<<Kapitel 16>>

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In Gedanken versunken, trottete Niara Akono hinterher. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Die Sorgen vor einem Versagen ihres Plans, liess sie ganz und gar nicht kalt. Es könnte ihren Tod oder zumindest ihre Verbannung bedeuten, wenn er versagen sollte. Doch Niara vertraute Akono und wusste das er sie nicht in Gefahr bringen würde. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto intensiver wurde auch der Geruch von Fleisch. Am liebsten hätte sich Niara sofort auf die Beute gestürzt, dann wäre ihr Plan jedoch den Bach runter also beliess sie es dabei. Mit ihren Gedanken ganz woanders, bemerkte sie nicht wie Akono stehen blieb und prallte mit ihm zusammen. Belustigt musterte Akono sie, sagte aber nichts worüber Niara auch glücklich war. Er nickte geradeaus und Niara lief einige Schritte weiter. Tatsächlich lagen die Überreste eines Gnus dort. Akono schmiegte sich an Niara und erhoffte wohl eine Erwiderung, die blieb aber aus. Die Löwin war gerade nicht in guter Stimmung. Die nächsten Stunden bereiteten ihr riesige Sorgen. „Du wirst das schaffen, du bist stark. Du hast ihn schoneinmal ausgetrickst, glaube an dich." Seine Worte beruhigten Niara, er hatte recht so wie sie Sekou einschätzte war er nicht gerade der hellste. Sie ging einen Schritt vor und packte die Überreste mit ihren Zähnen. Der Weg würde anstrengend werden dazu noch in der Hitze. Niara käme es nie in den Sinn zu jammern, ihr Stolz war dafür zu gross. Akono's Hilfe wäre nützlich gewesen, wäre aber zu gefährlich gewesen. Man wusste ja nie, wann der Rudelführer seine Runden drehte. Ein letztes mal schaute sie ihrem geliebten Löwen in die Augen, ehe sie sich abwandte und den Heimweg antrat. Der Weg fühlte sich unendlich lange an, die Löwin hatte Hunger und Durst. Genervt knurrte sie jeden Vogel an, den sie erblicken konnte. Irgendwie musste sie ihren Frust rauslassen und was gab es besseres dafür als ein paar doofe Vögel. Nur langsam näherte sich ihr Zuhause, der Felsen konnte sie schon von weitem erkennen. Doch mit jedem Schritt den sie tat, hatte sie das Gefühl er würde sich weiter entfernen. Ob es wohl am Wassermangel lag? Das Gnu schleifend, legte sie den Weg zurück. Als die Dämmerung einsetzte, wurde es kühler und Niara fühlte sich endlich nicht mehr wie im Backofen. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und machte dem Mond Platz. Niara beobachtete den hell strahlenden Erdtrabant, mit Bewunderung. So gerne würde Niara an seiner Stelle stehen und über die Tiere wachen. Die Welt von oben zu sehen, stellte Niara sich schön vor. Das einzige um was sie die Vögel beneidete, die Flügel mit denen sie durch die Luft sausten. Niara wendete ihren Blick wieder ab und legte das letzte Stück bis zu ihrem Rudel zurück. Als sie am Felsen ankam, wurde sie schon von den anderen Löwinnen empfangen. Doch die Herausforderung würde noch kommen, Sekou zu überzeugen. Als sich der Trubel gelöst hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Rudelführer. Sekou lag am Boden und hatte die Augen geschlossen, sie wollte schon abdrehen da knurrte es. Blitzschnell war Sekou aufgestanden, noch ehe er Niara ausfragen konnte berichtete sie ihm. „Ich war Jagen und habe dir etwas mitgebracht.", sie klimperte zusätzlich noch etwas mit den Augen. Sekou starrte sie verwirrt an, zuckte dann jedoch mit den Schultern und nahm sich das Stück Fleisch. Er murmelte noch ein „Danke", bevor er sich daran machte die Beute zu verschlingen. Müde von dem langen und anstrengenden Weg, sank sie auf den Boden und schloss ihre Augen. Trotz ihres gewaltigen Hungers holte sie der Schlaf schnell ein. Mit einem Lächeln schlief die Löwin ein.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich freue mich über jede Konstruktive Kritik, die mir hilft die Geschichte und auch mich selbst zu verbessern.

LG

The Laws of NatureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt