10 | Jude Bellingham x Julian Brandt

1.8K 76 5
                                    

ᵐᵉᶤᶰᵉ ᵃʳᵐᵉᶰ, ᵘᶰˢᶜʰᵘˡᵈᶤᵍᵉᶰ ᵃᵘᵍᵉᶰ


Judes pov

„Wo ist Julian jetzt schon wieder", tönte die genervte Stimme unseres Trainers durch die Kabine. „Der ist vor ein paar Minuten schon weg, keine Ahnung wo hin", erhielt er direkt eine Antwort von Marius und meinte daraufhin genervt: „Weiß jemand, was mit ihm los ist? Der ist seit Tagen schlecht gelaunt." „Wurde nicht für die Nationalmannschaft nominiert", kam es erneut von Marius, welcher damit beschäftigt war, seine Schuhe zuzubinden. „Kann ihn mal jemand suchen gehen? Ihr müsst in fünf Minuten auf dem Platz stehen", forderte Rose uns nun auf und da ich bereits fertig angezogen war, beschloss ich, mich einfach mal auf die Suche nach dem 25-jährigen zu machen.

Planlos lief ich durch die leeren Gänge des Stadions. Ich wusste, dass nicht mehr viel Zeit bis zum Beginn dieses Auswärtsspiels blieb, doch mich würde nun schon interessieren, wo Julian war.

Durch ein nahezu verzweifelt klingendes Klopfen wurde ich auf eine Tür aufmerksam, die vermutlich zu einer Art Abstellkammer gehörte. Beinahe von selbst fragte ich: „Julian? Bist du da drin?"

„Ja", kam es aus dem Inneren des Raumes, woraufhin ich nach der Türklinke griff und die Tür öffnete. „Gott sei Dank hat mich hier jemand gefunden, mach auf keinen Fall die Tür– Bist du bescheuert?!" In dem Moment hatte ich die Tür hinter mir wieder geschlossen und sah Julian fragend an. Dieser schrie mich sofort an: „Sag mal, bist du völlig verblödet? Wenn ich sage, mach die Tür nicht zu, dann mach die Tür nicht zu, die geht nämlich von innen nicht auf und ich glaube nicht, dass uns hier so schnell jemand findet, es hat lang genug gedauert, bis du hier aufgetaucht bist!"

„Tut mir leid", stammelte ich und fühlte mich ziemlich eingeschüchtert von seinen wütenden Gesichtszügen. „Das bringt uns auch nichts, vor allem fängt das Spiel in drei Minuten an und zumindest du bist ja immerhin in der Startelf!"

„Bist du sicher, dass die nicht aufgeht", fragte ich und versuchte selbst, die Tür zu öffnen, woran ich kläglich scheiterte. „Hältst du dich jetzt auch noch für schlauer als ich oder was", giftete er mich sofort an, „warum solltest du die Tür aufbekommen und ich nicht? Wie blöd muss man auch sein, um die Tür einfach wieder zuzumachen?" „Du hast dich ja wohl zuerst hier eingesperrt", konterte ich direkt, „was wolltest du überhaupt hier?" „Ich wollte einfach mal kurz alleine sein, Problem damit?"

„Was ist los mit dir in letzter Zeit", fragte ich dann etwas ruhiger, doch er antwortete nicht, weshalb ich wissen wollte: „Hat es wirklich was damit zu tun, dass du nicht im Kader für die nächsten Länderspiele bist?" „Ja", meinte er noch immer gereizt, „aber das verstehst du nicht, du bist ja das ach so tolle Wunderkind und England kann froh sein, dass sie dich haben, du musst dir über sowas ja keine Gedanken machen."

„Natürlich verstehe ich das", versuchte ich ihn zu beruhigen, „du bist frustriert, weil du nicht im Kader bist, aber das ist kein Grund Tage lang schlecht gelaunt zu sein." „Nein, du verstehst das nicht", erwiderte er aufgebracht, „ich war so lange nicht mehr dabei und dann letztes Jahr wieder und ich dachte halt, jetzt könnte ich wieder öfter spielen, aber ich bin offenbar einfach zu schlecht." „Du bist nicht schlecht, Jule", redete ich auf ihn ein, doch er hörte nicht auf mich, sondern machte sich immer weiter Vorwürfe. Als er sich gerade wieder etwas beruhigt hatte, warf er einen Blick auf eine kleine Uhr, die im Raum hing, und meinte entsetzt: „Das Spiel läuft ja schon seit einer Viertelstunde, danke, dass ich das jetzt auch noch verpasse wegen dir."

„Jetzt gib doch nicht schon wieder mir die Schuld", wehrte ich mich, „ich wusste doch nicht, dass man die Tür von innen nicht aufmachen kann." „Natürlich ist das deine Schuld", zickte er zurück und man merkte deutlich die angespannte Stimmung zwischen uns. „Gut, dann bin ich eben schuld, aber wie wäre es, wenn wir, anstatt uns schon wieder zu streiten, mal überlegen würden, wie wir hier rauskommen?" „Kann ich drauf verzichten, mich vermisst da draußen sowieso niemand", meinte er und sah mich grimmig an.

Fußball One Shots - boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt