11.1 | Ben Chilwell x Jack Grealish

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⚠️Depressionen, Selbstverletzung

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ʷᵃˢ ᵐᵃᶜʰˢᵗ ᵈᵘ ᵈᵉᶰᶰ ᶠüʳ ˢᵃᶜʰᵉᶰ?


Bens pov

Und schon war es wieder so weit. Länderspielpause. Doch dieses Mal würde sie ohne mich stattfinden. Wenn es sich auch nur um zwei Freundschaftsspiele handelte, die ich verpasste, so waren es jedoch wichtige Möglichkeiten, mich für England unter Beweis zu stellen. Aber nein, ich durfte dank meiner Knieverletzung ja noch nicht wieder spielen. Ich verstand gar nicht warum, mir ging es bestens, ich hatte keine Schmerzen, das Aufbautraining lief gut, meiner Meinung nach könnte ich schon lang wieder auf dem Platz stehen, doch diese Entscheidung musste ich trotzdem den Menschen überlassen, die sich mit Verletzungen dieser Art auskannten.

Ich wollte das alles nicht. Seit ich nicht mehr spielte, ging es mir immer schlechter. Dadurch, dass ich nicht im Training war, hatte ich weniger Kontakt zu den anderen und auch Reece, welcher mir zu Beginn noch Gesellschaft bei der Reha leisten konnte, war bereits wieder in der Lage zu spielen. Anfangs war ich noch zu den meisten Spielen gekommen, aber auch das hatte ich nun schon lang nicht mehr getan. Ich hielt es nicht aus, die Jungs alle lachend über den Rasen laufen zu sehen, während ich nicht dabei sein konnte. Der Kontakt zu meinen Teamkollegen war immer weniger geworden und selbst mit Mason, mit dem ich mich eigentlich noch am besten verstand, hatte ich seit einer Woche auch kein bisschen Kontakt mehr. Ich hatte sogar schon mehrfach mal einen der Termine für mein Aufbautraining ausgelassen. Einen Sinn hatte es doch sowieso nicht. Niemand meldete sich mehr bei mir, niemand interessierte sich dafür, wie es mir ging. Und so fand ich es natürlich schade, dass ich bei den Länderspielen nicht dabei sein konnte, doch eigentlich war mir das alles egal, ich war egal. Ich wusste ja noch nicht mal, ob ich bis zur Weltmeisterschaft dieses Jahr wieder fit wäre und selbst wenn würde ich kaum Einsatzzeit bekommen, denn mal ganz ehrlich, was hatte ich denn erreicht dieses Jahr? Ja, ich konnte mich mit Chelsea als Club-Weltmeister bezeichnen, doch was hatte ich denn dazu beigetragen? Richtig, nichts.

Ich hatte mein Haus seit gut drei Wochen gar nicht mehr verlassen, gegessen hatte ich auch kaum etwas und darüber wann ich das letzte Mal geduscht hatte, musste man auch nicht reden.

Schluchzend starrte ich auf das Bild, welches Jack eben von sich und Phil auf Instagram gepostet hatte und die beiden auf dem Weg zum St. George's Park zeigte. Ich spürte etwas Eifersucht in mir aufsteigen. Schon lange war ich mir über meine Gefühle gegenüber Jack bewusst und ich schaffte es nicht, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich ihn jetzt nicht sehen würde. Stattdessen würde er mit dem restlichen Team dort eine gute Zeit haben und vermutlich keinen Gedanken an mich verschwenden.

Tränen liefen unaufhaltsam über meine Wangen, während ich mir einige Bilder und Videos vom letzten Trainingslager ansah. Ich konnte einfach nicht mehr.

Abends erreichte mich doch tatsächlich eine Nachricht von Jack. „Ich weiß, du kommst nicht zum Training, aber kommst du wenigstens zu einem von den Spielen", stand dort und es überraschte mich wirklich, dass er überhaupt an mich gedacht hatte, ich machte mir jedoch nicht einmal die Mühe, zu antworten, sondern schaltete mein Handy direkt wieder aus, ich hatte keine Kraft, um ihm zu schreiben, dass ich dort nicht auftauchen würde.

Im Laufe des Tages sah ich immer mehr Bilder meiner Nationalmannschaftskollegen, wie sie sich alle nach der ganzen Zeit wiedersahen. War es zu viel verlangt, dass ich das auch wollte? Ich wusste nicht wie ich das noch länger aushalten sollte, doch jemandem anvertrauen konnte ich mich auch nicht und selbst wenn, wem denn bitte? Mason und Reece waren beide bei der Natio, Kai und Timo waren auch bereits gestern nach Deutschland geflogen und mit dem Rest des Teams verstand ich mich natürlich schon, aber lang nicht so gut, dass ich mit ihnen über meine momentane psychische Situation reden würde.

Fußball One Shots - boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt