23 | Jamal Musiala x Jude Bellingham

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ᵈᵘ ʰᵃˢᵗ ᵐᶤʳ ᵈᵃᵐᵃˡˢ ᵈᵃˢ ʰᵉʳᶻ ᵍᵉᵇʳᵒᶜʰᵉᶰ


Jamals pov

„Scheiße, ich liebe dich", hauchte ich , ehe ich meine Lippen wieder auf seine drückte. Jude erwiderte nur zu gerne, merkte dann jedoch, was ich eben gesagt hatte. Auch mir fiel auf, was ich da von mir gegeben hatte und ich stoppte in meiner Bewegung. Unsicher starrte ich ihn an. Meine Hände, welche sich am Kragen seines Shirts festkrallten, ließen etwas locker, während er beinahe wie versteinert auf mich herabblickte. Zögernd richtete er sich etwas auf, nahm etwas Gewicht von mir. In seinem Blick lag alles Mögliche, von Nervosität bis hin zu Panik. Das einzig Gute, das die Röte, die mir ins Gesicht gestiegen war, hatte, war dass sämtliches Blut in mir sich nun dort befand und nicht mehr in gewissen anderen Regionen meines Körpers.

„Was hast du grade gesagt", kam es kalt von Jude. Daran, dass er noch Sekunden zuvor damit beschäftigt gewesen war, mich unter sich auf die Matratze des Hotelbetts zu drücken, erinnerte nichts mehr. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich nur noch mehr, während er auf eine Antwort von mir wartete. „Ich", versuchte ich das eben Gesagte zu erklären, scheiterte jedoch daran, dass ich nicht ganz wusste wie.

Noch immer sah er mich fragend an, verharrte in seiner Position. Verzweifelt versuchte ich, meine Hände an einer anderen Stelle unterzubringen als an seinem Oberteil, doch irgendwie fand ich keinen richtigen Platz dafür. Ich wusste, es war ein Fehler, mit ihm herzukommen, ich hätte mich nie von ihm dazu überreden lassen dürfen. Doch vermutlich war ich genau in diesem Moment schwach geworden. Die Erinnerung an das, was wir vor einigen Jahren aufgegeben hatten, hatte überwogen und mich schließlich dazu verleitet.

Sein Blick war so anders als noch vor wenigen Sekunden. Statt der eben vorhanden gewesenen Lust, fand ich nur Entsetzen, statt Leidenschaft Wut. Dabei deutete nichts mehr daraufhin, dass wir diese drei Worte einander vor einiger Zeit regelmäßig gesagt hatten. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, als ich mit ihm her hergekommen war. Vielleicht war es die Hoffnung auf einen möglichen Neuanfang gewesen, welche sich ganz offensichtlich als falsch erwiesen hatte.

Seine Hände auf meinem nackten Oberkörper lösten noch immer das gleiche angenehme Kribbeln aus wie vor drei Jahren, doch langsam wurde die Situation unangenehm. Je länger wir uns in die Augen sahen, desto nervöser wurde ich. Mein Puls stieg und das, obwohl er zuvor bereits ziemlich hoch gewesen war. Zögernd setzte ich mich etwas auf, zwang ihn dazu, noch ein Stück von mir runterzugehen.

Ich hatte das Gefühl, irgendetwas tun oder sagen zu müssen, doch ich konnte nicht. Er nahm mir das ab, als er plötzlich aufsprang und panisch rief: „Das ist falsch, du hättest nie herkommen dürfen, du musst hier weg." Im selben Moment hob er mein Shirt, welches er mir wenige Minuten vorher noch vom Körper gerissen hatte, vom Boden auf und warf es mir zu. Nicht verstehend was das sollte, zog ich mir das Kleidungsstück wieder an, blieb jedoch auf dem Bett sitzen. „Warum", war alles was ich sagte, ohne ihn dabei anzusehen. Er kam wieder etwas auf mich zu, wollte etwas erwidern, doch ich hielt ihn lediglich am Arm fest und fragte unsicher: „Warum haben wir damals Schluss gemacht?"

„Was?" Er schien völlig verwirrt durch meine Frage. „Wir haben uns doch nie gestritten oder so, wir...", begann ich meine Frage genauer zu erläutern, „wir haben einfach Schluss gemacht ohne Grund." „Du bist doch zurück nach Deutschland gezogen", meinte er dann beinahe verletzt, „du hast mir damals das Herz gebrochen und es hat dich nicht interessiert."

Einen Moment lang war es still. Es schockierte mich, zu wissen, wie er über das Ende unserer Beziehung dachte, wie er über mich dachte. „Das denkst du von mir", murmelte ich und versuchte seine Hand zu nehmen. „Du hast gesagt, du gehst nach München", flüsterte er und sah zu Boden, „und als du dann weg warst, hast du dich ewig nicht gemeldet. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das auf Dauer ohne dich aushalten sollte." „Du warst doch einverstanden, dass es besser wäre, wenn wir das beenden", meinte ich und begann mit den Fingern an seiner Hand zu spielen. „Wir waren sechzehn", kam es von ihm und ich meinte, ein leises Schluchzen zu hören, „wir waren doch noch Kinder. Glaubst du, ich wusste damals schon, was gut für mich ist? Ich brauche dich, verdammt!"

Erstaunt sah ich ihn an, hätte nie damit gerechnet, dass er so darüber dachte, doch ich hatte mir schon vor längerer Zeit eingestehen müssen, dass es mir genauso ging. Meine Hände zitterten, als ich ihn vorsichtig in meine Richtung zog. Er wurde etwas unsicher, da wir uns immer näherkamen, bis ich ihn mit einer Bewegung komplett an mich zog.

„Ich brauche dich doch auch, du Idiot", meinte ich und hielt ihn stärker fest, als ich merkte, dass er Tränen in den Augen hatte. Als diese dann auch noch über seine Wangen liefen und auf mein Shirt tropften, fing ich an, vorsichtig kleine Kreise auf seinen Rücken zu malen. Irgendwie fühlte sich das in diesem Moment so richtig an und zudem so bekannt, dass ich mir sicher war, vor drei Jahren den größten Fehler meines Lebens begangen zu haben. Doch gleichzeitig sagte mir etwas, dass das nicht das Ende bedeutet hatte, dass wir eine Zukunft haben könnten. Und mit genau diesem Gedanken hauchte ich Jude in meinen Armen sanft einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Wir kriegen das hin, versprochen." Von ihm folgten lediglich drei Worte. Drei Worte, die das Ganze hier erst ausgelöst hatten und von denen ich wohl nie genug bekommen würde. „Ich liebe dich."

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