Anti-depressive-Ramen

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POV Kakashi
Ich kann es immernoch nicht glauben. Sie wird sterben. Klar, ich weiss. Der Tod gehört zum Leben dazu. Aber ich kann nicht noch jemanden verlieren. Und sie ist mir wichtiger als Obito und Rin. Sie wird mich alleine hier zurück lassen. Klar habe ich dann Naruto, Sakura und Sasuke aber das ist kein Vergleich. Die drei werden wahrscheinlich auch sehr unter ihrem Tod leiden. Verdammt! Ich muss doch irgendetwas tun können! Müde und traurig sah ich ihr beim Schlafen zu. Warum willst du mich schon wieder verlassen? Verträumt sah ich sie an und realisierte erst nach kurzer Zeit, dass sie aufgewacht war. „Wie geht es dir, mein Spatz?", fragte ich sie fürsorglich. „Ach, ging mir nie besser, Vogelscheuche", antwortete sie schwach. „Lügnerin", flüsterte ich niedergeschlagen. „Hör zu Ka-" „Warum hast du mir nichts gesagt? Du kannst mir doch vertrauen." „Natürlich. Ich vertraue dir komplett blind und ich würde alles für dich tun." „Aber denk doch Mal nicht immer nur an andere! Denk an dich! Dann bin ich automatisch glücklich!" Sie schaute auf ihre Hände, die auf ihrem Schoss lagen und flüsterte: „Ich wollte es dir nicht sagen. D-du hättest mich nicht mehr gleich behandelt wie vorher. Wahrscheinlich hättest du mich behandelt wie eine wichtige Vase, die auf keinen Fall kaputt gehen darf. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte einfach behandelt werden, wie sonst auch." Darauf hatte ich kein Gegenargument. „Kakashi... Wenn du jetzt nicht mehr mit mir zusammen sein willst, kann ich das verstehen, also ich-" „NEIN! Was redest du! Natürlich bleibe ich bei dir! Ich habe es dir versprochen!" Schlaff lächelte sie und sagte: „das freut mich." Ich seufzte und strich mir mit der Hand durch meine fettigen Haare. Wieviele Tage hatte ich jetzt an diesem Bett verbracht? Wahrscheinlich zu viele. „Kakashi?", riss mich Y/N aus meinen Gedanken. „Hm?" „Geh nach Hause, dusch dich und schlaf dich erstmal richtig aus. Wenn du das getan hast bin ich bestimmt wieder bei dir." Ungern stimmte ich ihr zu und tat das, was sie mir gesagt hatte. Doch bevor ich ging, gab ich ihr noch einen Kuss. Das alles hier machte mich unglaublich traurig.

POV Y/N
„Blondinchen? Kann ich nach Hause?", fragte ich sie, als die wieder Mal einen Test durchführte. „Naja eig-" „Hör mal. Ich sterbe sowieso. Was bringt es dann noch länger hier zu bleiben. Die Medikamente nehme ich ja. Viel mehr kannst du ja für mich nicht tun."„Y/N. Ich werde etwas finden, dass dich retten kann. Bestimmt. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun." Ich lächelte schwach und meinte: „Ich finde es schön, dass du so etwas sagst, aber du gibst mir etwas, was du einem Menschen in meiner Situation nicht geben darfst: Hoffnung. Ich weiss, dass ich sterben werde und habe mich damit abgefunden." Darauf sagte sie nichts und beendete den Test. Sie liess mich wiederwillig nach Hause gehen, was ich auch sofort tat. Als ich ankam, sah ich den Grauhaarigen, der nur mit einem Badetuch bekleidet komplett ausgelaugt auf dem Bett lag. Ich schmunzelte ging zu ihm und deckte ihn zu. Dann machte ich mich auf den Weg in die Küche und begann, etwas zu kochen. Da ich kein besonders guter Koch bin, habe ich einfach ein paar Ramen für den Grauhaarigen gemacht. Warte mal. Was wird eigentlich aus unserem Kind? Ich vertraue Kakashi und weiss, dass er ein guter Vater sein wird, doch... Alleine erziehen? Ich kann ja den Knirps fragen, ob er ihm hilft. Nein. Darüber sollte ich jetzt nicht nachdenken. Ich habe noch Lebenszeit und diese sollte ich sinnvoll ausnutzen. Ich fuhr zusammen als es an der Tür klopfte. Als ich die Tür öffnete, brüllte ich: „Sag mal! Gehts noch? Weisst du, was du mir für einen Sch-" Ich hielt inne, als ich einen niedergeschlagenen Knirps vor der Tür fand. „Hey Naruto. Geht es dir gut? Was ist los? Hey?", fragte ich besorgt. Der inzwischen nicht mehr so kleine Knrips sah mich mit feuchten Augen an. „Was ist los? Rede mit mir", meinte ich und befürchtete schlimmes. Still kam er auf mich zu, umarmte mich und plötzlich hörte ich, wie er schluchzte. Ich erwiederte seine Umarmung und strich ihm sachte über den Rücken. „Y/N, i-ich will nicht...dass du auch noch stirbst", schluchzte er. Ich seufzte und antwortete: „Ich will auch nicht, dass ich sterbe. Aber der Tod gehört nun mal zum Leben dazu. Wenn ich nicht an meiner Krankheit sterben würde, würde ich später wegen etwas anderem sterben. Das ist nun mal so. Es wäre cool gewesen, wenn ich so richtig episch als Held in einem Kampf gestorben wäre. Tsja." „Du bist eine Heldin! A-aber du kannst uns doch nicht alleine lassen. Mich, Sasuke, Sakura und vor allem Kakashi und euer Kind. Kakashi ist schon so einsam, einen weiteren Verlust einer so wichtigen Person würde er doch nicht vertragen."

