertür ganz und ließ mich auf den Sitz fallen, darauf bedacht, ihr bloß nicht ins Gesicht zu blicken.
Dann sah ich einfach gerade aus durch die Frontscheibe. Der Nachthimmel hing wie ein dunkelblaues Tuch aus Samt über den Häusern und durch die Dunkelheit hier im Auto konnte ich sogar ein paar Sterne erblicken.

"Warum fahren wir nicht?", fragte ich irgendwann dann doch, weil wir einfach beide regungslos im Bulli saßen. Pamina grinste. "Wir müssen heute auch gar nicht wegfahren, unsere Lektion findet im Bus statt."

Unsere Lektion findet im Bus statt. WAS?! Hieß das...

"Wir werden nämlich CDs brennen."

Achso. Innerlich ohrfeigte ich mich für diesen seltsamen Gedanken gerade und konzentrierte mich wieder auf das Hier und Jetzt.

Wir brannten CDs.

"Mein Laptop kann so etwas. Und die CDs dafür habe ich auch schon besorgt. Schau!" Sie kletterte zwischen den beiden Stizen nach hinten in den Innenraum des Bullis und ließ sich auf ihr Bett fallen. Dann zog sie ihren Laptop unter ihrem Schlafsack hervor, legte ihn auf ihre Knie und fuhr ihn hoch.

Ich sah ihr dabei zu und plötzlich fragte ich mich, wie sie wohl die letzte Woche verbracht hatte. Paminas Gesicht wurde vom bläulichen Licht des Desktops beleuchtet und sie starrte konzentriert und mit zusammengezogenen Augenbrauen auf den Bildschirm.
Es schien, als wäre unsere Begegnung letzte Woche gar nicht passiert, als hätte es überhaupt keine Valentinstag gegeben! Sie schien sich erstaunlich gut erholt zu haben.

Wobei, fiel mir im selben Momemt ein, seit zwei Wochen hatte ich fast gar nicht mehr an meinen Freund denken müssen. Ich war auch erstaunlich gut über den Brief hinweggekommen...

Vielleicht lag es daran, dass wir uns beide gegenseitig getröstet hatten. Vielleicht hatte ich ihr ebenso gut getan, wie sie mir. Vielleicht hatten meine Worte ja wirklich etwas bewirkt! Bei diesem Gedanken musste ich lächeln.

"Yuru? Hallo!" Pamina wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.

Ich schreckte hoch und blinzelte wieder. Was war heute nur mit mir los?!


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