Kapitel 1-5: Der Start in ein neues Leben

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Kaleria lehnte sich an die Wand in der momentan nicht aktiven Luftschleuse. Sie wartete geduldig auf ihren neuen Vorgesetzten, die Frau Hauptmann. Diese kam nicht viel später durch den Eingang gejoggt und sah sie immer noch leicht verunsichert an. Kaleria verriegelte das Schiff mittels dem ACom und bat sie dann in das innere des Schiffes. Nun befanden sie sich auf dem Weg in Richtung des Cockpits. Kaleria wusste genau wie sie die Führung zu machen hatte, Kalenkov hatte dieselbe bekommen.

„Das ist der Weg zum Kommandokontrollzentrum", fing sie an zu erklären, „oder auch KkZ genannt. Die Buchten neben dem Flur sind die Stationen für Geschütze, Gegenmaßnahmen und andere wichtige Systeme. Momentan alle unbesetzt." 

Die Buchten waren mit allem ausgestattet, was sich ein Kontroller wünschen könnte. Neben den Grundlagen, wie den AR Schnittstellen und einem Sitz, befanden sich Monitore in 180° um die Stationen, dazu viele brandneue Touchscreens um die Funktionen präzise und schnell zu steuern. Der Raum hinter der Bucht war das Gehirn des Schiffes. Ein großer runder Raum, an deren Wände weitere Buchten waren, während sich in der Mitte eine große Absenkung befand. Ein Geländer verhinderte, dass man vom Steg die ca. zwei Meter Tiefe hinab fallen konnte.

„Wie ihnen bestimmt aufgefallen ist, leuchten die Arbeitsbuchten in verschiedenen Farben." erklärte die Antianerin weiter und lehnte sich nun entspannt an das Geländer des Stegs. „Blau ist für Schilde zuständig, Grün für Kommunikation, Rot für Geschütze. Ich hab bereits eine Liste der wichtigsten Funktionen und Eigenschaften, die man wissen sollte, an den Kapitänscomputer geschickt." Kaleria wartete indessen darauf, bis sich Mary dem Steg nährte und in das Loch hinab schaute.

„Frau Schneider, sie sehen zwar auf den ersten Blick nur Metallplatten und großes nichts, aber dies ist das wichtigste Element eines jeden Taktiker." Mit ein paar geschickten Handgriffen, aktivierte sie den Projektor im Boden des Loches mithilfe ihres ACom. Ein Hologramm zeigte eine Planetenoberfläche, auf der blaue Flieger, Panzer und Infanterie gegen dieselben der roten kämpfte. Dann schaltete sie zwischen verschiedenen Anzeigemodi umher, wie anzeigen der geplanten Taktiken, Verlustmeldungen oder optionalen Änderungen der Simulation. Frau Schneider hielt das Geländer in festen Hände und ergötzte sich an den Farben und Bewegungen. Kaleria war stolz darauf, dass ihr Schauspiel funktioniert hatte.

„Dieses Ding kann alles darstellen und simulieren", führte sie weiter aus, „Es kann Simulationen von Kämpfen durchführen, Schlachten analysieren, Taktiken vorausberechnen. Auch simplere, aber wichtige Funktionen werden hier bedient. Status des Schiffes, Analysieren von feindlichen Raumeinheiten oder die Überwachung des Schiffes." Sie wischte wieder einmal auf ihrem Computer herum. Kaleria wollte testen, wie ihr neue Vorgesetzte drauf ist. Dafür wählte sie eine Kameraeinstellung aus, die jeden Offizier wütend gemacht hätte. „Und hier sehen wir die Überwachungsaufnahmen des Cockpits", sie räusperte sich kurz und schrie „in dem unser Pilot eigentlich die Abreise vorbereiten könnte und nicht dösen sollte."

Mary erschrak kurz und zuckte ein wenig zurück, musste aber anfangen zu schmunzeln, als man aus dem Cockpit, auf der anderen Seite des Raumes, Takeo hören konnte.

„Du kannst mich mal! Ein müder Pilot macht Fehler."

Kaleria erfreute es zu sehen, dass Frau Schneider diese Sachen mit Humor nahm. Sie selbst gab sich am liebsten hart, doch in Wirklichkeit war sie keine typische Antianerin. Sie war locker, freundlich und darauf aus Freundschaft mit Nicht-Antianer zu schließen, ein großer Unterschied zum normalen Vertreter ihrer Rasse. Bis jetzt waren, alle Menschen, die sie kennengelernt hatten, freundlich, bis auf ein paar der xenophoben Schwarzhemden, aber sie konnte es ihnen nicht verübeln, so war ihre eigene Rasse auch.

„Bisher Fragen, Frau Hauptmann Schneider?"

„Ich bin momentan zufrieden mit der Leistung der Führung, nur sind wir ja noch nicht fertig, oder?" fügte sie hinzu, während sie immer noch ein Lächeln auf den Lippen trug.
Kaleria schaltete den Projektor aus und zeigte mit ihrer Hand an, dass es weiterging. Am andere Ende des Raumes befand sich der Eingang des Hauptfahrstuhls des Schiffes. Während der Zweiertrupp auf den wartete, zeigte Kaleria weiter ihr Wissen und drehte ihr Kopf nach links.
„Hier befindet sich ein langer Flur mit Unterkünften der wichtigsten Besatzungsmitglieder, wie zum Beispiel die des Piloten. Auch befinden sich dort der Frachtaufzug und das Treppenhaus." Nun drehte sie ihren Kopf nach rechts zu dem anderen Durchgang. „Das ist der Weg zum Cockpit, wie sie es eben bestimmt schon gehört hat. Das wird ihnen Takeo persönlich vorstellen, wenn wir uns im Anflug zur Erde befinden." Als sich die Tür des Fahrstuhls öffnete, schaute Kaleria wieder nach vorne und bemerkte in ihrem Augenwinkel den fragenden Blick von Mary.

2091: Die CryosoldatinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt