24. Kapitel

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Wie soll ich nach so einer Aussage mit meiner Scheiße anfangen? Ich seufze leise auf und gucke zurück zum Wasserfall. Kaum zu glauben, dass sich hier ein Mädchen das Leben genommen hat wenn sie jünger gewesen sein müsste als ich...

„Lilly..." fängt er langsam an, während ich ihn aber sofort unterbreche.  „Mateo hat mit mir geredet" Noah lacht verächtlich auf. „Er meinte du hättest ihn grundlos angegriffen" langsam lasse ich meinen Blick wieder zu Noah gleiten der mich belustigt ansieht. „Das meinte er also?" sein glucksen versucht er nicht mal zu verbergen, also nicke ich langsam. Er schüttelt langsam den Kopf. „Erstens stimmt das nicht, zweitens solltest du nichts was er sagt glauben" fängt er an was mich leicht nicken lässt.

Ich hatte ja auch nicht wirklich geglaubt, dass Noah sowas wirklich machen würde, aber die Angst ihn zu wenig zu kennen um sowas zu wissen war vorhanden... Ja ich würde gerne sicher sein, dass Noah sowas nicht tut aber so gut kenne ich ihn noch nicht.

„Aber das allein kann dich doch nicht so aus der Fassung gebracht haben" sagt er und ich schüttle langsam meinen Kopf.

„Weißt du noch als ich nach dem Boxen in Leons Zimmer euch beiden alles erzählt habe?" Noah nickt. „Amber... Meine eigentlich beste Freundin... Sie hat meinen Anruf zwar angenommen... Aber sie wollte nichts von mir hören" ich gucke in das blau grüne Wasser des Sees und beobachte das eher weißliche des Wasserfalls. „Sie hat mich angeschrieben und mir Sachen ins Gesicht gesagt die ich wahrscheinlich hören musste, aber mich trotzdem noch verletzten" Der See ist grün, bläulich wie Noahs Augen, die ich plötzlich wieder im Sinn hatte. Aber ich will nicht zu auffällig hingucken. „Außerdem weiß ich nicht was mit uns ist" spreche ich das eine Thema einfach an und sehe hoffnungsvoll zu Noah welcher leicht nickt.

Seine Augen sind deutlich zu faszinierend. „Erst kümmern wir uns darum, wieso es dir schlecht ging, dann reden wir darüber ok?" antwortet Noah mit besorgter Stimme und langsam nicke ich, während wir uns auf die Steine vor dem See hinsetzen.

„Was ist wirklich passiert?" frage ich leiser, als erwartet, weshalb Noah mich noch besorgter ansieht. „Mateo hat... in einem Club... scheiße gelabert" ich verdrehe meine Augen. „Was für scheiße" „Scheiße halt" bleibt er bei seiner Aussage und redet weiter. „Jedenfalls bin ich wütend geworden und habe eine Prügelei angefangen, die auch schlimmer hätte, enden können, hätte ich das gewollt. Du solltest eh nicht einfach darauf hören was er dir sagt" ich nicke. „Aber er war mit mir zusammen und vorher mein bester Freund... Das lässt sich nicht einfach abstellen" „Das erwarte ich auch nicht von dir. Das wäre unmenschlich sowas einfach abzustellen. Aber denk lieber 3-mal darüber nach was er dir sagt, bevor du dich mehr darum sorgst" Ich spüre seinen Arm um meine Schulter und ich sehe auf zu ihm schiebe aber seinen Arm von meiner Schulter. Nicht bevor ich antworten habe...

„Was hat Mateo für scheiße gelabert?" frage ich also nochmal und Noah dreht sich genervt weg. „Sachen... über dich... die nicht stimmten. Er war ein Arschloch, gegenüber dir und ich fand das Ganze nicht gut weil... Mehr sag ich dazu nicht, verstanden?" seit den ersten Worten kann ich nicht mehr zuhören, da mein Gehirn auf den alles ist romantisch Kanal geschaltet hat und nur darüber nachdenken kann, dass er sich für mich eingesetzt, geprügelt hat und er mich schützen wollte, indem er mir das Ganze nicht sagt. Mein Kopf sagt mir, dass das krank wäre aber mein Herz ist am Toben. Vorhin hat er auch was gesagt von wegen Leon würde es nicht gut finden, dass er was von mir will. ER WILL WAS VON MIR!