POV Kakashi
Verschlafen blinzelte ich mir den Schlaf aus den Augen. Sonderlich gut geschlafen hab ich nicht, aber was will man machen. Ich hörte von draussen etwas, weshalb ich nachsah, was los war. Dort in der Haustür standen Y/N und Naruto, die sich fest umarmten. Naruto weinte bitterlich und ich hörte nur noch wie sie sagte: „Er wird das schon irgendwie schaffen. Muss er ja. Und sonst suche ich ihn als Geist heim." Dieser Satz schien ihn etwas aufgemuntert zu haben, aber ich hatte keine Ahnung um was es ging. Ich lief zurück in mein Zimmer und zog mich an. Während dem Anziehen setzte ich mich auf das Bett und dachte nach. Ich weiss nicht, wie ich nach ihrem Tod weiter leben soll. Ausserdem werden wir ja noch ein Kind haben. Klar, ich werde Freunde haben, die mir helfen, aber das ist nicht das Selbe. Scheisse. Ich weiss einfach nicht, was ich ohne sie tun soll. „Geht es dir wieder besser?", riss mich Y/Ns Stimme aus meinen Gedanken. Gedankenverloren blickte ich auf den Boden. Ich bemerkte, wie sich die Matratze bewegte: sie hatte sich neben mich gesetzt. „Jetzt denk nicht die ganze Zeit über mich nach. Du wirst morgen gefeiert, weil du Hokage wirst! Morgen kannst du dem ganzen Tag feiern oder was auch im-" „Y/N! Du bist todkrank und willst, dass ich feier? Denk bitte einmal über deine eigene Gesundheit nach", meinte ich leise. „Kannst du... nicht einfach mal schreien?", flüsterte sie. Überrascht sah ich sie an: „Wieso?" „Dann ist es nicht so schwierig." Niedergeschlagen blickte sie zu Boden. Nach einer kurzen Stille stand sie auf und sagte: „Ich hab gekocht und ausserdem wartet der Knirps draussen." Mit diesen Worten verliess sie das Zimmer. Nach einem kurzen Moment zog ich mich dann fertig an und gesellte mich zu den anderen in die Küche. Dort standen 2 Schüsseln Ramen auf dem Tisch. Naruto hatte sich über eine hergemacht und Y/N sass lächelnd daneben und sah ihm zu. Als sie mich bemerkte, lachte sie mich an und winkte mich zum Tisch. Dann schob sie mir meine Schüssel Ramen vor die Nase. „Was ist mit dir?" „Ach, ich hab keinen Hunger." Durchdringend sah ich sie an und sagte zu ihr: „Das ist egal, du musst essen. Sonst geht es dir noch schlechter. Ich möchte nicht, dass du deine restliche Lebenszeit im Bett verbringen musst." Der Knirps verabschiedete sich. „Ich brauche wirklich nichts", versuchte sie sich raus zu reden. „Und wenn ich es dir zu deinen Nasenlöchern reinstossen muss", antwortete ich ihr und packte ein paar Nudeln auf die Stäbchen. „Na los", sagte ich, als ich ihr die Nudeln vor den Mund hielt. „Wenn, dann mach ich es selber. Ich kann alleine essen" „Keine Widerrede. Du kannst jetzt den Luxus geniessen, von mir gefüttert zu werden." Und schon stopfte ich ihr die Nudeln in den Mund. Wiederwillig kaute und schluckte sie sie. „Das kriegst du zurück", murmelte sie. Ich lachte und fischte derweil die nächsten Nudeln aus der Suppe.

Der schwarze Drache (Kakashi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt