Niaras Beine bewegten sich wie von selbst auf den Felsen ihres Rudels zu. Ihre Gedanken waren immer noch bei dem unbekannten Löwen, welcher ungesehen durch ihr Revier streifte. Als sie schliesslich endlich ihr Zuhause erreicht hatte, war von ihrem Rudel immer noch nichts zu sehen. Anscheinend hatte Laini sie noch nicht ausfindig machen können. Sonst wäre Shaquan sicher schon längst hier, um den Eindringling zu töten. Nahe des Aufgangs legte sie sich hin und suchte Aufmerksam jeden Busch, jeden Grashalm, jedes bisschen Erde an. Ihre Ohren waren in höchster Alarmbereitschaft. Ihre Muskeln waren zu zerreissen gespannt, damit sie im Notfall sofort reagieren konnte. Sie wusste ja nicht, ob der Fremde noch einmal zurückkehren würde. Sie rufte verzweifelt ein weiteres mal nach ihrem Rudel, wieder blieb eine Antwort aus. Niara machte sich Sorgen, denn auch Laini war nicht mehr aufgetaucht. Die Sonne stand schon tief am Himmel, es begann du dämmern. Der Mond welcher mit jeder Minute höher stieg, verdrängte die Sonne von ihrem Platz und begann selbst zu strahlen. Es wurde immer dunkler um Niara, doch ihre Augen waren geschaffen dafür, auch in Dunkelheit hervorragend sehen zu können. Niara begann erneut zu rufen, sie wollte ihre Augen schon schliessen weil sie nicht damit rechnete das ihre Rufe erhört werden. Aber Niara hatte sich geirrt es kam eine Antwort, und diesmal wusste sie wem sie gehörte. Shaquan. Sie mochte den Rudelführer zwar nicht besonders, aber in diesem Moment war sie einfach nur glücklich das ihr Rudel. Oder zumindest ein Teil ihres Rudels sie erhört hatte. Jetzt fühlte sie sich wieder ein bisschen sicherer als in der ganzen Zeit wo sie auch sich allein gestellt war. Weitere Zehn Minuten sind vergangen und Niara hatte ihre Augen mittlerweile geschlossen, doch ihre Ohren waren immer noch in Alarmbereitschaft. Der Geruch des Rudelführers dominierte die Luft um sie herum, also musste er ganz nah sein. Als Shaquan bei ihr ankam, öffnete Niara ihre Augen und sah zu Shaquan hoch welcher sie musterte. „Wieso hast du uns gerufen?" war seine erste Frage, „Ich habe euch nicht gefunden. Als ich aufgewacht bin waren alle weg" antwortete sie wahrheitsgemäss. Shaquan nickte verständnisvoll. Niara erinnerte sich an die Worte des Fremden Löwen, sie beschloss Shaquan davon zu erzählen. „Als ihr weggewesen seit habe ich einen Eindringling ausgemacht." Shaquan Blick verdunkelte sich schlagartig. „Laini war bei mir, ich habe sie geschickt um Hilfe zu holen. Während ich mich dem Fremden entgegengestellt hatte, damit er Laini nicht töten würde. Er hat gesagt das ich dir ausrichten soll, dass du morgen wenn die Sonne am höchsten steht dich zum Wasserloch begeben sollst, um dort den Herrscher über dieses Rudel zu bestimmen." Shaquans Muskeln waren angespannt und sein Blick wirkte nicht gerade freundlich. Aber er hatte auch keinen Grund zum freundlich sein, ein anderes Männchen machte ihm gerade "seine" Weibchen streitig. Doch eine Frage brannte Niara noch auf der Zunge, „Wo ist eigentlich das restliche Rudel. Und was habt ihr gemacht in der Zeit wo ihr nicht da wart?" fragte sie an ihren Rudelführer. Dieser antwortete „Wir konnten eine Büffelherde ausmachen und sind ihnen gefolgt. Als wir dann endlich deine Rufe gehört hatten, habe ich mich sofort auf den Rückweg gemacht. Die anderen probieren wahrscheinlich gerade noch einen Büffel zu erlegen." Niaras blickte sorgenvoll in die Weite hinaus, Laini war noch immer nicht zurückgekehrt. „Hast du Laini gesehen sie ist nicht zurückgekehrt?" Shaquan nickte „Sie ist bei ihrer Mutter". Die junge Löwin war erleichtert das die Tochter ihrer Freundin in Sicherheit war. Niara erhob sich und trottete in die Höhle um sich auszuruhen. An ihrem gewohnten Platz liess sie sich nieder und schloss die Augen. Niara versuchte zu schlafen, doch die Gedanken der Löwin drifteten immer wieder zu einem gewissen Löwen. Sie machte sich Sorgen wie die Zukunft aussehen wird. Das Rudel und deren Zukunft würde morgen durch einen Kampf entschieden werden. Plötzlich vernahm sie Schritte welche von mehreren Tieren stammen mussten. Niara schlussfolgerte daraus das ihr Rudel wohl zurück war. Spätestens als sie die Gerüche deutlich gerochen hatte, wusste sie das die Löwinnen zurück sind. Jemand liess sich neben ihr nieder und lehnte sich gegen sie. Sie wusste sofort wer sich neben ihr niedergelassen hatte, Niara öffnete kurz die Augen und blickte zu ihrer besten Freundin hinüber. Laini hatte es sich zwischen ihren Pfoten bequem gemacht und schlief friedlich. Niara wendete ihren Blick ab, schloss ihre Augen und glitt in eine sanften Schlaf.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Bei Kritik ab in die Kommis damit. Ich freue mich über jede Konstruktive Kritik, welche mir hilft die Geschichte und auch mich selbst zu verbessern.
LG
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The Laws of Nature
FantasyIn dieser Geschichte, geht es um ein Löwenrudel welches Tag für Tag ums Überleben kämpfen muss. Die Savanne welche ihr Revier bildet ist immer reich an Nahrung doch in der Trockenzeit wirkt es wie eine andere Welt. In dieser Geschichte geht es um ei...