Sei bitte vernünftig

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Musa war die erste, die wieder aufwachte. Sie setzte sich auf und hielt sich leise wimmernd ihren Kopf.

„Mädels, seit ihr alle wohl auf?", fragte sie und schaute zu ihren Freundinnen. Alle lagen auf dem Boden und schienen umgekippt zu sein. Bloom erhob sich ebenfalls langsam.


„Ja. Aber was war das eben?", sie schaute zu Stella, welche sich grade auf ihre Knie setzte und sich den Dreck von ihrem Oberteil abstrich. Wütend stand sie auf und strich über ihre Knie, auf dem sie eine kleine aber schmerzende Schürfwunde hatte. Leise zischte sie.

„Keine Ahnung, aber ich habe echt genug. Ich möchte sofort hier raus und zu meinem Sternenschauer auf Solaria! Ich wollte ein kurzes Kleid anziehen, dass kann ich jetzt vergessen."

Bloom ging sofort zu ihr und stützte sie sanft, doch Stella wandte sich ab. Bloom schaute auf das Gerät von Tecna. Sie sah beruhigt auf die Uhrzeit.


„Stella beruhige dich, wir waren vielleicht ein paar Minuten ohnmächtig, wir schaffen das noch rechtzeitig.", meine Bloom ruhig und ging stattdessen zu Flora, die immer noch vor dem Baum auf dem Boden saß. Sie half ihr hoch und Flora lächelte dankbar.

„Danke, Bloom." erklang es leise. Musa schaute zu Stella, welche immer noch mit verschränkten Armen und von ihren Freundinnen abgewandt stand. Sie seufzte.

„Ich bin Stellas Meinung. Wir sollten hier möglichst schnell raus."

Layla schnappte hörbar nach Luft.

„Aber was ist mit Nabu?"

„Layla es tut mir Leid, aber ich glaube hier werden wir nichts mehr finden."

Musa ging auf Layla zu, doch diese wich zurück.

„Hier muss irgendwas sein! Wir sind doch jetzt nicht hier her gereist, um jetzt aufzugeben!"

Die Winx schwiegen. Stella hatte ihre Entscheidung getroffen und wollte möglichst schnell aus diesem unterirdischem Dorf raus. Bloom und Flora sahen kurz zum Baum und dann sich gegenseitig an. Die Magie, welche sie bis hier hin geführt hatte, war verschwunden. Kurz bevor sie umgekippt waren, hatten sie eine starke Druckwelle gespürt. Eine Druckwelle, die sich anfühlte, als bestände sie nur aus hellem und warmen Licht. Doch nun war außer der hohen Luftfeuchtigkeit auf der Haut nichts mehr zu spüren. Floras Blick wandte sich immer wieder zum Baum, doch die Kraft, die sie gezwungen hatte, sich zu bewegen, war ebenfalls verschwunden. Sie spürte dass der Baum noch am Leben war, dass das Leben durch seine Fasern bis hin in die Blattspitzen floss, doch sie war nicht mehr so stark wie davor. Der Baum wirkte wie eine ganz normale Pflanze. Musa sah zweifelnd zu Layla. Sie wollte ihrer Freundin helfen, doch sie wusste nicht, ob das überhaupt noch möglich war. Sie öffnete grade ihren Mund, als Layla mit dem Fuß aufstampfte.

„Ich glaub's nicht. Ihr könnt machen was ihr wollt, ich werde bleiben und herausfinden was es mit diesem Ort auf sich hat."

Bloom sah geschockt zu Layla, welche ihre Hände zu Fäusten geballt hatte und ihren ganzen Körper angespannt hatte.

„Layla, sei bitte vernünftig. Wir sind grade alle umgekippt, wissen nicht warum und diese Passage im Buch war auch kein konkreter Hinweis." 

Layla schaute zu Bloom.

„Ich will nicht aufgeben. Ich kann das nicht. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?"

Wieder Stille. Jedem war klar, dass er das selbe tun würde, dass er alles versuchen würde, doch zu welchem Preis? Stella drehte sich wieder zu den anderen. Sie verstand Layla, doch sie wusste auch, dass man es irgendwann akzeptieren müsste. 

„Layla-." Sie sah zu Stella, ihr Blick starr auf sie gerichtet, ihre Lippen zusammengepresst.


„Nein, nichts Layla. Was würdest du tun, wenn Brandon etwas passieren würde? Würdest du ihn nicht retten wollen? Würdest du für ihn nicht ans andere Ende des Universums fliegen? Würdest du ihn etwa aufgeben?"

Das Vermächtnis der Vergangenheit; WINX ff.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt