Kapitel 22 ~Dimitri~

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„Also ihr Zwei, ich denke ihr wisst, warum ihr hier seid?" Wenn ich nicht schon Jahre an Erfahrung als undurchsichtiger Wächter hätte, wäre ich jetzt genauso panisch wie Rose. Ich jedoch versuchte meinen flauen Magen zu ignorieren und antwortete ruhig: „Leider nein Alberta. Geht es um Roses Entwicklung, seit sie hier ist?" „Nein Dimitri, darum nicht." „Wie können wir dir dann weiterhelfen?", fragte ich sie. „Indem ihr mir verraten, was ihr zwei treibt." Scheiße. Es ist egal was ich jetzt sage, Alberta weiß Bescheid von uns. Ich grübelte angestrengt nach einer Lösung für dieses Problem. „Was meinst du Alberta?", fragte Rose.
Ich konnte die Angst in ihrer Stimme klar hören und Alberta ebenfalls. „Rose, verkauf mich nicht für dumm. Ich beobachte euch jetzt schon länger." Jetzt schaut sie mir direkt in die Augen, " Denkt ihr es fällt mir nicht auf, dass mein Bester Wächter, der seine Emotionen nie zeigt, auf einmal lächelnd mit Frühstück für zwei über den Schulhof läuft?" Ich wich ihrem Blick aus. Sie hat recht, meine Gelassenheit war dumm von mir. Jeder hätte merken können, dass ich mich verändert habe. „Und das ich dich Rose an zwei aufeinanderfolgenden Morgen im Wächtertrakt erwische? Läufst heute in mich rein und gestern hast du dich für deine Rettung bedankt? Ihr habt wohl beide vergessen, dass ich eine ausgebildete Wächterin und nicht umsonst die Oberste Schulwächterin bin." Innerlich machte ich mich darauf bereit nun meine Anstellung und meine Zukunft als Wächter zu verlieren. Das ist nun leider
unausweichlich. „Rose, ich wünsche dir alles Glück der Welt." Mein Herz blieb kurz stehen. Meine Wächtermaske fiel von mir ab und ich schaute Alberta mit völligem Unverständnis an.
Was passiert hier gerade? „A...Alberta ich verstehe nicht.", sagte Rose genauso verwirrt wie ich mich fühlte. Alberta ging zu Rose und nahm ihre Hände zwischen ihre. „Seit mehr als 10 Jahren bist du jetzt hier an der Acadamy. Deine Mutter hat dich so früh hier abgegeben und du warst ganz allein. Schon als Kind hast du mir jeden Tag zu schaffen gemacht mit deinem Temperament und mit jedem Tag bist du mir damit mehr ans Herz gewachsen wie keine
andere Novizin. Du hattest zwar nie eine richtige Mutter, aber ich habe jeden Tag über dich gewacht liebe Rose. Du bist zu einer jungen Frau herangewachsen und trotz der Fehler, die du gemacht hast, und sicherlich auch noch machen wirst, bin ich sehr stolz auf dich. Mir war schon schnell klar, dass du Gefühle für Dimitri entwickeln wirst, er ist der Einzige, der dich in Schach halten kann und ich freue mich sehr für dich. Für euch. Ich werde euer Geheimnis für mich behalten, aber ihr müsste vorsichtig sein. Wenn Direktorin Kirova oder die anderen Wächter etwas merken kann ich euch nicht vor Konsequenzen bewahren." Rose nahmAlberta fest in ihre Arme, ich war immer noch überrascht von Albertas Reaktion. Alberta war
schon immer freundlich, aber eine bestimmte und ernste Wächterin. Das sie diesen Regelbruch von uns beiden akzeptiert und mütterliche Gefühle für Rose hegt hätte ich nie gedacht. „Ach Alberta, ich wusste ja nie Bescheid. Ich danke dir, vielmals." „Das solltest du auch nicht. Denk jetzt aber nicht, dass du eine Sonderbehandlung bekommst. Ich bin immer doch die Oberste Schulwächterin und für alle verantwortlich. "Natürlich nicht."Alberta ließ Rose los und stellte sich jetzt vor mir auf. „Pass immer gut auf Rose auf, Dimitri."
„Das werde ich.", antwortete ich ernst. „Das hoffe ich auch. Ansonsten Gnade dir der heilige Vladimir." „Ich werde dich nicht enttäuschen Alberta und dich auch nicht." bestätigte ich
Roza und Alberta. „Gut. Na, dann Beeilung jetzt. Der Flieger geht gleich und Verspätung dulde ich nicht." Ich stand auf und reichte Alberta die Hand als Zeichen meiner Dankbarkeit.
Sie nahm sie entgegen und nickte mir zuversichtlich zu. Ich öffnete Roza die Tür und wir traten in den Flur. Ich schloss die Tür wieder und im selben Moment sprang Roza mir um den Hals. Ich fing sie glücklich auf und grub meine Nase in ihre Haare und sog glücklich ihren betörenden Duft in mich ein. „Haha Dimitri! Ich dachte jetzt wären wir geleifert." lachte sie mich an. „Mir ging es genauso. Ich glaube immer noch nicht ganz dass sie unsere Beziehung bestärkt." „Ich schätze das war gerade das obligatorische, passen sie auf meine Tochter auf
sonst geschieht ihnen ein blaues Wunder, Gespräch." „Ich bin froh, dass es so glimpflich
verlaufen ist." Ich lächelte Roza an. Jetzt kann uns nichts mehr trennen.
„Also dann, wir sehen uns gleich Genosse." „Bis gleich", sagte ich und drückte ihre Hand. Ich
ging schnell zu meinem Zimmer und schnappte meine Sachen. Der Flugplatz war direkt neben den Wächterquartieren, weshalb ich vor Roza am Flieger war. Alberta stand bereits davor und ließ die Schüler langsam rein. „Wächter Belikov, sie sitzen ganz hinten, um ein Auge auf alle zu haben", sagte sie ernst während ihre Augen auf den Plan in ihrer Hand gerichtet waren. „Wird gemacht Alberta." Als ich an ihr vorbei in den Flieger ging, schaute
sie kurz zu mir auf. Wir nickten einander wissend zu und ich ging den Gang zu meinem Platz
entlang. Ich setzte mich, ließ meinen Blick kurz über die Schüler schweifen und nahm mir meinen aktuellen Westernroman vor um ihn auszulesen. Der Flieger startete und das monotone Geräusch der Triebwerke gesellte sich zu dem Tuscheln der Schüler dazu. Etwa zur Hälfte des Fluges ging ich eine Runde durch den Flieger um mir etwas zu Essen zu holen.
Ich warf dabei einen kurzen Blick auf Roza und Lissa, die aneinander gekuschelt lagen und schliefen. Eine Strähne lag aufs Rose Gesicht, die ich am liebsten vorsichtig weggestrichen hätte um ihr dann einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich ging weiter zu meinem Platz und aß ein Sandwich während ich aus dem Fenster sah und das Land unter uns vorbeiflog. Ich schwelgte in Tagträumen von der Zukunft die Roza und mir bevorsteht. Hätte man mir vor der Suchaktion von Lissa gesagt, dass ich mich in meine aufmüpfige Schülerin verliebe, hätte ich an dem Verstand der Person gezweifelt. Aber doch sitze ich jetzt hier und tue eben dies,
ich liebe Roza aufrichtig. Ich vertiefte mich wieder in mein Buch und las den restlichen Flug. Als wir landeten ging die Sonne gerade unter. Die Schüler wachten langsam auf und machten sich daran ihre Taschen zu holen. Ich stand hinten um Flieger und wartete bis ich rauskonnte. Ich sah wie Mason zu Roza ging, die ihre Tasche aus der Gepäckablage nehmen wollte. Ich hörte nicht was sie sagten, aber ich sah wie er sie eng an sich zog und ihre Tasche
für sie nahm. Auch wenn ich es nicht wollte, aber mein Herz schlug wieder schneller und mir wurde heiß. Ich konnte hier nichts sagen oder tun um mich dazwischen zuschalten ohne Aufmerksamkeit auf mein Verhalten zu ziehen, also stand ich nur da und beobachtete wie Roza sich gestresst aus der Umarmung wand und den Flieger mit Lissa verließ. Sie warf mir einen kurzen Blick beim Rausgehen zu. Sie sah meine Eifersucht, ganz sicher. Ich atmete durch und versuchte ihr zu versichern, dass ich ihr vertraue. Sie verstand meine stumme Nachricht und lächelte mir zu. Der Flieger leerte sich und auch ich ging jetzt in Richtung der Skihütte. Die Schüler haben bereits die Schlüssel für ihre Zimmer bekommen und wir Wächter standen in der Eingangshalle. „Also dann, das Skiresort hat Schutzzauber, von daher werden das ruhige Wachen werden. Seit aber dennoch Wachsam da draußen. Dies ist euer Schichtplan." Alberta ging durch die Reihen der Wächter und händigte mir meinen Plan aus.
„Gut Männer, wir sehen uns beim Abendessen." Damit verabschiedet sie sich und ging. Ich schaute auf meinen Plan. Nur wenige Schichten am Tag, ich hatte viel Zeit für mich. Meine Erste beginnt erst morgen, dass heißt heute kann ich ausruhen, nachdem ich seit der letzten Nacht mit Rose nicht geschlafen habe. Ich ging zur Rezeption, holte meinen Schlüssel ab und ging auf mein Zimmer. Durch die Fenster vor meinem Bett konnte ich die weite Landschaft der Berge bewundern. Der Schnee sah im Sonnenuntergang aus als würde er brennen, es war wunderschön. Bei diesem Anblick flogen meine Gedanken zurück in die Heimat.
Russland sähe jetzt genauso schön aus im kalten Winter. Ich werde meine Familie bald besuchen beschloss ich. Ich legte mich aufs Bett und wollte schlafen, als mir ein Flyer auf meinen Nachtisch auffiel. „Mhh eine entspannte Saune würde deinen müden Muskeln gut tun Belikov." Sagte ich zu mir selbst. Ich stand auf, zog mir einen Bademantel über und ging ins Spa. Es war so gut wie leer. Ich ging in die Saune und zog die wohltuende Hitze in
mich auf. Ich schloss die Augen und döste langsam vor mich hin. Als ich die Hitze nicht mehr ertragen konnte, ging ich raus und stellte mich unter die eiskalte Dusche. Das Wasser stach auf der Haut, aber sobald ich es ausgestellt habe entspannte sich mein Körper wieder. Ich wickelte mir ein Handtuch um und atmete tief durch. So entspannt war ich lange nicht mehr. Ich wollte gerade einen zweiten Saunagang antreten als ich Roza und Lissa im Whirlpool sah. Ich schaute mich kurz um, niemand von den Wächtern oder Schüler der Acadamy waren
hier. Ich ging zu den beiden, als ich einige Wortfetzten auffing. „Das kommt von Mason. Er
hat mich festgehalten, ist aber halb so schlimm. Vertrau mir." Ich schaute an Rose hinunter und sah blaue Flecken an ihrem Armen. Ich spürte wie mein Blut anfing zu kochen. „Was hat er getan?", fragte ich während ich versuchte die Wut in meiner Stimme zu unterdrücken. Roza und Lissa erschraken und drehten sich zu mir um. Ich sah, dass Roza geweint hat. „Was ist passiert?", fragte ich nochmal deutlicher. „Sie hat mit Mason geredet. Er ist wütend geworden." „Aber es nicht so schlimm." Beendete Roza schnell Lissas Satz. „Er hat dich offensichtlich verletzt." „Nein hat er nicht. Er hat mich nur festgehalten. Das ist nicht so schlimm. Außerdem habe ich ihn viel mehr verletzt." „Wie kannst du ihn in Schutz nehmen?", fragte ich verständnislos. „Weil ich ihm sein scheiß Herz gebrochen habe. Das sind nur blaue Flecke, das geht schneller wieder weg als das er sich erholt." „Wie konnte er überhaupt Hand an dich legen?", stieß ich wütend aus. Langsam erregte unsere Diskussion die Aufmerksamkeit der anderen Gäste. „Ich habe mit ihm geredet, wie besprochen. Dabei hat er mich halt festgehalten. Es sind nur blaue Flecken verdammt nochmal. Wenn wir trainieren, habe ich danach auch welche." „Das ist nicht dasselbe." „Es war ein Unfall verdammte Scheiße. Ich bin hier die Böse.", schrie sie mich nun laut an. Ohne weitere Umschweife drehte ich mich um. Ich lasse mich trotz meiner Wut nicht in eine kindische Diskussion ziehen. Dabei mache ich mir doch nur Sorgen um sie. „Ich rede mit ihm.", sagte
ich bedrohlich. „Halt dich da raus!" schrie mir Rose hinterher. Ich antwortete nicht. Ich verließ den Spa Bereich und ging auf mein Zimmer. Dort angekommen zog ich mir normale Klamotten an und streifte meinen Staubmantel über. Ich öffnete die Tür und machte mich auf den Weg zu Masons Zimmer. Ich klopfte an und Eddi Castile öffnete mir überrascht die Tür.

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