Kapitel 13 "Ein Schock zum Nachtisch"

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Abends fragte Noah sich schon bald, warum er so nervös wegen des Dinners gewesen war. Ja er war viel eleganter gekleidet, als es für ihn üblich war und auch die Menschen um ihn herum waren edel gekleidet, jedoch war die Stimmung locker. Familiär nahezu. Überall in dem großen Dinner Raum wurde geschwatzt und gelacht.

Einige der Anwesenden sahen sich immer nur zu Einladungen, oder Ratssitzungen in Nathan's Haus. Der oberste des magischen Rates fungierte irgendwie wie eine Art Großvater in Noahs Augen. Jeder respektierte ihn, suchte seinen Rat und einer Einladung von ihm kam man nach.

Was ihn verwundert hatte war, dass es tatsächlich nur zehn wahre Empathen gab. Ihre Zunft war wahrlich die kleinste unter den magischen Gruppen.

Noah hatte gewusst, dass seine Zunft  wenige Mitglieder hatte. Doch das nur vier Männer und sechs Frauen dazu gehörten machte ihn irgendwie traurig. Er wusste dies lag daran das Empathie eine Kraft war welche jeder Mensch zu einem gewissen Maße besaß. Nur bei wenigen war sie so stark wie bei ihm. Nur wenige Menschen, konnten Gefühle auf andere übertragen und sie dadurch kontrollieren oder außer Gefecht setzen. Und nur wenige Menschen konnten wirklich akzeptieren die Emotionen anderer so stark zu spüren. Oftmals war eine große Disziplin gefragt, um sich abzuschotten und sich nicht selbst zu verlieren.

Er war der jüngste der Zunft. Diese Tatsache belastete ihn. War er nur in der Gruppe der Beschützer, weil es eben keinen anderen jungen Empathen gab?

"Denk so etwas  nicht Noah...", flüsterte Klara ihm zu. Erschrocken sah er die Telepathin an. "Du sollst nicht in meinem Kopf spionieren!" , zischte er. "Dann denk halt nicht so laut!",   gab sie cool zurück, bevor sie weiter schlenderte.

Der junge Empath biss sich auf die Zunge. War sie nun sauer? Klara war trainiert darauf, ihren Geist und ihre Emotionen zu verbergen. Er konnte sie nicht spüren, wenn sie ihn nicht ließ. Er wusste er konnte sie genauso ausschließen, doch er trainierte eben noch nicht so lange und es war daher alles schwieriger für ihn.

Er blickt zu seiner Schwester, die im Gegensatz zu ihm schon mitten unter den Leuten war. Sie schwatzte fröhlich mit den Ankern der anderen Empathen. Sie störte es nicht im Geringsten der jüngste Mensch unter ihnen zu sein. Sie hatte schon immer ein größeres Selbstbewusstsein als er.

"Etwas viel das alles, oder?" fragte eine sanfte Stimme ihn dann. Noah schaute zur Seite und blickte in das freundliche Gesicht von Isa. Isa war die oberste Vertreterin seiner Zunft.

Neunzig Jahre alt, aber sah bei weitem nicht so alt aus. Bisher hatte er nur einmal über die Spiegelkommunikation, die Nathan ihnen gezeigt hatte, mit der weisen Empathin geredet. "Es kann ziemlich überwältigend sein, unter anderen magisch begabten Menschen zu sein. Man ist unter seines gleichen. Sie alle wissen um unsere Fähigkeiten und verschließen daher ihr Innerstes ein wenig vor uns. Und dies verwirrt uns. Es macht uns neugierig. Fühlen magisch begabte Menschen anders? Sind ihre Emotionen...Bunter? Schöner? Mächtiger? Wir Empathen sind alle komplizierte Wesen. Manchmal möchten wir uns vor der Welt verschließen, uns irgendwo an einem einsamen Ort vor dem Einfluss, den Emotionen auf uns haben, verstecken. Doch dann wiederum möchten wir fühlen. Wollen die volle Wucht der Emotionen. Wir sind neugierig und möchten all die Wunder der menschlichen Emotionen erforschen. Emotionen können uns sehr verletzen, doch ebenso stärken sie uns."

Noah fühlte Ehrfurcht vor der Weisheit der alten Empathin. Diese schmunzelte nun "Weisheit kommt mit dem Alter Noah. Sie zeigt am Ende deines Lebens wieviele Fehler du gemacht hast. Denn aus Fehlern und Irrtümern, lernen wir Menschen."

Der junge Empath lachte "Ich glaub dann bin ich gern weniger weise und mach dafür keine Fehler!" Die alte Dame kicherte "Lebe einfach Noah. Denk nicht daran wie die Welt sein wird, wenn du erst alt und grau bist, sondern lebe in und mit der Welt. Wandle dich mit ihr. Schritt für Schritt."

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