Kapitel 13 ~Rose~

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Ich wurde durch eine unsanfte Ohrfeige geweckt. Mein Kopf pochte schrecklich. Der Alkohol
trug daran keine Schuld, der war wie aus dem Nichts verflogen. Ich spürte das mir Blut an der Wange hinunterlief, daher kam der Schmerz. Ich war geblendet vom Licht und musste ein paarmal blinzeln, bis ich erkannte wo ich war. Ich war in einer alten Wächterhütte im Wald vor der Schule. Dort haben Wächter früher Lager gehabt als es noch keinen Schutzzauber gab. Vor mir standen Jesse und zwei Freunde von ihm. Ich war wie ein Hund angekettet an einem Stuhl, die Seile schnitten mir in meine Haut. Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als Jesse mir wieder eine Ohrfeige verpasste.
„Ah Ah Rose. Du wirst deinen Mund nicht aufmachen, ehe wir es dir nicht erlauben. Du musst langsam lernen wo der Platz von Dhampiren im Leben ist." Ich funkelte ihn wütend an, aber er ignorierte meinen Blick. „Was dachtest du wird passieren, nachdem du mich vor der gesamten Schule lächerlich gemacht hast? Das ich klein bei gebe? Mir gehört die verdammte Schule, ich bin ein adliger Moroi und du, dreckige Bluthure, damit mir untergeben. Was du dir da geleistet hast mit deiner Freundin Lissa wird dir jetzt teuer zu stehen kommen." „Dir gehört gar nichts du wertloses Arschloch", spukte ich ihm entgegen. Jesse schaute zu seinem Freund hinüber und gab ihm ein Zeichen. Er kam näher und baute sich vor mir auf.
„Weißt du Rose, Tom hier, hat sich auf Luftmagie spezialisiert. Es macht dir doch nichts, wenn er das etwas an dir übt?" In dem Moment saugt mir Tom alle Luft, die in meinen Lungen war, aus. Es fühlt sich an als würde ich jeden Moment ersticken. Ich schrie, wie ich es noch nie getan habe. Meine Stimme versagte und meine Augenlieder fingen an zu flackern, ich dachte ich sterbe. In diesem Moment hört Tom auf und ich saugte die Luft wieder in mich hinein. Alle drei Jungs lachten teuflisch darüber. „Lasst mich verdammt nochmal hier raus, ihr Schweine." Jetzt setzte sich Jesse auf meinen Schoss und lehnte sich an mein Ohr. Beim Sprechen berührten seine Lippen mein Ohr und ich wollte mich am liebsten übergeben, alles ekelte sich in mir. „Oh keine Sorge Rose, wir lassen dich schon raus. Irgendwann. Bis du gelernt hast wer hier das Sagen hat. So lange bist du unsere Leihgabe." Ich holte mit meinem Kopf aus und gab ihm eine dicke Kopfnuss, so das er von meinem Schoss runterfiel. Er stieß einen Zornesschrei raus und schlug mir mit der Faust direkt ins Gesicht. Ich spürte wie meine
Nase heftig anfing zu bluten. Er gab Tom wieder ein Zeichen und er entzog mir wieder meine Luft zum Atmen. Ich schrie wieder und wieder. Das ganze machten sie so lange bis ich das Bewusstsein verlor. Ich träumte von Dimitri, wie er und ich unseren Kampf hatten und wie glücklich ich war, als ich gewann. Ich wachte auf und von dem schönen Traum blieb nichts mehr über. Ich realisierte sofort wo ich war. Als ob ich das vergessen könnte...
Ich war diesmal allein in der Hütte. Durch die Fenster sah ich, dass die Sonne bereits langsam wieder aufging. Ich habe den ganzen Tag geschlafen. Ich schaute mich um nach Dingen, die mir helfen konnten hier rauszukommen. Aber da war nichts. Es gab ein Bett, einen Tisch und auf dem einzigen Stuhl der Hütte saß ich bereits. Ich zerrte an meinen Fesseln. Sie schnitten jetzt so tief in mein Fleisch, dass ich spürte, wie mir Blut die Hände runterlief. Aber egal wie viel ich riss und zog, nichts. Ich saß hier fest und niemand wird mich hier je finden. Wahrscheinlich sucht auch keiner nach mir. Lissa macht sich bestimmt Sorgen, aber was kann sie machen? Sie hat ja keine Ahnung wo ich seien könnte und jetzt schläft sie gerade, das spürte ich. Man nervt es das dieses Band nur in eine Richtung funktioniert. Ich lehnte meinen Kopf zurück und wartet bis meine Besucher wieder da waren und besonnte mich darauf stark zu bleiben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und die Jungs traten ein. „Du bist wach, gut. Hast du mittlerweile verstanden wie es hier und in der Moroiwelt läuft?" „Fick dich Jesse", sagte ich böse und spukte ihm ins Gesicht. Damit hat er nicht gerechnet. Er trat mich mit samt des Stuhls um und ich knallte mit dem Kopf auf dem Boden auf. Ich merkte wie sich schnell eine Blutlache bildete. „Tom, worauf wartest du?!", motze Jesse ihn an. Tom beugte sich über mich und entzog mir erneut die Luft zum Atmen. Ich schrie unter Todesqualen. Die werden mich umbringen dachte ich in dem Moment, die töten mich hier. Meine Augenlieder begannen zu flackern, ich sah nur noch unscharf. Ich bereite mich schon wieder darauf vor in den Zustand der Bewusstlosigkeit abzutauchen und den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen.
Dann gab es einen lauten Krach. Ich bekam wieder Luft und sog sie schnell ein. Ich hörte einen wutentbrannten Aufschrei und wusste wer da war. Dimitri war gekommen, um mich zu retten. Tom nahm schützend die Hände vors Gesicht, doch Dimitri zog ihn mit einer Hand vom Boden hoch und warf ich förmlich in die andere Zimmerecke, weg von mir. Er beugte sich über mich und ich sah ihm verschwommen in die Augen. „Hey Genosse", stammelte ich schwach. Dimitri schnitt mich los und half mir auf. In diesem Moment kamen weitere Wächter und nahmen die drei Jungen in Gewahrsam. Alle drei wussten, dass was jetzt kommen wird, wird viel schlimmer sein als meine lächerliche Rache an Jesse. Sie heulten wie kleine Jungen während die Wächter sie auf direktem Wege ins Schulgebäude brachten. Dimitri stütze mich die ganze Zeit als das passiert ist. Ich lächelte böse. „Diese Schweine", fluchte ich leise. Ich lies Dimitri los als ich stand und wollte gerade losgehen, als mir meine Beine wegsackten. Ich war so ausgelaugt von der Folter, dass ich keine Kraft zum Gehen hatte. Bevor ich auf dem Boden aufkam, fingen mich zwei strake Hände auf. Dimitri nahm mich auf den Arm und schaute mir voller Schmerz in die Augen. „Oh Roza, was haben sie nur mit dir gemacht?" Er strich mir eine Blutverschmierte strähne aus dem Gesicht. Das Blut an meiner frischen Kopfwunde floss immer noch heftig. „Ich bringe dich hier weg. Ich werde immer auf dich aufpassen, meine Roza." Ich lächelte ihn sanft an doch ehe ich etwas antworten konnte, dämmerte ich in eine schmerzverschlingende Bewusstlosigkeit.

Vampire Academy - RomitriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt