Der Laden der magischen Geheimnisse

Kapitel 17 "Die Kraft der Emotionen"

Noah schloss die Augen, sein Geist ging durch die Übungungen die er bisher gemeistert hatte. Er wusste er konnte höchst wahrscheinlich nicht gewinnen, sollte der Abtrünnige einen Kampf der Emotionen beginnen. Auch wenn dieser sich von seiner Gabe abgewandt hatte, so war er sicherlich derjenige von ihnen der seine Kraft besser beherrschte. Er hatte Noah Jahrzehnte im bewussten Umgang mit seiner Kraft voraus.

Alleine der Vorgang seine Gabe dermaßen nur zur Kontrolle anderer zu nutzen, dabei den eigenen Geist komplett vor Emotionen abzusichern, erforderte sehr viel Energie und Selbstbeherrschung. Noah war oftmals völlig erschöpft, allein davon sich selbst den ganzen Tag über abzuschirmen.

Doch er wusste, er musste etwas tun. Dieser Irre würde vielleicht soweit gehen und Saskia zerstören, nur damit Noah auch zerstört war. Aus irgendeinem Grund fürchtete er sich vor Noah.

Er sah kurz zu Charles, dieser nickte und flickte seine Hand schnell. Der Pfeil löste sich aus der Wand und flog auf den Hinterkopf des Abtrünnigen zu. Dieser drehte sich schnell und wischte den Pfeil zu Seite. Ärgerlich sah er zu dem telekinetisch Begabten. "Was sollte das denn werden? Mich angreifen und dabei nicht mal deine Wut verbergen? Amateur!"

Charles grinste frech "Bist wohl doch besser als ich dachte!" "Ich bin der mächtigste Empath..." "Bezweifle ich stark! Sich verstecken, seine Gabe quasi unterdrücken, die Gemeinschaft verraten, Menschen benutzen? Das hat nichts mit Größe oder Macht zu tun. Es ist Missbrauch, Arroganz und Feigheit!"

"Gott telekinetisch Begabte sind immer so kleine Bastards wie du! Fühlen sich wie Yoda oder Obi-Wan, weil sie mit ihren wedelnden Händen Dinge bewegen können! "

Mit einem abschätzigen Blick machte der Abtrünnige eine Wedel-Bewegung. "Willst du wissen, was wahre Kontrolle über seine Kraft ist? Du musst es beherrschen und nicht zulassen das du selbst beherrscht wirst. Ich habe das verstanden, doch niemand sonst!"

Charles Grinsen verschwand und dafür grinste der ältere Mann teuflisch. "Ja das tut weh oder? Und es sind nur deine Gefühle und die der anderen. Teenager sind so voll von Zweifeln, Wut, Angst." Charles stolperte rückwärts gegen die Wand, die Emotionen die der ältere Mann auf ihn projezierte waren zuviel für seinen jungen Geist. In diesem Moment sprang Pierre aus seiner Deckung. Er schwang sein Schwert präzise, doch es wurde im Schlag gestoppt.

Schockiert sahen Noah und Klara wie Charles seine Kraft nutzte, um Pierre in seinem Angriff zu stoppen.

"Charles? Was zur Hölle machst du?" grunzte Pierre und versuchte das Schwert zu halten, als Charles es mit einer Handbewegung von ihm fort wischte.

"Er ist nicht er selbst!" , ächzte Lu. Sie war blass und ihre Augen ruhten auf Charles. "Der Abtrünnige kontrolliert ihn!" "Das ist unmöglich!", hauchte Klara, während sie zu Charles sahen. Dessen Augen waren tatsächlich irgendwie starr und eine ganze Nuance dunkler als üblicherweise. Tränen liefen sein Gesicht hinab.

"Ja Charles. Wehr dich Kleiner! Der böse Pierre muss gestoppt werden!", raunte der Abtrünnige mit grausam-hämischen Grinsen.

"Charles... Nein!" rief Beth da, offenbar konnte der Abtrünnige sie nicht alle zugleich kontrollieren. Sie war dazwischen gesprungen und hielt Charles Armgelenke fest. Dieser wehrte sich, doch da hatte auch Saskia sich hochgerappelt und schlang ihre Arme fest um den jungen Mann. Pierre ergriff das Schwert, welches klirrend zu Boden gerasselt war.

"Ach Kinder. Das ja viel zu einfach!",
seufte da der Abtrünnige und Pierre's Augen wurden glasig, gerade als Beth sich panisch zu dem Krieger um sah. "Nein! Pierre, kämpf dagegen an!", hauchte sie und duckte sich dann als der Krieger das Schwert schwang.

"Saskia! Nimm Charles!", schrie Karla, als sie Beth zur Seite sprang und ebenso versuchte Pierre das Schwert zu entwinden. Die Mädchen nutzten ihre Kampfkunsttricks, jedoch war Pierre nun eben ein Krieger. So schnell brachte ihn nichts aus der Balance.