Es ist still zwischen uns beiden was ich jedoch nicht weiter schlimm finde. Ich blicke auf zu Noah. Mich würde es nicht wundern zu erfahren, dass meine Augen herzförmig und leuchtend sind. Doch wenn ich auf Noahs Augen achte, die meinen mal wieder deutlich zu nah waren, ging es ihm anscheinend nicht ganz anders. „Wir sollten das nicht tun" hauche ich und er nickt. „Ich weiß" und trotzdem nähern wir uns noch die paar Millimeter bevor unsere Lippen aufeinandertreffen und erst aufeinander verweilen, bevor sie anfangen sich zu bewegen.

Meine Hand lege ich an seinen Nacken und er drückt mich näher an sich. „Noah" keuche ich als er fordernder wird, indem er mit seiner Zunge leichten Druck auf meine Unterlippe ausübt und er lacht leicht, bevor er von mir ablässt.

„Leon wird mich umbringen" sagt er und guckt zu Seite. Fuck. Einmal. Einmal soll mein Gehirn nicht ausschalten, sondern nachdenken. Was soll das?! Wieso habe ich so einfach abgeschaltet?! „Scheiße" sage ich und stehe auf. „Lilly" „Noah das hätte nicht passieren dürfen" sage ich leise und er nickt. „Trotzdem können wir es nicht ignorieren" „ich weiß" ich gucke auf seine Brust und schlucke.

Hat er trainiert?! Seine Muskeln kann man durch dieses T-Shirt zu sehr erkennen. Wo kann ich hingucken?! Der Wald. Ich gucke zu einem Baum, doch relativ schnell wieder zurück zu Noahs Brust. Als ich wieder hoch sehe erblicke ich seine strahlenden Zähne und sein grinsen. Arschloch. „Ach man Verpiss dich doch einfach Noah" sage ich genervt und er lacht.

Er zieht mich an der Taille zurück. „Komm. Ich schaffe das mit Leon. Ich mag dich... echt" haucht er und ich blicke dennoch starr gegen seinen Oberkörper. Würde ich hoch zu seinen tiefen, grünen Augen blicken, wäre es eh vorbei. „Lilly" sagt er mit seiner rauen Stimme was mir einen Schauer über den Rücken jagen lässt. „Noah" antworte ich knapp und spüre seine Hand an meinem Kinn.

„Sieh mir ins Gesicht und sag mir, dass du dass hier nicht willst" fordert er und ich schlucke. „Los" sagt er und ich öffne gequält langsam meine Augen. Ich will es nicht sagen, denn ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich nichts von all dem hier wollte, nicht wollte, dass er mich küsst... Aber richtig war es definitiv nicht. 

„Ich... Das... Noah du weißt es selbst" „Ja, aber du sagst es mir jetzt nochmal oder ich halte mich nicht mehr zurück" sagt er jetzt und ich erschaudere. „Drei" fängt er an runterzuzählen. „Zwei" scheiß drauf. Ich greife an seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter, was leicht ist da er keinen Widerstand leistet, sondern sofort anfängt mich innig zu küssen. Nach ein paar Sekunden lösen wir uns voneinander. Meine Gefühle fahren die reinste Achterbahn.

„Du sagst mir Bescheid, wenn was ist wie heute. Ich will nicht, dass du dann wieder allein dasitzt, sondern mich anrufst" warnt er mich und ich nicke. „Aber erstmal kein Wort zu Leon?" schlage ich hoffnungsvoll vor und Noah nickt. „Betonung auf ERSTMAL" ich nicke und will mich von ihm lösen, wobei er nach meinem Arm, über zu meiner Hand greift bevor wir unsere Finger miteinander verschränken. Lächelnd blicke ich von unseren Händen auf, hoch zu ihm und sehe einen lächelnden, warmen, netten Noah vor mir stehen. Den Noah den ich liebe.

Das Nächste Kapitel kommt wahrscheinlich erst nächste Woche

Noah - my brothers bestfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt