EPILOG

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Sonnenstrahlen brachen ihr Licht in dem Kristall der vor der großen Fensterscheibe baumelte. Bunte Lichter tanzten dadurch durch den Raum. Das Glitzern gab dem Raum etwas Magisches.

Die Lichter fielen auf die weiße Bettdecke des großen Bettes in diesem Raum. Sie flirrten lebendig über die Hände des Jungen, welcher in dem Bett schlief. Ganz allmählich bewegten sie sich höher und tanzten schließlich über das Gesicht des Schlafenden.

Die Lider des jungen Mannes flatterten, seine Nase kräuselte sich, sein Mund öffnete sich zu einem herzhaftes Gähnen.

Verschlafen rieben seine Finger über seine Augen, bevor er diese blinzelnd öffnete. Ein staunendes Lächeln wuchs auf seinen Lippen, während er die funkelnden Regenbogenlichter des Kristalles auf der Bettdecke betrachtete.

Doch dann sah er sich verwirrt um. Er wusste nicht wo er war. Die Möbel wirken so fremd. Edel und antik. Und das Fenster war gar kein Fenster, sondern eine Fensterfront mit einer Tür, welche auf einen Balkon zu führen schien.

"Was...?", murmelte er irritiert und schloss die Augen. Bilder schossen durch seinen Geist.

Seine Schwester, Klara, Beth und Lu mit blauen Lippen. Pierre und Charles mit starren Augen. Eiskalte Augen die ihn voller Verachtung anblickten. Schreie. Schmerzen. Verzweiflung.

Seine Augen flogen auf. Panisch bebte sein Brustkorb unter hektischen Atemzügen.

Bevor ein klarer Gedanke ihn beruhigen konnte, flog die Tür auf. Er schrie erschrocken auf und zog die Bettdecke bis unters Kinn. "Noah du bist wach!"

Saskia flitzte herein und schmiss sich auf ihn. Automatisch reagierte er und hielt sie in den Armen. "Ja bin ich. Was...? MAMA?!"

Noah blickte die Frau im Türrahmen an. Tränen funkelten in ihren Augen "Mein Baby!", schluchzte sie  und eilte ans Bett, um dann den Platz ihrer Tochter einzunehmen.

Überschwänglich küsste sie das Gesicht ihres Sohnes, der schließlich kichernd, versuchte ihr zu entkommen. "Mama! Ist gut jetzt! Hihi.. Das kiiiitzeeeelt!" Seine Mutter schmunzelte. Ihr Junge war schon immer sehr kitzelig gewesen.

"Ich bin so froh! Ich hatte schon Angstdu wachst nicht mehr auf!" "Wie lange...?" "Du hast drei Tage geschlafen. Diese Ratsleute haben mich hergebracht. Ich sag' dir, ich werd eine Weile brauchen, um das alles zu verstehen. Doch was ich verstanden habe ist : Mein Sohn ist ein Held!"

Ihre Augen funkelten wiederum. Stolz lächelte sie und fuhr ihre Hand durch sein Haar. Noah errötete verlegen. "Mama ich war nicht alleine." "Das weiß ich doch! Ihr seid alle Helden. Und wenn ich könnte und dieser Mistkerl nicht längst eingesperrt wäre, dann würde ich ihm eine saftige Tracht Prügel verpassen!"

Saskia kicherte, weil der Kiefer ihres Bruders nahezu das Bett berührte. So überrascht war er. Ein Klopfen ließ die kleine Familie zur Tür blicken.

Dort standen Nathan und die anderen Ratsmitglieder. Auch Stella war dabei. Dahinter machte Noah die anderen Beschützer aus.

Noahs Mutter stand auf, küsste ihren Sohn auf den Kopf und flüsterte "Keine Angst Liebling, alles wird gut!" Sie zog Saskia mit sich und schon war Noah mit dem Rat alleine.

Nervös zupfte er an der Bettdecke. Niemand sprach, sie alle sahen ihn nur an. Als er das Schweigen nicht mehr aushielt, seufzte er "Okay. Wenn ich... Angeschrien werden soll, dann bitte, nur zu!" "Niemand wird dich anschreien. Zugegebenermaßen sind einige unter den magisch Begabten erschrocken über euer eigenwilliges Verhalten..." "Die anderen können nichts dafür, ich war es der gehen wollte. Sie sind nur mitgekommen..."

Nathan lächelte milde. "Du brauchst nicht für deine Freunde zu lügen. Sie alle haben uns schon erzählt, dass sie dir folgen wollten. Klara hat uns durch Übertragung ihrer Gedanken, den genauen Ablauf der Geschehnisse gezeigt. Was ihr getan habt war durchaus ein Risiko. Aber ihr habt es geschafft. Du hast ihn niedergerungen und die anderen gerettet und dies obwohl du noch gar nicht solange trainierst. Wir wollen nicht darüber meckern, was hätte passieren können, sondern froh sein darüber was euch gelungen ist!"

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