Kaptiel 21 ~Rose~

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Für die lange Reise ist fliegen der Sicherste Weg, um ungewollten Strigoiangriffen aus dem Weg zu gehen. Von weitem konnte ich sehen, dass die Schüler den kleinen Privatflieger der Acadamy bereits betraten. Alberta stand vor der Tür und überprüfte, ob alle anwesend waren. „Sie sind zu spät Rose." Ermahnte sie mich. Ich musste schmunzeln und stieg ein. Dimitri saß ganz hinten im Flugzeug, und er war wieder in einen seiner Westernroma vertieft. Was findet er nur an den alten Schmökern, dachte ich kopfschüttelnd? Mason saß einige Reihen hinter Lissa und hatte einen Platz neben sich frei. Lissa saß ganz vorne und zwinkert mir zu, neben ihr hat sie sich ebenfalls einen Platz freigehalten. Ich gesellte mich zu Lissa und war Mason einen entschuldigenden Blick zu. Ehe ich seine Reaktion abwartete, setzte ich mich schon.
„Puh, danke Lissa." „Selbstverständlich. Ich musste zwar Christian etwas bearbeiten, aber der kriegt sich schon wieder ein. Was wollte Alberta von dir?" Ich schaute mich schnell um, um sicher zu gehen das uns niemand zuhörte, aber alle waren mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. „Du wirst es nicht glauben, aber Alberta hat uns ihren Segen gegeben." Ich spürte wir überrumpelt sie davon war, aber sie hörte mir gespannt zu. Ich erzählte ihr von dem Gespräch mit Alberta und der Mahnung, die sie Dimitri aussprach. „Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich hätte gedacht sie wirft euch beide hochkant von der Schule,wenn sie das rausbekommen würde.", sagte sie ungläubig. „Das dachte ich am Anfang ja auch, ich hätte mich am liebsten übergeben vor Aufregung." Lissa nahm meine Hand und drückte sie sanft. „Es freut mich sehr für dich Rose. Das Glück mit Dimitri hast du wirklich verdient." „Danke Lissa." Wir kuschelten uns in die Sitze und Lissa legte ihren Kopf auf meine Schulter. Wir dösten beide schnell ein und bekamen von dem Flug erst wieder etwas mit als wir mit einigen Rucklern auf dem Flugplatz beim Skiresort landeten. Wir streckten unsere verschlafenen Muskeln und gähnten genüsslich. Die Tür vom Flieger öffnete sich und ich stand auf, um unsere Sachen aus der Gepäckablage zu holen. Als ich mich gerade danach streckte griff eine Hand über mir nach meiner Tasche. „Lass mich dir helfen.", sagte Mason und nahm meine Tasche raus und umarmte mich dabei von hinten, wie in der Mensa. Er gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf dabei. „Mason, das wäre doch wirklich nicht nötig
gewesen. Danke." Ich schaute Lissa panisch an, die immer noch auf ihrem Platz saß und das Spektakel mitverfolgte. „Könnt ihr zwei Turteltauben mich bitte rauslassen?" „Klar, sorry.", antwortete ich schnell und trat einen Schritt zur Seite aus der Umarmung von Mason raus.
„Hilfst du mir bitte beim tragen Rose? Ich glaube ich habe etwas zu viel eingepackt." „Stehst zu Diensten." Ich nahm die Tasche von Lissa aus der Gepäckablage und nahm meine eigene Mason aus der Hand. „Danke. Wir sehen uns dann nachher ok?" „Okay. Bis später Rose. Ich freu mich auf dich." Lissa und ich drehten uns um und verließen den Flieger. Beim Rausgehen drehte ich mich nochmal nach Dimitri um, der weiter hinten im Gang stand und die Szene beobachtet hat. Die Eifersucht konnte ich direkt erkennen. Er warf mir einen kurzen Blick zu und blinzelte mich bewusst langsam an. Er vertraut mir, trotz der Eifersucht. Ich lächelte ihn kurz an und verließ den Flieger. Draußen wehte mir direkt die kalte Luft entgegen. Ich sog sie tief in mich ein und genoss die Kälte, die sich langsam in mir ausbreitet. Die Skihütte war nur wenige hundert Meter von der Landebahn entfernt, deshalb stapften wir alle langsam durch den Schnee. Drinnen angekommen schlug uns die Hitze einen großen Kamins Entgegen und ich begann direkt zu schwitzen. Wir wurden von Manager des Resorts freundlich begrüßt. Alberta gab er eine kurze freundliche Umarmung und übergab ihr die Schlüssel für die Zimmer. Lissa und ich stellten uns an und holten den Schlüssel für unser gemeinsames Zimmer ab. „Also dann wünsche ich allen viel Spaß. Denkt daran, dass dies immer noch ein Ausflug einer hoch angesehen Academy ist und ihr euch dementsprechend benehmen müsst. Morgens und abends gibt es ein gemeinschaftliches Essen, aber ansonsten dürft ihr euch die Tage freigestallten." Lissa und ich rannten förmlich los zu unserem Zimmer. Wir warfen unsere Taschen in eine Ecke und fielen gleich in die großen, gemütlichen Betten. „Ich gebe zu, dass wir diese Reise zweimal verpasst haben, ist schon ärgerlich. Das wäre ein Grund gewesen nicht abzuhauen", scherzte ich. Lissa antwortete nicht. „Hey, tut mir leid. Jetzt haben wir so eine schöne Zeit vor uns und ich mach das kaputt. Ich wollte dich nicht auf schlechte Gedanken bringen." „Ach schon gut. Ich zerbreche mir nur den Kopf darüber was passieren würde, wenn die Leute wüssten, was ich kann." „Lissa das weißt du doch.
Natürlich würden viele dir versuchen zu helfen, aber du weißt ganz genau das es nicht nur nette Morois gibt. Siehe Jesse. Die Leute würden deine Kräfte ausnutzen und dich für ihre Zwecke benutzen, ganz sicher. Und du weißt, wie sehr Geist an deiner Kraft zerrt. Es gibt einen guten Grund, weshalb das unser Geheimnis ist. Der bist du. Dein Leben ist wichtig. Wer weiß, vielleicht wirst du irgendwann sogar Königin? Als letzte Dragomir hast du reelle Chancen und wer will eine verrückte Königin, die in Träumen anderer herumspukt?",
scherzte ich jetzt. Lissa musste zum Glück herzlichen lachen. „Ach Rose du spinnst schon wieder. Komm überlegen wir uns jetzt lieber was wir zuerst machen wollen. Ich wäre für Spa." „Da bin ich dabei. Aber zuerst muss ich mit Mason reden. Ich kann ihn nicht jedes Mal einfach stehen lassen wie eben im Flieger, das hat er nicht verdient." „Du hast Recht, ich bin auch nicht immer da, um dich zu unterstützen." Ich stand auf und zupfte meine Klamotten zurecht. „Ok, ich gehe jetzt zu ihm. Treffen wir uns danach im Spa? Die Entspannung kann ich dann wirklich gebrauchen." „Abgemacht." Ich atmete durch und machte mich auf den Weg zu seinem Zimmer. Ich hörte Geräusche hinter der Tür, gut er war da. Noch länger hätte ich das Gespräch nicht aufschieben können. Ich klopfte an. Eddi machte auf. „Rose, schade. Ich dachte es wäre jemand wichtiges." „Du meinst so wichtig wie du? Ach nein, warte.",neckten wir uns. Ich mochte Eddi, er hatte meinen Humor. „Ist ja gut, komm rein." „Hey,
kannst du uns vielleicht kurz allein lassen?" „Kurz? Aha, dann sehen wir uns also später Mason." Damit verließ Eddi schmunzelnd das Zimmer. Ich schaute zu Mason, der gerade dabei war seinen Koffer auszupacken. Er lächelte mich verliebt an. Ich schaute verlegen auf den Boden. Er unterbrach seine Bewegung und kam zu mir rüber. Er streichelte mir liebevoll über die Arme. „Was ist denn los?" „Mason das geht so nicht.", suchte ich nach Worten. „Was meinst du?" „Mit uns. Es tut mir sehr leid, aber ich bin nicht in dich verliebt. Ich kann nicht mit dir zusammen sein.", er hörte abrupt auf mit der Streicheleinheit, hielt meine Arme aber noch fest. „Ich weiß, ich habe dir die falschen Signale gegeben, ich hätte nicht mit dir flirten dürfen. Das hast du nicht verdient." „Ach habe ich nicht?", fragte er verletzt? „Du bist mein allerbester Freund und ich brauche dich an meiner Seite, aber nur als Freund. Es war nie meine Absicht dir Hoffnungen zu machen. Ich wollte dich nie verletzten, niemals. Ich hoffe du kannst das verstehen.", ich schaute jetzt vom Boden auf, ihm in die Augen. Mein Magen fühlte sich nun noch flauer an als eh schon. In seinen Augen standen dicke Tränen. „Ich wette du wirst ganz bald ein großartiges Mädchen kennenlernen, dass dich verdient hat und dich genauso liebt wie du sie, aber ich bin das nicht. Es tut mir leid. Bitte lass uns die letzten Tage einfach vergessen und Freunde seine, wie vorher." „Die letzten Tage?", jetzt liefen die Tränen schnell sein Gesicht runter. „Die letzten Tage! Rose, sei nicht dumm. Du weißt doch schon lange, dass ich in dich verliebt bin. Seit Jahren schon! Erst bist du abgehauen und ich musste zusehen, wie ich klarkomme und jetzt stößt du mich wieder von dir weg. Wie kannst du mir das nur antun?" Seine Stimme gewann immer mehr an Volumen und er schrie mich an. Jetzt war ich es, die anfing leise Tränen zu vergießen.
