<<Kapitel 8>>

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Schreie hallten durch die Dunkelheit, Niara ging knurrend in die Hocke. Hinter ihr, Niara's Jungtiere. Sie schaute sich hektisch um, bereit ihre Jungen mit ihrem Leben zu verteidigen. Die kleinen wimmerten hinter ihr und drängten sich nahe das Bein ihrer Mutter. Die Löwin schaute sich aufmerksam um, jedes noch so leises Geräusch würde sie hören. Dann wurde sie von einer unglaublichen Wucht, von den Pfoten gerissen. Sie stöhnte vor Schmerz beim Aufprall, die Luft wurde ihr gewaltsam aus den Lungen gepresst. Schwarze Punkte tanzten vor ihrer Nase, benommen blieb sie liegen. Aber nichts in der Welt ist stärker als das Band zwischen Mutter und Kind. Die junge Mutter zwang sich auf die Beine und suchte panisch die Dunkelheit nach ihrem Nachwuchs ab. Als sie die kleinen endlich entdeckt hatte, wurde sie von einem ungeheuren Zorn erfasst. Ein männlicher Löwe blickte hämisch zu ihr herüber. Eines der Jungtiere hatte er sich schon gekrallt und hielt es fest. Weinerlich schrie es nach seiner Mutter. Niara reagierte ohne zu zögern und griff den fremden Löwen an. Sie verkeilten sich ineinander, sie bissen und kratzten einander doch keiner wollte nachgeben. Niara gab alles was sie konnte, ungekannte Wut hatte sie erfasst und sie kämpfte wie ein Dämon. Aber langsam begannen ihre Kräfte zu schwinden, Niara musste sich eingestehen das sie dem Männchen körperlich unterlegen war. Sie wusste das dies mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr letzter Kampf sein wird. Aber die Sorge und Liebe zu ihrem Nachwuchs war grösser als die Angst vor dem Tod. Die Mutterinstinkte setzten ein und sie kämpfte mit verschwunden geglaubter Kraft und Schnelligkeit weiter. Der Kampf setzte beiden Kontrahenten stark zu und verlangte viel ab. Jeder wartete auf einen Fehler des Gegners und dieser passierte auch. Als Niara zu einem Angriff ansetzte, erkannte der Löwe seine Chance den Kampf zu gewinnen. Er holte mit einer Pranke aus und traf die ungeschützte Seite der Löwin. Diese wurde von der Wucht zu Boden geworfen, wo sie benommen liegen blieb. Mit boshaftem Grinsen wandte sich der Löwe den Jungen zu. Niara erkannte die Gefahr und wollte aufstehen doch sie schaffte es nicht, egal wie viel mühe und Kraft sie investierte. Ihr Körper rührte sich keinen Zentimeter. Hilflos schaute sie dabei zu, wie das erste ihrer Kinder die Krallen des Löwen zu spüren bekam. Tränen rannen ihr Gesicht hinab und tropften auf den Boden. Das zweite wurde von dem Gebiss des Männchens zerquetscht, das letzte schaute hilflos zu seiner Mutter. Niara wollte erneut aufstehen, diesmal schaffte sie es. Aber die Zeit ist auch für das dritte Jungtier abgelaufen es lag leblos am Boden. Der Löwe drehte sich zu ihr um, sein Gesicht zu einem boshaften Grinsen verzogen. „Das ist die Strafe für dein Vergehen Niara" flüsterte er nahe bei Niara's Ohr. Diese erschrak über die plötzliche Nähe und machte einen grossen Satz, um etwas Abstand zwischen sich und den Feind zu bringen. „Lauf weg und komm nie wieder zurück!" das liess sich die junge Löwin nicht zweimal sagen. Unter Tränen rannte sie in die Dunkelheit hinaus. Sie rufte die Worte des Löwen in Erinnerung, was hatte sie verbrochen das sie so gehasst wird. Ihre Beine schmerzten schon, doch das kümmerte Niara wenig. Schlussendlich gaben sie aber trotzdem nach und sie stürzte zu Boden. Krampfhaft versuchte sie, ihre Augen offen zu halten. Doch allmählich begann die Dunkelheit, sie endgültig zu verschlingen. Niara schloss ihre Augen und die Dunkelheit verschlang sie und zog sie immer tiefer hinab, bis sie schliesslich ganz verschwunden war.

Schweratmend fuhr Niara aus dem Schlaf hoch. Das Rudel um sie herum schlief noch ruhig und friedlich. Erleichterung durchflutete sie, als sie erkannte das es sich nur um einen Traum gehandelt hatte. Doch trotz dieser Erkenntnis fühlte es sich so real an und dieses Gefühl bereitete ihr Sorgen. Niara entschied etwas spazieren zu gehen, damit sie den Kopf von diesen Gedanken freibekommen könnte. Langsam, darauf bedacht keinerlei Geräusche zu verursachen, erhob sie sich und schlich aus der Höhle. Vorsichtig begann Niara mit dem Abstieg, in der Nacht hatte es geregnet, deswegen waren die Felsen besonders rutschig. Ein falscher Tritt könnte einen Sturz als Folge haben und die Löwin ernsthaft verletzen. Da sie auf ein gebrochenes Bein oder sonstiges nicht gebrauchen konnte, stieg sie einfach vorsichtiger als sonst die Erhöhung hinab.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich freue mich über jede Konstruktive Kritik, die mir hilft die Geschichte und auch mich selbst zu verbessern.

LG


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