Das ist ein Versprechen

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Oritel bemerkte die Stimmungsänderung seiner Tochter, ebenso wie Dahlia. Beide Blicke fielen auf sie. Bloom achtete nicht mehr auf die Beiden, stattdessen umhüllte sie sofort ein orangenes Licht, ehe sie verwandelt vor ihnen stand. Erst dann sah sie zu ihrem Vater auf, welcher sofort zu verstehen schien. „Ich alarmiere die Wachen."
Energisch schüttelte Bloom mit dem Kopf, sah anschließend zu Dahlia. Sie musste beschützt werden. Genauso wie alle anderen, die nicht in der Lage waren zu kämpfen.
„Überlasst das Stella und mir. Die Wachen sollen ins Dorf und die Bewohner schützen, wir wissen nicht, worauf sie es abgesehen haben. Wir möchten nicht noch mehr Unschuldige in Gefahr bringen."
„Glaubst du etwa, es sind die Prinzen?" Dahlias Atmung beschleunigte sich. „Ich kann ihnen so nicht gegenübertreten. Ich bin ein leichtes Ziel für sie, wenn sie herausfinden, dass ich keine Kräfte mehr habe. Dann-."
Bloom legte beruhigend ihre Hand auf Dahlias Schulter. „Eine Wache wird dich zum Schiff der Roten Fontäne begleiten und dich dort verstecken. Du wirst nicht kämpfen müssen, dafür sorge ich."
Oritel stand weiterhin, ging auf beide zu. „Zum Schiff? Ist das nicht zu gefährlich? Wir können sie hier im Schloss verstecken."
Bloom schüttelte den Kopf, sah zu ihrem Vater. „Wir wissen nicht, was sie wo suchen. Sollten sie es schaffen, in das Schloss zu stürmen oder schlimmer noch, wenn sie bereits eingedrungen sind, ist Dahlia hier nicht sicher. Ich bringe sie von Domino runter, so sollte sie zunächst niemand finden. Fürs Erste sollte niemand von ihr wissen."
Dahlia wurde weiter blass um die Nase, wirkte unsicher, leicht panisch. „Was ist mit deinen Eltern?"
Oritel sah zu seiner Tochter, dann zu Dahlia. „Es ist unwahrscheinlich, dass wir Ziel dieses Angriffes sind. Wenn wir mit mehreren Leuten flüchten, fällt es schneller auf. Außerdem würde ein König nie sein Volk alleine lassen."
Ein knappes Nicken, ehe sie ihren Blick senkte. „Es tut mir leid, dass ich nicht helfen kann."
Wieder lächelte Bloom. „Kein Grund dich zu entschuldigen. Wir werden dich beschützen, versprochen."
Auch Oritel lächelte leicht, wollte ihr die Angst nehmen.

„Auch ich werde mit euch kämpfen." Sein Blick war entschlossen auf Bloom gerichtet.
„Nein. Wir schaffen das alleine. Bitte, ich kann besser kämpfen, wenn ich euch in Sicherheit weiß. Schützt die Bewohner! Wer weiß, welchen Ausmaß das Ganze hat."
Oritel ließ den Blick nicht ab, als er seine Tochter musterte. Ihm gefiel es nicht, sie gehen zu lassen und doch verstand er ihren Einwand. Sie war mit Stella und den Spezialisten ein eingespieltes Team. Eine Person von außerhalb bringt die innere Dynamik schnell durcheinander und mehr Gefahr als Hilfe. Er seufzte, nickte. Bloom wollte direkt losfliegen, ehe Dahlia sie am Handgelenk fasste und sie noch einmal zu sich zog. „Bloom, eine Sache habe ich noch."

Einige Minuten zuvor war Stella auf den Weg zurück zum Schiff gewesen. Der Schlossgarten war schön, doch länger als eine halbe Stunde konnte man sich darin nicht aufhalten, ohne sich zu langweilen. Also hatte sie darauf gehofft, Brandon im Schiff anzutreffen, einfach um mit ihm Zeit verbringen zu können. Doch soweit sollte sie nicht kommen. Direkt auf dem großen Vorhof des Schlosses bildete sich ein schwarzes Portal. Dunkle Schlieren breiteten sich aus, verzogen das Bild und den Raum um sich. Es war deutlich ein Lachen zu hören. Ein Lachen, welches Stella zu gut erkannte. Die Luft wurde dünner und gleichzeitig schwerer, als die Trix aus dem Portal flogen und sich grinsend umsahen. Ihr Grinsen fiel allerdings, als sie Stella entdeckten. Nur kurz danach trat eine weitere Gestalt aus dem Schatten, ehe dieser sich schloss. Wie immer gelassen und doch mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. Auch sein Blick fiel sofort auf Stella, welche noch leicht perplex auf die Hexen und Asher starrte. Im Gegensatz dazu wurde Ashers Grinsen jedoch breiter, als er auf sie zuschritt. Automatisch wich Stella nach hinten, ihre Atmung beschleunigte sich, als Asher den Kopf schief legte. Vor ihr stand ein Mörder. Ein Mann, der keine Angst davor hatte, Unschuldige mit dem Leben zahlen zu lassen. Jemand, der eine Schülerin umgebracht hatte. Eine Schülerin, die sie nicht beschützen konnte. Die Angst wurde zu Wut, als sie ihre Fäuste ballte, die Schultern hochzog und ihre Augenbrauen zusammenzog. Asher grinste weiterhin, sah sie nur abwartend an. Als würde er sie fragen, was sie dagegen tun wollte. Als würde er sie mit dem Grinsen provozieren, aufziehen wollen. Er wusste, woran sie dachte. Ihre Veränderung in der Mimik war zu leicht zu lesen. Icy schnalzte mit der Zunge, ein leichtes Lachen hinterhergesetzt. 

Das Vermächtnis der Vergangenheit; WINX ff.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt