6 | Dele Alli x Eric Dier

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ᵉˢ ᶤˢᵗ ᵐᵉᶤᶰᵉ ˢᶜʰᵘˡᵈ, ᵒᵈᵉʳ?


Deles pov

„Du wechselst?"

Ich antwortete nicht.

„Hallo, ich rede mit dir."

Erneut keine Reaktion meinerseits.

„Hattest du vor, mir davon zu erzählen oder wolltest du einfach irgendwann nicht mehr hier auftauchen?"

Nachdem ich ihm ein drittes Mal keine Antwort gegeben hatte, gab Eric es zu meinem Erstaunen auf. Ich nahm das Trikot, das noch an meinem Platz in der Kabine hing und sah es einige Zeit lang an. Es fiel mir tatsächlich schwer, die letzten Sachen von hier nun mit nach Hause zu nehmen, wissend dass ich nicht mehr zurückkommen würde. Aber am schlimmsten wäre es vermutlich, Eric nicht mehr so oft zu sehen. Dieser war erstaunlich ruhig, nachdem ich ihn ignoriert hatte. Zögernd drehte ich mich zu ihm um. Er saß neben seinen Sachen auf der Bank und sah zu Boden. Leise fragte er: „Es ist meine Schuld, oder?"

Nervös setzte ich mich neben ihn. „Warum sollte es deine Schuld sein, dass ich wechsle? Du hast überhaupt nichts damit zu tun." Das war eine eiskalte Lüge. Er hatte sehr wohl etwas damit zu tun, denn ich hielt diese ständige Nähe nicht mehr aus. Klar würde ich ihn vermissen, aber das war vermutlich besser, als ihn täglich zu sehen und zu wissen, dass er nie das Gleiche für mich fühlen würde, wie ich für ihn.

„Weil du nichts mehr mit mir zu tun haben willst", beantwortete er meine Frage und ich hatte keine Ahnung, was er mir damit sagen wollte. „Wie meinst du das?" Seine darauffolgende Antwort war auch nicht verständlicher: „Naja, weil... Du weißt es, oder?" Verwirrt sah ich ihn an. „Was soll ich wissen?"

Er starrte mich einfach nur an, während seine Augen sich mit Tränen füllten. „Ich weiß wirklich nicht, wie das passiert ist", murmelte er und ich wollte wissen: „Wie was passiert ist? Hast du irgendwas angestellt?" Er schüttelte den Kopf, machte jedoch keine Anstalten, weiterzusprechen, sodass ich ihn dazu auffordern musste: „Komm schon, raus mit der Sprache. Was ist los, Eric?"

„Ich..." Unsicher sah er mich an. „Ich hab mich in dich verliebt, Dele."

„Du hast... Was?" Ich verstand die Welt nicht mehr. Erwiderte er meine Gefühle doch? Er wischte sich einmal über die Augen und murmelte: „Bitte hass mich deshalb jetzt nicht."

„Warum sollte ich? Mann, jetzt fühl ich mich echt schlecht wegen dem Wechsel, vor allem weil ich dir nichts gesagt habe", meinte ich leise. Völlig fertig mit den Nerven vergrub ich meinen Kopf in den Händen. Ich spürte, wie Eric mir vorsichtig eine Hand auf den Rücken legte und sagte: „Musst du nicht, ist doch alles gut." So wie seine Stimme klang, war jedoch definitiv nicht alles gut.

„Eric, ich liebe dich."

Ich hatte keine Ahnung, wo das so plötzlich hergekommen war. Erstaunt sah er mich an. „Meinst du das jetzt ernst?" Zögernd nickte ich und flüsterte leise ein weiteres Mal: „Ich liebe dich."

„Und du sagst das jetzt nicht einfach nur so", wollte er wissen. Statt ihm zu antworten, lehnte ich mich ein Stück zu ihm rüber und dachte keine Sekunde lang mehr nach, bevor ich ruhig meine Hand an seine Wange legte und sanft meine Lippen auf seine drückte. Der Kuss war zurückhaltend, beinahe schüchtern und er hatte etwas von einem Abschied, einem letzten Kuss, obwohl es eigentlich unser erster war.

Irgendwann löste er sich wieder von mir und sah mich traurig an. Ich konnte diesem Blick nicht standhalten und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. Er zog mich etwas näher zu sich und murmelte mit brüchiger Stimme: „Bitte geh nicht."

„Ich hab den Vertrag schon unterschrieben, ich komm da nicht mehr so einfach raus", meinte ich, nun ebenfalls den Tränen nahe.

„Wann gehst du denn", begann er mich auszufragen, „und hast du da eine Wohnung oder wie machst du das? Und... Warum ausgerechnet Everton? Ich meine das ist so weit weg von hier, dann... dann sehen wir uns so gut wie nie." Mittlerweile wirklich unter Tränen antwortete ich: „Morgen früh um halb neun geht mein Flug und ich geh erstmal noch ins Hotel und kümmere mich dann von da um eine Wohnung. Und Everton weil... weil ich dachte, es wäre das beste erstmal ein bisschen Abstand zu haben, aber da wusste ich ja noch nicht, dass... also dass du..." Ich schaffte es nicht, weiterzusprechen.

Eric griff plötzlich mit einer Hand zu seinem Handy und tippte etwas darauf herum. Irritiert sah ich ihn an, woraufhin er erklärte: „Ich buch mir einen Flug, ich komm mit morgen." „Drehst du jetzt völlig durch", fragte ich verwirrt, „du kannst doch nicht einfach mit mir dahinfliegen." Seine Antwort lautete lediglich: „Du siehst doch, dass ich das kann. Ich rede ja nicht von für immer aber vielleicht ein oder zwei Wochen, dann verpasse ich halt Mal ein paar Spiele, da kann ich dann auch nichts machen."

„Das kommt nicht in Frage, Eric", meinte ich, „du riskierst damit Spielzeit und einen möglichen Startelfplatz, das will ich nicht." „Tja Pech, zu spät, ich hab grade noch ein Last Minute Ticket gekriegt und dein Hotelzimmer lässt sich sicher auf zwei Personen umbuchen", sagte er und lächelte mich an.

Insgeheim war ich ihm tatsächlich dankbar dafür. Ich wusste nämlich offengesagt nicht wirklich, wie ich direkt allein zurechtkommen sollte, ohne jemanden zu kennen geschweige denn mich überhaupt in der Stadt zurechtzufinden.

Nachdem Eric gemeinsam mit mir nach Liverpool geflogen war, ließ er es sich nicht nehmen, mich höchstpersönlich zu meinem ersten Training zu begleiten und beschloss auf jeden Fall zu bleiben, bis ich mein erstes Spiel hatte. Aus den zwei Wochen, die er ursprünglich bleiben wollte, wurden dreieinhalb. Einerseits war es wirklich schön noch so viel Zeit mit meinem Freund, wie ich ihn nun nennen konnte, zu verbringen, vor allem in dem Wissen, dass wir uns ziemlich bald mit dem Gedanken an eine Fernbeziehung anfreunden mussten, andererseits setzte er für mich fast schon seine Karriere aufs Spiel und das wollte ich nicht. Er fehlte schließlich mehrere Wochen im Training und bei den Spielen und irgendwie fühlte ich mich schuldig. Ich sagte ihm beinahe täglich, es wäre in Ordnung, wenn er wieder zurück nach London gehen würde, doch er hörte nicht auf mich. Irgendwann entschied er sich dann doch dafür, zurückzufliegen, denn plötzlich schien es ihm unglaublich wichtig für die nächsten Spiele fit zu sein. Dass für mich dann keine sieben Tage später ein Auswärtsspiel in London anstand, hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht genau gewusst, doch als ich mir dann mal die Liste mit den nächsten Spielen durchlas und darauf Everton gegen Tottenham stand, fieberte ich dieser Begegnung nur noch mehr entgegen.


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Hatte den OS schon länger in den Entwürfen, bin jetzt nicht ganz zufrieden, aber ich dachte ich sollte den vielleicht mal hochladen bevor der Wechsel noch länger her ist ups haha

Fußball One Shots - boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt