Das Vermächtnis der Vergangenheit; WINX ff.

Arbeitsteilung

In schnellen Schritten eilte Brandon die Treppe hinauf, dicht gefolgt von einem besorgtem Helia, einem ungläubigen Sky und einer hinterhereilenden Dahlia. Niemand von ihnen konnte oder wollte es glauben. Nach der kurzen Geschichtsstunde und der Anmerkung von Dahlia, wie talentiert die Winx doch waren sich herauszuschleichen, war es kurz still, ehe sich in Mägen aller ein ungutes Gefühl breit machte. Eine böse Vorahnung hatte sich ausgebreitet. Brandon war der Erste gewesen, welcher aufgesprungen war, dabei fast den Sessel nach hinten umfallen lassen ließ, und auf die Treppe zugestürmt war. Er nahm zwei, manchmal sogar drei Stufen auf einmal, bis er oben angekommen war.
Nun, vor Stellas Tür, holte er schnell mit seiner Faust zum Anklopfen aus, ehe er kurz davor anhielt, seinen Kiefer deutlich anspannte, ehe er sich doch für ein etwas behutsameres Klopfen entschied.
Keine Antwort. Erneutes Klopfen, dieses Mal doch energischer, fester. Wieder keine Antwort. Das Gefühl im Magen verschlimmerte sich, das Herz schlug schneller vor Sorge. Vor Sorge und auch Unglauben, dass Dahlia mit ihrer Vorahnung wirklich recht haben könnte.Die Gedanken abschüttelnd klopfte Brandon wieder, legte sein Ohr an die Holztür und versuchte ins Innere zu lauschen. Er konnte leichte Schritte wahrnehmen, die nervös durch den Raum zu laufen schienen, dann eine weitere Tür, wahrscheinlich die zum Badezimmer. Wieder Schritte. Brandon zog die Augenbrauen zusammen, gleichzeitig war er erleichtert, dass das Zimmer nicht leer zu sein schien. Er räusperte sich, die Schritte verstummten.
„Stella? Wir würden gerne mit euch reden, können wir rein?"
Stille. Brandons Hand ging in Richtung Türklinke, ehe er erneut Schritte vernahm und anschließend auch eine bekannte Stimme.
„Wir wollen nicht mit euch reden!"
Erleichterung gemischt mit Verwirrung und Misstrauen breitete sich in ihm aus. Stella war hier. Stella war in Sicherheit.Nun war es jedoch Helia, welcher eine Hand auf Brandons Schulter legte und ihn leicht zur Seite bat, ehe er sich direkt vor die Tür stellte.
„Es tut uns leid, wir machen uns lediglich Sorgen. Wir hätten eure Sicht besser verstehen müssen. Flora? Bitte macht die Tür auf."
Ein kurzes Zögern. „Flora möchte erst Recht nicht reden. Genauso wenig Bloom und ich auch nicht! Also geht!" Die Jungs sahen sich an, alle zogen die Augenbrauen hoch. Die Stimme war höher als sonst.
„Stella. Ich mache jetzt auf", warnte Brandon vor und legte die Hand erneut auf die Klinke, nun bereit sie runter zu drücken.
„Nein!", ein Poltern. Brandon versuchte, die Tür aufzudrücken, nur um einen Widerstand auf der anderen Seite zu bemerken. „Stella, geh von der Tür weg!"
„Noch nie was von Privatsphäre gehört?!"
„Das ist auch mein Zimmer!"
„Nimm dir ein anderes!"

„Hör auf kindisch zu sein und lass uns rein!"

„Nein!"

Mit mehr Kraft drückte sich Brandon gegen die Tür, merkte, dass Stella die Kraft nicht standhalten konnte und schaffte es so, den Spalt zu vergrößern und schwer atmend einzutreten. Er sah sich um, sah Stella, immer noch mit dem Rücken an die Tür gepresst, große Augen und den Mund leicht zu einem ‚o' geformt. Auch Helia, Sky und Dahlia traten ein.Sky sah zu der blonden Fee, der einzigen Fee im Raum wohlgemerkt.
„Stella. Wo sind Bloom und Flora?"
„Im Bad. Sag mir nicht, die Tür willst du nun auch aufstürmen."
Man sah, wie sich die Wut in Brandon aufstaute, seine Ohrenspitzen wurden rötlich, seine Miene angespannt, auch wenn Stellas strenger Blick dem seinen Stand hielt. Sie verschränkte ihre Arme, legte dabei ihre rechte Hand auf den linken Oberarm. Brandon verfolgte die Bewegung, fokussierte ihre Hand, eher gesagt ihren Fingern, ehe er skeptisch in Stellas Augen sah.
„Ok, dann frage ich anders. Wo ist dein Ring?"
„Das sollte ich doch eher dich fragen, wir sind nun schließlich seit sechs Jahren ein Paar."
„Stella!"
Stella schnaufte, sah nur ungläubig zu Sky und Helia, welche sich im Raum umsahen, ehe sie zur Badezimmertür schritten.
„Kennt ihr etwa auch keine Privatsphäre?", raunte Stella, sorgte dafür, dass Sky und Helia in ihren Schritten innehielten.
Brandon wollte grade ansetzten etwas zu erwidern, als Dahlia das Wort ergriff, eine Hand auf Brandons Oberarm legte und sanft lächelte. Stella sah der Geste mit hochgezogenen Augenbrauen zu, wandte den Blick mit einem Schnauben ab.