„Mason ich..." „Lass es!", unterbrach er mich. Er drückte seine Finger jetzt immer mehr in meine Arme. „Gibt es jemand anderen?" Ich antworte nicht. „Ob es jemand anderen gibt? Wer steht jetzt wieder auf der Abschussliste von Rose Hathaway?" „Niemand.", schrie ich jetzt ihn an. Ich hatte meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle. Das geht hier in eine ganz falsche Richtung, so wollte ich das nicht. Er zog mich näher an sich ran und schaute mir tief in die Augen. „Lass mich sofort los.", sagte ich bestimmt. Er schluckte und stieß mich dann von ihm weg. Ich stolperte ein paar Schritte nach hinten und starrte ihn an. Mason
schaute sich im Spiegel an und versuchte sich mit seinem eigenen Spiegelbild zu beruhigen.
„Mason, lass uns in Ruhe darüber reden. Du bist doch mein bester Freund", versuchte ich die Lage zu deeskalieren. „VERSCHWINDE!", schrie er so laut, dass es die ganze Skihütte gehört haben muss. Ich schrak zurück und öffnete langsam die Tür. „Es tut mir leid.", flüsterte ich ihm noch zu und schloss die Tür hinter mir. Eddi stand direkt vor der Tür und starrte mich an. „Spar dir jetzt bitte deine Sprüche, nicht jetzt." Anstatt einer Antwort, nahm er mich kurz in den Arm. „Ich kümmer mich um ihn." „Danke Eddi." Wir ließen uns los und ich ging langsam zurück in mein Zimmer. Hoffentlich ist Lissa noch da. Ich öffnete unsere Tür und wurde leider enttäuscht, Lissa war schon im Spa und wartete da auf mich. Ich ging ins Bad und schaute
mich im Spiegel an. Ich war verheult und zwar richtig. Scheiße man, ich habe gerade meinem
Besten Freund das Herz gebrochen. Ich fühlte mich hundselend und wollte eigentlich nur ins Bett. Da spürte ich das Band in mir auflodern. Lissa fragt sich schon, wo ich stecke. „Reiß dich zusammen Rose" redete ich mir selbst gut zu. „Das Einzige was du jetzt brauchst ist Lissa an deiner Seite, dann wird es dir schon besser gehen." Ich wusch mein Gesicht, um mir die Tränen abzuspülen und zog mir meinen Bikini an. Ich band mir einen lockeren Zopf und schaute nochmal in den Spiegel. „Scheiße", fluchte ich. Ich hatte kleine blaue Flecke von dem
Griff von Mason an den Armen. Fünf an jedem. Ich muss Lissa bitten das zu heilen, ehe Dimitri das sieht. Dann bringt er ihn sicher um. Ich zog mir einen Bademantel über, schnappte mir ein Handtuch und zwang mich, mich selbst anzulächeln. Die Trauer in meinen Augen war immer noch deutlich zu erkennen. Ich ging Richtung Spa.
Angekommen, hängte ich meinen Bademantel auf und legte mir das Handtuch um die Schultern. Lissa entspannte sich in einem kleinen Whirlpool vor einer Fensterfront mit
atemberaubender Aussicht auf die Schneeverhangenen Berge. Bis auf ihr waren kaum Gäste im Spa und alle nicht von der Schule. Gut, dann hatten wir in Ruhe Zeit für uns. Ich legte mein Handtuch neben dem Pool ab und stieg zu ihr rein. „Hey Lissa." Sobald ich neben ihr saß, liefen mir wieder Tränen aus den Augen. Lissa nahm mich direkt in den Arm. „Oh Rose, es tut mir so leid. Ich habe gehofft, dass er das Verstehen wird." „Ich auch, hat er aber nicht. Ich habe ihn verletzt. Mehr als ich angenommen hätte. Eddi ist bei ihm und redet mit ihm." „Das ist gut", versuchte sie mich aufzumuntern „Eddi ist gut in sowas. Er bekommt das schon wieder hin." „Ich weiß nicht. Er hat gefragt, ob ich jemand anderen habe. Ich habe das
verneint, aber ich glaube er hat gemerkt das ich gelogen habe." „Hat er eine Ahnung wer?",
fragte sie besorgt. „Nein, ich denke nicht. Wie auch?" „Ok, das ist gut." Lissa wischte mir sanft die Tränen von den Wangen. „Was ist das?", fragte sie überrascht. Sie starrte die blauen Flecken an. „Das kommt von Mason. Er hat mich festgehalten, ist aber halb so schlimm. Vertrau mir." Ehe Lissa etwas antworten konnte hörte ich eine vertraute Stimme
hinter mir. „Was hat er getan?" Wir zwei drehten uns um und schauten in die wütenden Augen von Dimitri.

Vampire Academy - RomitriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt