Kapitel 2 ~Rose~

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Ich wachte von einem hämmern an der Tür auf. Ich öffnete der Hausmutter verschlafen die
Tür. „Miss Hathaway, sie wollen doch nicht ihren 1. Schultag verschlafen? Nach zwei Jahren
menschlichem Rhythmus dachte ich es wäre besser sie heute zu wecken. Lassen sie das nicht
zu Gewohnheit werden, nur eine Ausnahme." Damit lies sie mich müde in der Tür stehen.
„Verdammte Moroiwelt" murmelte ich vor mich hin. Eines der wunderbaren Dinge an dieser
Welt ist, dass Moroi die Sonne nicht ausstehen können. Was ich als Dhampir nur zu gerne
auf meiner Haut genieße, stört sie und macht ihnen zu schaffen. Deshalb startet hier ein Tag
nicht morgens mit dem Aufgehen der Sonne, sondern wenn sie unter geht. Ich schaute auf
die Uhr. Nur ein paar klägliche Stunden Schlaf hatte ich, weil wir mittags hier angekommen
sind. Genug Zeit zum Duschen blieb glücklicherweise noch.
Ich schleifte meinen müden Körper unter die warme Dusche und lies das Wasser langsam
leben in mich hauchen. Anschließend machte ich mich fertig für mein Comeback. Die Leute
werden reden. Ganz sicher. Dann sollen sie auch was zu reden haben dachte ich mir. Ich
legte etwas Makeup auf meine Augen und legte mir mein leicht gelocktes langes schwarzes
Haar zurecht. Ich sah zum Anbeißen aus, aber dennoch so als würde ich immer so aussehen.
Perfekt. Ich verließ mein Zimmer und ging Richtung Mensa. Ich konnte fühlen das Lissa schon
da war. Gerade als ich die Tür aufmachen wollte kam sie mir bereits entgegen. „Hi Rose, ich
hatte meinen Spender schon und wollte dir gerade was zu Essen bringen. Ich dachte
du würdest bestimmt noch schlafen." „Danke Lissa", ich nahm ihr den Apfel und das
Sandwich aus der Hand, „die gütige Hausmutter hat mich liebevoll geweckt" erzählte ich und
verdreht die Augen. Lissa kicherte. Wir schlenderten zum Schulgebäude, während ich ass.
„Und wie ist es wieder die volle Auswahl an vampirverrückten Spendern zu haben?" fragte
ich mit vollem Mund. „Rose, du weißt das ich das V Wort nicht mag. Aber danke, es war
sättigend. Seit langem fühle ich mich wieder richtig fit. Und nenn sie bitte nicht so, sie haben
Namen. Außerdem ist es ja nicht so ,dass sie nicht auch davon profitieren" Dabei bekam ich
ein flaues Gefühl im Magen. Natürlich musste Lissa sich als Moroi hauptsächlich von Blut
ernähren und hier an der Acadamy konnte sie das in Hülle und Fülle. In den letzten zwei
Jahren war das nicht so. Blut findet man nicht gerade an jeder Straßenecke. Wenn es gar
nicht mehr ging lies ich sie von mir trinken damit sie wieder zu Kräften kam. Ich weiß welche
highmachende Wirkung der Biss hat. Wenn das jemand rausbekommen sollte an der Schule,
würde das gar nicht gut für mich Enden. „Hey Rose? Ich weiß was du gerade denkst. Keine
Sorge niemand wird es rausbekommen. Das bleibt unser Geheimnis." „Lissa woher weißt du
eigentlich immer was ich denke? Das Band ist nur eine Einbahnstraße." „Tja, ich kenne dich
eben" Ich nahm sie in den Arm und wir gingen noch ein Stück zusammen. Auch wenn ich ihr
Wächter seien sollte gibt sie mir mindestens genau so viel Kraft zurück. Sie war einfach die Beste.
„Hier muss ich abbiegen. Wir sehen uns beim Mittag. Lass dich heute nicht unterkriegen",
wünschte ich ihr und ging Richtung Übungsfeld der Dhampir Novizen. Ich spürte das Lissa
auch aufgeregt war. Von weitem sah ich schon drei bekannte Gesichter. Dimitri, der am Übungsfeldrand stand und die Novizen im Auge hatte und zwei Freunde von mir. Ich lief auf
sie zu und rief: „Hey seit wann darf denn das Frischfleisch schon Novizen Training machen"
Eddi und mein bester Freund Mason drehten sich um und lachten mir entgegen. „Wer ist
hier das Frischfleisch Rose" rief Eddi. „Bewegt lieber deinen kleinen Arsch hierher damit ich
ihn vermöbeln kann" neckte mich Mason. „Ha wer hat hier einen kleinen Arsch?" neckte ich
zurück. In meiner Abwesenheit ist aus dem Körper eines 15-jährigen Mädchens der eine 17
jährigen jungen Frau geworden. Ich besaß weibliche Rundungen und war trotzdem sehr
durchtrainiert, dessen ich mir bewusst war. Das mussten Mason und Eddi wohl auch gerade
gemerkt haben. Sie warfen mir vielsagende Blicke entgegen, während ich sie zur Begrüßung
umarmte. „Es ist schön wieder bei euch zu sein Jungs."
„Können wir dann starten?" unterbrach uns Dimitri, der plötzlich direkt hinter mir stand und
den Jungs einen merkwürdig tadelnden Blick zuwarf.
„Sorry Genosse, alte Freunde wollen vernünftig begrüßt werden." Warf ich zurück.
Ich hörte wie Mason und Eddi die Luft einsogen. Statt mir zu antworten wurde der Blick
schärfer und irgendwie eine spur überrascht. Er drehte sich wortlos um und richtete sich an
die gesamte Klasse. Während er erklärte, was heute trainiert wird wandte sich Mason
flüstern an mich. „Du bist wohl lebensmüde?" „Was?" „Dimitri Belikov ist ein Gott. Ich kenne keinen Mächtigeren Wächter." „Da hast du mich noch nicht gesehen." Zwinkerte ich ihm zu.
Das Training begann und ich übte mit Mason zusammen. Leider wurde ich schnell auf den
Boden der Tatsachen gebracht. Vor zwei Jahren mag ich zwar Jahrgangsbeste gewesen sein,
doch jetzt haben mich alle weit überholt. Ich landete ein Versuch nach dem anderen auf der
Matte. Nach der Trainingseinheit konnte ich meinen ganzen Körper nicht mehr spüren. „Tja
liebste Rose, aber du hast wohl noch einiges zu lernen" zog mich Mason auf. Ich boxte ihn in
die Seite als er mir erneut von der Matte aufhalf. „Wenn du möchtest, können wir nach der
Schule trainieren und ich helfe dir." „Danke das wäre wirklich..." „...Nicht nötig Novize
Ashword." beendete Dimitri meinen Satz. Ich schaute ihn mit offenem Mund an, ebenso wie
Mason. „Ich werde mit Miss Hathaway weitere Trainings durchführen bis sie auf dem Stand
der Klasse ist. Dies ist mit der Direktorin Kirova abgeklärt" Mason nickte als Zeichen, dass er
verstanden hat. „Das Training, Novizin Hathaway, beginnt heute nach der Schule. Seien sie
pünktlich." Jetzt nickte ich. Dimitri drehte sich um und ließ uns stehen. Wir packten unsere
Sachen zusammen und begaben uns auf dem Weg zu unseren nächsten Stunden. Der
restliche Tag verlief ereignislos. Mason, Eddi und ich erzählten sehr viel was in den letzten
zwei Jahren passiert ist. Klatsch und Tratsch von der Acadamy und der Moroiwelt sowie was
die normale Welt so treibt. Es war als wäre gar keine Zeit vergangen. Wir waren wieder das
Dreamteam von damals. Beim Mittag stieß Lissa mit Christian Ozera zu uns. Die beiden
haben sich gut verstanden bevor wir die Schule verließen und es ist wohl wie bei Mason und
Eddi, die Zeit die vergangen war hat der Freundschaft nicht geschadet. So saßen wir beim
Mittag und später beim Abendessen zusammen und hatten Spaß.
Nach dem Abendessen zog ich meine Sportleggings und ein Bauchfreies lockeres Top an und
machte mich auf den Weg zur Sporthalle. Als ich die Tür öffnete sah ich Dimitri am anderen
Ende an der Wand lehnen. Er trug, wie heute beim Gruppentraining schon, einen langen
Staubmantel. Jetzt las er dazu passend einen Westernroman. „Na Genosse, kann es
losgehen?" „Sie sind zu spät." „Ich habe die Zeit verplant. Nach zwei Jahren musste ich
einiges aufholen an Acadamy Geschichten." Er warf mir einen tadelnden Blick zu. Er
verharrte kurz auf mir und beobachtete mich. Doch was er dachte? Keine Ahnung. Er hatte
sein Wächterpokerface aufgesetzt. „Sie laufen heute nur, mehr nicht." „Was? Laufen? Ich
dachte ich lerne hier wie ich Strigoi töten kann?" „Wenn sie einen Strigoi sehen, würden sie
den Kampf verlieren und damit nicht nur sich sondern aus Vasiliasa in Gefahr bringen. Flucht ist die Beste Chance, die sie haben." „Hey, ich habe sie schließlich zwei Jahre beschützt und
nennen Sie sie bitte Lissa. Das mag sie lieber." „Beschützt? Wovor?" Ich antworte nicht. Das Geist Lissa's Magie ist geht niemanden was an. Es ist unser Geheimnis. „Fangen sie an."
Sagte er nach einem kurzen Moment. Damit wand er den Blick von mir ab und las sein Buch
weiter. Ich drehte mich um und atmete genervt aus, so dass er es hören konnte und begann
zu laufen. Am Ende der Stunde stand Dimitri auf uns sagte ich könnte aufhören und ins
Wohnheim gehen. Also wirklich, dachte ich, ich laufe hier nur wie eine Verrückte im Kreis.
Nicht mit mir. Dimitri stand mit dem Rücken zu mir und ich rannte auf ihn los. Gerade als ich
ihn packen und umwerfen wollte drehte er sich blitzschnell um, fasst meine Handgelenke
und beförderte mich auf den Boden der Turnhalle. Ich lag da, mit ihm auf mir mit weit
geöffneten Augen. Die Jungs hatten Recht. So schnelle präzise Bewegungen habe ich noch
nie gesehen, er ist wirklich ein Gott. Ebenfalls wurde mir aber auch unsere Nähe bewusst. Er
hielt immer noch meine Handgelenke fest und war nur wenige Zentimeter über mir. Ich
konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren und sein Aftershave riechen. Er schaute mir
direkt in die Augen und es wirkte so, als ob er sich nicht von mir losreißen konnte. Er sieht
einfach unfassbar gut aus dachte ich. In seinen Augen kann ich mich verlieren. Es lag ein
Ausdruck von Wärme in seinen Augen, doch ehe ich mich versah, räusperte er sich und stand
auf. „Sie müssen noch viel lernen Rose. Wir sehen uns morgen früh vor der Schule zum
nächsten Training. Gute Nacht" Damit verließ er die Turnhalle und ließ mich allein. Ich
rappelte mich auf und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Dabei musste ich die
ganze Zeit an seine warme Haut an meinen Händen denken. Und an seinen Blick, in dem
etwas lag, was mir gefiel. Ich duschte schnell, legte mich ins Bett und schlief direkt ein. Mein
letzter Gedanke waren seine Augen, die mich ansahen.

Vampire Academy - RomitriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt