Memoriam quaere!

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Triggerwarnung: Sexueller Übergriff
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„Memoriam quaere ist ein Hypnosezauber. Es klappt möglicherweise erst nach ein paar Versuchen, weil es sich um höhere Magie handelt. Durch ihn werden wir beide in dein Unterbewusstsein eintauchen. Du musst mir absolut vertrauen, denn ich werde dich führen und nur ich kann dich auch wieder zurück holen. Du darfst dich also auf keinen Fall von mir losreißen. Hast du das verstanden?", fragte er ernst.

„Ja, Remus."

„Wenn du aus irgendeinem Grund aufhören möchtest, musst du mir ein Zeichen geben. Du darfst dich auf keinen Fall von deinen Gefühlen überwältigen lassen."

Ich schluckte.

„Bist du sicher, dass du es machen willst?", fragte er.

„Ich muss wissen, was passiert ist.", sagte ich schwach.

Er nickte und rutschte zu mir. „Schließ die Augen und atme tief durch.", wies er mich an.

Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und ich fühlte wie er seine Stirn auf meine legte, um mich zu beruhigen. „Ich bin bei dir.", flüsterte er. „Memoriam quaere."

Ich schrie auf. Es fühlte sich an als würde mein Kopf platzen. Ich öffnete die Augen und sah wie Lupins Büro über uns einstürzte. Der Boden wackelte und einige Sekunden später blieb nichts als Dunkelheit um uns herum.

Ich blickte in ein unendlich schwarzes Nichts, konnte nicht einmal meine eigene Hand vor Augen sehen. Ich spürte wie die Angst in jede einzelnen Zelle meines Körpers kroch und eine Gänsehaut auslöste.

„Remus, wo bist du?", schrie ich. Ich zitterte und Panik überkam mich. Tränen flossen aus meinen Augen und bahnten sich einen Weg über meine Haut.

„Bleib ruhig.", befahl mir eine Stimme. Eine warme Hand legte sich in meine. „Ich bin bei dir.", wiederholte er sich.

Mein Herzschlag und meine Atmung beruhigten sich langsam.

„[Y/N], du musst dich jetzt konzentrieren. Erinnere dich an einen Moment an jenem Abend zurück."

Ich schloss die Augen. Ich dachte an die dicke, brennende Luft der Kneipe, an die Geruchsmischung aus Kräutern, Schnaps und Rauch, an Lockharts warme Hand.

Ich öffnete die Augen und wir standen in der Spelunke in Hogsmeade, in der Lockhart und ich uns vor ein paar Monaten aufgehalten hatten.

Remus stand neben mir und hielt meine Hand. „Gut gemacht, Kleines.", sprach Remus beeindruckt.

Ungläubig sah ich mich um und wunderte mich über die Perspektive aus der ich diese Szene betrachtete. Im hinteren Teil der Bar sah ich Lockhart sitzen und... mich?

Lockhart stand nach einer Weile auf, ging zur Bar und orderte zwei Gläser Bier. Der Barkeeper stellte sie ihm auf den Tresen.

Lockhart kramte in seiner Manteltasche und holte eine Phiole hervor. Er träufelte einige Tropfen in eines der Gläser und kehrte dann zu mir zurück.

Je mehr ich im Laufe des Abends trank, desto mehr verlor ich die Besinnung.

Kurz vor Mitternacht legte Lockhart die Hand auf meinen Oberschenkel, strich langsam an ihm hinauf. Dann zog er mein Gesicht zu sich und küsste mich leidenschaftlich.

Remus bemerkte, dass ich vor Wut vibrierte. „Du musst ruhig bleiben.", sprach er leise, „Brauchst du eine Pause?"

Ich atmete tief ein, biss meine Zähne zusammen und schüttelte den Kopf.

Nach einer Weile stand Lockhart auf, nahm meinen Arm und zog mich hinter sich her. Er sah sich kurz um und zog mich dann schnell in die Männertoilette.

Dort stieß er mich in die erste Kabine und drückte mich gegen die Wand. Er küsste mich, rieb sich an mir und stöhnte meinen Namen.

„MISTKERL!!!", schrie ich. Ich verlor die Fassung und machte einen Satz auf meine Erinnerung zu. Remus hielt mich ruckartig zurück. Ich schrie und schlug um mich.

„LASS MICH LOS!"

Er hatte Mühe mich festzuhalten und schlang schließlich seine Arme um mich. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Beruhige dich, [Y/N]!", brüllte er.

Ich hatte die Kontrolle verloren. Mein Verstand fiel aus und ich ließ mich von meinen Gefühlen lenken. Wie ein Tier wehrte ich mich gegen die Fesseln. Remus stöhnte.

„FUGERE!", hörte ich ihn rufen.

Es gab einen ohrenbetäubenden Knall. Der ganze Raum ging in Flammen auf. Die Bilder zerflossen und ein grelles Licht zwang mich dazu, meine Augen zusammenzukneifen.

Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten. Doch statt eines harten Aufpralls, spürte ich wie ich in einen tiefen Abgrund fiel. Ich wurde immer schneller, meine Ohren dröhnten. Ich schrie und landete ruckartig auf einem weichen Gegenstand.

Ich riss die Augen auf und erkannte, dass wir wieder in Remus Büro waren. Ich lag mit dem Rücken auf seinem Sofa.

Halb über mir lag Remus, der seine Hände neben meinem Gesicht abstützte. Mit aufgerissenen Augen sah er mich an. Er keuchte und seine Stirn war voller Schweißperlen.

Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich schlug meine Hände vors Gesicht und stürzte in ein Chaos aus Wut, Angst und Schuld.
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Fun Fact:

"Memoriam quaere" ist lateinisch und bedeutet "Suche nach Erinnerungen".

"Fugere" bedeutet "fliehen".

😊🌞

i love you two (Y/N x Snape / Lupin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt