Neue Gefühle

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Mit einem Ruck wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Ich war schweißgebadet und strich über meine nasse Stirn.

Remus' Arm lag schlaff auf meinem Körper, sodass ich mich leicht aus seiner Umarmung winden konnte.

Es war mir unangenehm, dass ich seine Klamotten und die Stelle im Bett, auf der ich gelegen hatte, durchgeschwitzt hatte. Mir fiel jedoch kein Zauber dagegen ein, sodass ich mich aus dem Schlafzimmer in sein Büro schlich.

Ich zog seine Sachen aus und hing sie zum Trocknen über die Lehnen der Stühle, die um einen kleinen Tisch in der Ecke des Raumes standen.

Im Badezimmer nahm ich mir eins der Handtücher aus dem Regal und rubbelte mich damit halbwegs trocken. Ich fühlte mich elend und unwohl.

Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich. Ich war leichenblass und wieder einmal hatte ich dunkle, tiefe Augenringe.

Ich war froh, dass Remus schlief.

Wenn er mich so sehen würde... Dieser hübsche Kerl.

Ich seufzte und sah auf die Uhr. 3:45 zeigte die kleine Wanduhr über dem Kamin. Ich lauschte dem Ticken der Uhr.

Tick Tack.

Ich war unglaublich müde, kauerte mich auf das gemütliche Sofa und schloss die Augen.

Tick Tack.

Es beruhigte mich.

Tick Tack.

Eine leichte Brise ließ mich plötzlich frösteln.

„[Y/N]!", zischte auf einmal eine Stimme in mein Ohr. Meine Nackenhaare stellten sich auf und überall auf meinem Körper breitete sich eine Gänsehaut aus.

Ich wirbelte herum, sodass ich vom Sofa rutschte und auf dem Boden landete.

„NEIN!", schrie ich, als ich den Ursprung der Stimme erkannte.

Er war es. Lockhart. Dort stand er, mitten in Remus Büro und lachte böse.

„Hast du mich vermisst?"

Ich suchte nach meinem Zauberstab, einer Waffe, irgendetwas aber ich lag hilflos auf dem Boden und zitterte vor Angst.

„Verschwinde. Du bist nicht echt!", versuchte ich zu schreien, es war jedoch nur ein kaum hörbares Wimmern.

„Hör auf nach Antworten zu suchen.", sagte er mit eiskalter Stimme.

„Nein, ich werde rausfinden was in dieser Nacht passiert ist, was du mit mir gemacht hast.", meine Stimme klang wieder gefasster.

„Du wirst damit aufhören. Sonst werde ich dich finden.", drohte er, „Und dann werde ich dir Dinge antun, die du dir in deinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen kannst."

Er lachte laut auf, es hallte durch den Raum und wurde immer lauter und durchdringender. Es schien mein Trommelfell zum Platzen zu bringen.

Ich presste meine Hände auf meine Ohren und schrie vor Schmerz. Ich schloss meine Augen und Tränen liefen meine Wange hinab.

„[Y/N]!", holte mich eine besorge Stimme aus diesem Albtraum zurück.

Abrupt öffnete ich die Augen und bemerkte Remus einige Schritte von mir entfernt. Er sah mich besorgt und ein wenig verwundert an.

Nun wurde mir klar welch' seltsames Bild ich abgeben musste. Er hatte mich schreiend und zusammengekauert auf dem Boden in seinem Büro vorgefunden und noch dazu in Unterwäsche.

Er hält mich sicher für verrückt.

„Remus, ich..."

Doch er unterbrach mich. „Du hast ihn wieder gesehen, oder?" Er runzelte die Stirn.

Ich nickte.

„Dein Unterbewusstsein wehrt sich gegen dich, weil wir unerlaubt in seine heiligen Hallen eingedrungen sind.", erklärte er.

Ich dachte über seine Worte nach und er hockte sich neben mich.

„Es verdrängt Dinge aus einem bestimmten Grund. Wahrscheinlich um dich zu beschützen, um dich vor der vermutlich furchtbaren Wahrheit zu bewahren. Wir haben dein Unterbewusstsein quasi hintergangen. Es wird wahrscheinlich keine Ruhe geben, bis wir die ganze Wahrheit herausgefunden haben und du mit der Angelegenheit abgeschlossen hast.", erklärte er.

Ich sah ihn wortlos an. Remus musterte mich und räusperte sich dann.

„Nicht, dass es mir nicht gefallen würde, aber... warum hockst du hier eigentlich in Unterwäsche?", fragte er amüsiert.

Meine Wangen färbten sich rot. Ich wollte nichts dazu sagen, weil es mir unangenehm war. Er schlussfolgerte sich die Antwort selbst, als er die Klamotten auf den Stuhllehnen entdeckte.

„Komm wieder ins Bett, das ist ganz normal.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange, welcher ein leichtes Kribbeln in meiner Bauchgegend auslöste.

„Ich bin total verschwitzt, ekelig und habe Augenringe. Ich schlafe auf dem Sofa.", widersprach ich. Ich schämte mich für mein Aussehen und hatte Angst, dass ich ihn damit verschrecken würde.

„So ein Unsinn.", brummte er, schlang seine Arme um mich und trug mich in sein Bett. Ich hatte keine Chance mich zu wehren.

Sanft legte er mich darauf und kletterte über mich.

„Du bist wunderschön.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Alles in mir zog sich zusammen und ich spürte, wie sich das Kribbeln in meinem Bauch verstärkte.

Er legte sich neben mich und zog mich in seine Arme.

„Du bist bei mir sicher. Ich passe auf dich auf.", murmelte er und küsste meine Nase.

Mein Herz hüpfte. Seine Wärme brannte wohlig auf meiner Haut und unsere Lippen waren kaum einen Zentimeter voneinander entfernt.

Er war mein bester Freund, aber er löste in mir Gefühle aus, die mehr zu sein schien.

Ich wusste was ich in diesem Moment wollte, aber ich wusste nicht, ob es richtig war.

i love you two (Y/N x Snape / Lupin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt