Vampire Academy - Romitri

Kapitel 12 ~Dimitri~

Ich sprang aus dem Bett und war sofort der perfekte Wächter, aufmerksam, kampfbereit und konzentriert. Ich öffnete die Tür und Lissa stürmte mir entgegen. Ich lockerte meine Haltung nicht, irgendwas stimmt hier nicht. Sie sah sich im Zimmer um und wandte sich dann an mich „War Rose hier?" fragte sie atemlos. „Rose? Warum sollte." „Erspare mir das Dimitri, ich weiß von allem." Ich schaute sie an mit einem Blick an, der wohl aussagte, dass ich jetzt geliefert bin. Sie winkte ab, "Keine Sorge, das bleibt ein Geheimnis." „Warum suchst du Rose denn ausgerechnet hier?" „Weil ich sie nicht finden kann", antwortete sie zitternd. Ich nahm ihre Hand und führte sie zu meinem Schreibtisch. Sie setzte sich auf einen Stuhl, setzte mich zu ihr und hielt ihre Hand dabei in meinen Händen. Ich wollte ihr damit Kraft geben mir alles in Ruhe zu erzählen und es half ihr. „Also Lissa, ganz ruhig. Was genau ist passiert" „Nun ja, ich war gestern bei ihr in der Turnhalle und habe sie getröstet", dabei versuchte ich ihrem Blick auszuweichen. Das Lissa sie tröstet war gut, doch dass es überhaupt dazukommen musste zerstach mir mein Herz. „Danach sind wir zu ihr ins Zimmer und ich wollte mit ihr dableiben. Sie wollte aber nochmal zu der Feier. Wir haben nämlich einen Plan gehabt, wie wir Jesse ein für alle Mal ruhig stellen konnten. So das alles wieder normal weiterlaufen kann. Also hat sie versucht sich zusammenzureißen und wir sind wieder zur Feier. Dort angekommen ging der Plan auf und wir haben Jesse vor allen Schülern als Lügner entlarvt. Das haben wir dann noch gefeiert und ich dachte Rose geht es wieder besser. Mason und ich haben dann Christian ins Bett gebracht und Rose ist in die Richtung ihres Zimmers gegangen. Ich meinte das ich sie heute besuche damit wir über alles nochmal reden können." Ich nickte als Zeichen, dass ich
verstanden habe. Auch wenn mir der Teil mit der Rache gar nicht gefiel, obwohl er es verdient hatte. „Und heute morgen bin ich dann zu ihr gegangen und sie war nicht im Zimmer. Ich dachte sie hat bestimmt einen Kater, weil wir sehr betrunken waren.", Ich verdrehte die Augen. Trinken nachdem einem das Herzgebrochen wurde ist nie eine gute
Idee. Lissa merkte das ich das nicht gut fand, redete aber ohne darauf einzugehen weiter.
„Also habe ich in der Mensa nach ihr geschaut, ob sie sich was zu Essen geholt hat. Dann dachte ich sie joggt bestimmt und ich habe in ihrem Zimmer gewartet. Als ich mich darin aber umgesehen habe, habe ich ihr Kleid nirgends gesehen und ihr Bett sah nicht danach aus als hätte sie darin geschlafen. Als letzte Option bliebst du dann noch übrig. Ich hatte die Hoffnung, dass sie gestern betrunken zu dir gegangen ist. Dimitri ihr ist irgendwas passiert,
ganz sicher." „Verdammte Scheiße", fluchte ich auf russisch. „Wie könnt ihr nur so naiv sein euch so zu betrinken und euch dann zu trennen?" „Ich weiß nicht, es war keine Absicht", antwortete sie entschuldigend. Ich atmete tief durch. „Wir müssen sie auf dem Gelände suchen gehen. Vielleicht hat sie sich verletzt, ist bewusstlos oder ähnliches. Ich rufe Alberta und die anderen Wächter zur Hilfe." „Dann hätte jemand sie doch schon längst gefunden.", protestiere Lissa. „Es ist nur ein Anfang. Vielleicht finden wir Spuren von ihr."
Lissa und ich gingen los zu Albertas Büro. Auf halben Weg stolperte Lissa und viel fast hin. Ich hielt sie fest und richtete sie wieder auf. „Alles ok?" „Ja klar, danke." Sie schaute auf dem Boden und schrie auf. Dort war ein kleines Loch im Boden über das sie gestolpert ist und daneben waren, kaum zu erkennen, Blutstropfen. „Rose wurde hier entführt! Ich weiß es, ich bin mir ganz sicher Dimitri!" Ich untersuchte das Loch, dass ganz klar magischen Ursprung hatte. Es war so perfekt rund, das konnte nicht natürlich sein. Beim Blut betete ich, dass es von dem Entführer war. Nicht auszumalen, wenn jemand meine Roza verletzt. In mir zog sich mein Magen vor Angst zusammen. Wir machten uns auf direkten Weg zu Alberta, um ihr
davon zu berichten. Sie fand die Lage genauso alarmierend wie wir. Sie trommelte alle Wächter zusammen, um Ausschau nach Rose zu halten. Ich begleitete Lissa derweilen in ihr Zimmer, sie brauchte Ruhe. „Bitte finde Rose, Dimitri." „Versprochen Lissa". Damit schloss sie die Tür. Ich drehte mich um und wollte schon gehen, als ich ein Gespräch zwischen einigen Jungen, unteranderem auch Jesse, mitbekam. Ich schnappte nur einige Worte auf, aber sie genügten um mich zum Kochen zu bringen. „Sie hat bekommen was sie verdient hat" „Zum Glück war sie so betrunken, da wäre es ja schwieriger meine Oma zu entführen." Alle lachten dreckig. „Diese dumme Bluthure" Ich tat so als hätte ich nichts gehört und ging an den Jungs vorbei deren Gespräch sofort verstummte. Jetzt war alles klar. Jesse und seine Freunde haben Rose entführt und ihr Magie genutzt, um sie zu überwältigen. Als ich draußen war überlegte ich fieberhaft was sie getan haben könnten. Ich musste zu ihr, ich hoffte ihr geht es gut. Aber wie komme ich an sie ran?
Wenn ich den Zeklos Jungen vernehmen würde, würde er mir nichts sagen. Ich muss es gewiefter anstellen. Zunächst holte ich Lissa wieder ab und ging mit ihr zu Alberta. Dort berichtete ich beiden was ich erfahren habe. Sie tobten vor Wut und wollten die Jungen zur Rede stellen, aber ich konnte sie überzeugen, dass wir Rose so nicht finden werden. Sie würde nichts sagen und ihr vielleicht etwas schlimmes antun. Ich hoffte innerlich das sie das noch nicht getan haben. Mein Plan war, dass ich sie beobachten werde und ihnen folgen werde. Ich bin einer der Besten Wächter der Moroiwelt, für mich ist es ein leichtes den naiven Jungen geräuschlos und ungesehen zu folgen. Lissa stimmte der Idee zu, wollte aber mitkommen. Ehe ich etwas sagen konnte, schaltete Alberta sich ein: „Das ist keine gute Idee Lissa. Dimitri ist besser allein unterwegs. Wir werden mit weiteren Wächtern im Hintergrund bleiben. Dimitri meldet sich bei uns sobald er Rose gefunden hat und sie können dann direkt zu ihr." Sie sprach so sachlich wie eine Wächterin, aber gleichzeitig wirkte sie in dem Moment wie eine Mutterfigur für Lissa. Sie stimmte zu, es war besser, wenn ich allein vorginge. Damit verlies ich das Büro von Alberta und schlenderte, als würde ich eine normale Schicht haben, über den Campus, bis ich die Jungs ein einer Ecke hocken sah. Ich nährte mich ihnen vorsichtig und konnte in Erfahrung bringen, dass sie „Sie" heute Nach einen Besuch abstatten werden. Dann löste sich die Gruppe auf und ich verschwand mit Leichtigkeit im Schatten des Schulgebäudes. Die Jungs ahnten nichts. Ich funkte Alberta zu, was ich soeben mitgehört hatte. Bis zur Nacht war es noch lange hin, also schickte sie mich schlafen damit ich ausgeruht war um Rose finden zu können. Mir widerstrebte der Gedanke jetzt schlafen zu gehen, aber ich widersprach nicht. Alberta ist schließlich meine Chefin. Sobald ich im Bett lag merkte ich wie angespannt ich die ganze Zeit war. Meine Muskeln taten von der Anspannung bereits weh. Ich fiel nach einiger Zeit in einen unruhigen Schlaf, der geplagt war von Albträumen in denen ich Rose verlieren würde. Schweißgebadet wachte ich auf. Ich stand auf, duschte mich schnell und rief Alberta an: „Hallo Alberta, ich bin jetzt so weit. Wissen Sie wo die Jungen sich gerade aufhalten?" „Sehr gut Dimitri. Die Jungs sind alle vor etwa 20 Minuten ins Wohnheim gegangen, die Ausgangsperre beginnt gleich. Bis jetzt ist alles ruhig." „Gut, ich gehe in Position und behalte das Haus im Auge. Ich melde mich, sobald ich Rose gefunden habe." Damit legte ich auf und ging zum Wohnheim der Morois. Da es jetzt heiligster Tag war, war es kein Problem die Jungs nur wenig später aus der Haustür
schleichen zu sehen. Sie liefen schnell in den Wald hinein. Ich folgte ihn mit einigem Abstand. Sie hielten vor einer alten Wächterhütte an, schlossen die Tür auf und gingen hinein. Ich gab Alberta meinen Standort durch forderte weitere Wächter an und ging langsam auf die Hütte zu, bedacht darauf das sie mich nicht durch die Fenster sehen.
Plötzlich hörte ich einen Markerschütternden Schrei. Ich rannte direkt auf die Tür zu.