Kapitel 23

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Stunden später wurde ich wegen lauten Geräuschen wach. Noch immer war ich alleine in dem Raum. Die anderen waren wahrscheinlich noch draußen und redeten mit Toby. Neben mir auf dem Boden standen ein Glas Wasser, Tabletten und ein Teller mit Essen. Ich fing an zu lächeln und griff sofort nach dem Glas und einer Tablette. Diese schluckte ich runter und seufzte wohlig auf. Gleich würden meine Schmerzen besser werden.

Noch immer hörte ich die komischen Geräusche, weshalb ich mich aus dem Bett schälte und aufstand. Dann folgte ich den Geräuschen und kam vor meinem Rucksack zum Stehen. Verwirrt runzelte ich die Stirn und holte das schwarze Funkgerät raus. Ein Rauschen war zu hören und ab und zu ein Knacken. Dann ein "Warum funktioniert es nicht." Erschrocken blickte ich es an. Die Stimme kannte ich. Das war James.

"Dad?" Aufgeregt sprach in das Gerät. "River? Hörst du mich?" Panisch ertönte seine Stimme wieder. "Ja, Dad. Ist alles in Ordnung bei euch?" "Nein, verdammt." Mein Herz fing an zu rasen. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert. "Was ist denn los, Dad?" Ich hörte ein keuchen und dann einen lauten Knall. Dann war erstmal still. "James?" fragte ich vorsichtig nach. "River, hör zu. Die Jäger sind bei uns. Sie konnten vor zwei Stunden die Mauer überqueren und stellen hier gerade alles auf den Kopf. Sie haben bemerkt, dass ihr nicht mehr da seid und sind verdammt wütend. Sie haben die Macht über uns. Vor lauter Angst hat Wesleys Mutter ihnen die Route genannt, die ihr lauft. Sie verfolgen euch."

Scheiße.

Das war das einzige, was ich gerade dachte. Laut atmete ich aus." Okay. Danke für die Info, Dad. Wir passen auf uns auf und versuchen schnell voranzukommen." Mir war schon von Anfang an klar, dass sowas passieren wird. "Gut. River, ich muss aufhören. Sie schöpfen schon Verdacht." "Okay, Dad. Pass auf dich auf." "Ja, du auch." Dann war wieder Funkstille.

Zitternd ließ ich das Gerät sinken und sprang dann auf. Verdammt waren das schlechte Neuigkeiten. Die anderen müssen davon wissen. Hektisch schlüpfte ich in meine Klamotten und ging aus der Hütte. Sofort sprintete ich los zur Essenshütte, wo ich vermutete, dass da die anderen waren. Ich stieß die Türe auf und blickte in erschrockene Gesichter. "River." Ricardo sprang von seinem Stuhl auf und eilte zu mir. "Ist alles in Ordnung?" Sanft nahm er mein Gesicht in seine Hände und musterte mich. Ich schüttelte meinen Kopf und drängte mich an ihm vorbei.

"Was ist los?" Joanna schaute mich alarmiert an. "Sie kommen." Hauchte ich und sank auf den leeren Stuhl von Ricardo. "Wer kommt?" "Die Jäger Sie sind in unser Lager eingedrungen und wissen, dass wir geflohen sind." Panisch sahen sich die anderen an. "Verdammt." Schrie Ricardo. Toby stand plötzlich auf. Ihn hatte ich gar nicht bemerkt. Genauso wenig, wie die Gruppe von vorhin. Er lief hin und her und raufte sich die Haare.

"Okay." Stieß er dann nach einigen Minuten aus. "Ihr seid jetzt alle in Gefahr. Wir machen es so. Wir rüsten euch mit Waffen und Proviant aus, dann packt ihr alles und um Punkt Mitternacht geht ihr los. Wir dürfen keine Zeit verlieren." Bestimmte er und scheuchte uns aus der Hütte. Vor dieser blieben wir stehen.

Grayson hatte sich mit den anderen vom Lager vor uns aufgebaut und musterte uns böse. Verwirrt schauten wir ihn an." Wegen euch müssen wir das Lager verlassen." Hysterisch schrie uns ein Mädchen an. Es war Alexis, die vorhin schon panisch auf das Verlassen des Lagers reagiert hatte. "Sind wir nicht." Sienna verschränkte ihre Arme vor der Brust und schaute Alexis herausfordernd an. Diese schnaubte bloß.

"Warum seid ihr wirklich hier?" knurrte Grayson. "Weil wir flüchten." Zischte ich. Warum waren diese Jugendlichen so skeptisch? Er zog eine Augenbraue hoch. "Wenn ihr uns verarscht und Spione der Jäger seid, dann wars das mit euren mickrigen Leben." Dies schien wohl eine Bedrohung zu sein, doch ich konnte nur spöttisch lachen. "Eine Lancaster ist nie, wirklich nie eine Spionin der Jäger." Wütend blickte ich in seine grünen Augen. Sie erinnerten mich an meine eignen. Er schnaubte und trat dann zur Seite.

Wir drängten uns an ihnen vorbei und gingen zu unserer Hütte. "Findet ihr sie auch so komisch?" fragte Jordyn und ließ sich auf eine Matratze fallen. "Ja, aber irgendwie ist es verständlich. Sie haben Angst um ihr Leben." Murmelte Adam und fing an seinen Rucksack zu packen. Wir taten es ihm nach und waren nach wenigen Minuten fertig. Bis Mitternacht hatten wir noch zwei Stunden Zeit, die wir alle für ein kleines Nickerchen nutzten.

Die Lage wird ernster... Die Jäger sind auf dem Vormarsch

Warum River wohl immer die grünen Augen von Grayson auffallen?

Bis nächsten Sonntag :)

Golden_Moonx_

The Last HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt