Es tut mir Leid, Asher

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„Na sieh an, wer sich in unsere Gemäuer verirrt hat."

Stella konnte nicht sprechen, fühlte es sich so an, als wären ihre Zunge aus Blei und ihr Herz einige Meter nach unten gesackt. Sie wollte laufen, die Tür vor sich mit Wucht versperren und lieber in dem Gestank ausharren, als hier vor ihm zu stehen, zu sehen, wie er es nicht einmal für nötig hielt, sein Schwert zu ziehen, in dem Wissen, das würde er bei ihr nicht brauchen. Aber ihre Beine wollten sich nicht bewegen, weigerten sie sich irgendeinen Muskel zu beanspruchen. Zusätzlich dazu war da erneut die kleine Stimme im Kopf, die sagte, wenn sie wegrennen würde, würde sie den anderen nur beweisen, was für eine Schande sie war. Ein Nichtsnutz, ein Niemand. Nur jemand mit verwirrenden und sinnlosen Stella Ideen.

Von dem Gedanken zerfressen straffte sie ihren Rücken, funktionierten wenigstens diese Muskelstränge und versuchte, mit entschlossener Miene zurückzuschauen. Amüsiert über den Gesichtsausdruck, sah Asher auf Stella herab.

„Hat es dir die Sprache verschlagen, mich zu sehen?"

„Bilde dir nichts ein.", Stella nahm sich den Ring, mit nur ein wenig Magie wurde es zu dem Stab, den sie nun brauchte. Zum Kämpfen, aber auch zum Festklammern, in der Hoffnung, so ihre Anspannung nicht merken zu lassen. Asher schritt etwas näher an sie, legte den Kopf schief.

„Ich habe nur zwei Fragen. Wenn du sie mir beantwortest, lasse ich dich vielleicht sogar gehen."

Stella wich zurück.

„Ach ja?"

„Mhm. Erstens: Wie geht's Dahlia?" Ein Grinsen, so breit, dass es zur Grimasse wurde, gravierte sein Gesicht. Wieder kam er ein Schritt näher, Stella blieb stehen, hielt seinen Blick stand als ihre Augen einen Ton dunkler wurden, als sein Schatten das Licht verdeckte und ihre Spannung im Körper verfestigte. Sie antwortete nicht, hatte gar keine Zeit dazu, als Ashers leise anfing rau zu lachen. 

„Du kannst sie also auch nicht ausstehen, habe ich recht? Damit sind wir schon zwei." 

Stella hätte nie von sich aus gesagt, dass sie Dahlia nicht leiden könne, hatte sie ihr doch auch keinen Grund gegeben, doch abstreiten konnte sie es aus irgendeinem Grund auch nicht.

„Meine Beziehungen zu den anderen sollten nicht dein Belangen sein." Hochmütig streckte Stella ihr Kinn in die Luft, welches Asher als stille Aufforderung verstand, es grob zu fassen.

„Nicht so frech, kleine Fee. Frage Zwei: Was willst du hier?"

Wieder antwortete Stella nicht.

„Dachtest du wirklich, du kannst zu uns kommen, dich verwandeln und deine ganze magische Aura hinterlassen, ohne, dass wir es mitbekommen? Du hast Glück, dass nur ich hier stehe." Eine kurze Pause. „Oder auch Pech. Alaric hätte sicherlich eine blöde Nachricht gehabt, etwas, was du für ihn tun könntest. Ich hingegen, habe keinen Gebrauch für neugierige Feen."

Stella drehte ihren Kopf, löste sich aus seinem Griff und ging erneut auf Abstand. Asher ließ sie los.

„Für sinnlose Nachrichten habt ihr doch Valtor geschickt, nicht wahr? Keine schöne Überraschung übrigens."

„Oh, glaube mir. Für mich auch nicht." Nun verzog Asher das Gesicht, ehe er wieder zu Stella sah. 


„Was suchst du hier?"

„Nichts, was dich interessieren würde."

„Leider bin ich eine sehr neugierige Person."

„Verwechsle neugierig, nicht mit nervig und penetrant."

Ashers Augen wurden groß, sie strahlten heller und blauer, wurden gleichzeitig kälter. Schwarzes Feuer umhüllte ihn innerhalb weniger Sekunden.

Das Vermächtnis der Vergangenheit; WINX ff.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt