Kapitel 19 ~Dimitri~

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„Nein, du hast ja Recht. Ich wusste es auch schon lange. Ich wollte es nie wahrhaben, weil Mason für mich nur ein Freund ist. Mehr nicht. Er ist mir sehr wichtig, aber eben nur als Freund. Ich wusste nicht, dass er das vorhatte. Ich wollte ja was sagen, aber ich war überfordert. Es tut mir leid.", entschuldigte sie sich. „Nein schon gut. Dir muss nichts leidtun.
Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich war überwältigt von meinen Gefühlen. Bitte hab keine Angst", ich spürte immer noch, wie sie zitterte. Ich habe ihre Angst eingejagt wegen so einer dummen Sache. Wie konnte ich nur meine Selbstbeherrschung verlieren vor der Frau, die ich liebe? „Nein ich habe keine Angst vor dir", sie schaute zu mir hoch und gab mir einen liebevollen Kuss. Alle Wut, in der ich mir verrannt habe ist verflogen. Ich konnte immer weniger verstehen, dass ich Eifersüchtig war, weil ich doch weiß das Rose meine Roza ist. Ich liebe sie einfach so sehr, ich könnte nicht ertragen sie in den Armen eines Anderen zu sehen.
„Ich werde mit Mason reden, sobald wir im Ski Resort sind, ist das ok für dich?" Am liebsten wäre es mir, wenn sie direkt zu ihm geht, aber ich musste ihr jetzt beweisen das ich ihr vertraue. „Ja natürlich, so wie es für dich Recht ist", versuchte ich überzeugend zu sagen. Sie schaute mich mit ihren großen Augen an und ich erinnerte mich an die Überraschung für sie.
„Ich habe noch eine Überraschung für dich", versuchte ich das Thema nun von dem Streit abzuwenden. Ich wollte das sie wieder lächelt. „Ach, ja? Noch einen Pflock?", und da war es wieder. Ihr wunderschönes, wenn auch noch etwas getrübtes, Lächeln. „Nein. Ich komme mit ins Resort. Alberta hat mir heute morgen die Wahl gelassen, weil ein anderer Wächter, der mitkommen sollte, kurzfristig ausgefallen ist. Da ich nicht rund um die Uhr Dienst haben werde, können wir zwei etwas Zeit miteinander verbringen." Roza sprang mir sofort in die Arme und drückte mich an sich. „Hey klasse, das freut mich. Ich wüsste nicht wie ich es aushalten sollte dich zwei Wochen nicht zu sehen." Ich lächelte sie an und wir beide lachten kurz zusammen. Die Trauer von eben ist komplett aus ihrem Gesicht gewichen. Ich hielt sie lange an mich gedrückt und genoss einfach die Nähe zwischen uns beiden. Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen, weil sie wieder glücklich war. Ich schaute zu ihr runter, streichelte ihr Gesicht und gab ihr einen langen Kuss. Ihre Lippen sind so weich und ihr Haar roch so gut, ich wurde schon wieder verrückt nach ihr. „Komm", flüsterte ich ihr leise zu, „das Training ist beendet. Gehen wir auf mein Zimmer". „Liebend gerne Genosse."
Ich nahm ihre Hand und führte sie aus der Halle. Der Campus war nun wie ausgestorben, da gleich die Nachtruhe anbricht. Deshalb ließ ich ihre Hand den gesamten Weg nicht los und streichelte langsam ihre Finger. Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und wir fielen förmlich übereinander her. Ich zeigte ihr in dieser Nacht nur noch mehr, wie sehr ich sie liebe. Ich wachte vor ihr auf. Sie schlief ruhig und fest neben mir. Ich stieg vorsichtig aus dem Bett, zog mich an und verließ schnell das Zimmer. Ich trabte zur Mensa und besorgte einige Dinge für ein nettes Frühstück. Ich wollte ihr eine kleine Freude machen, bevor sie heute zur Notenvergabe geht und es in Richtung Resort geht. Auf meinem Rückweg traf ich Alberta die mich fragend ansah. Ehe sie etwas sagen konnte, sagte ich entschuldigend „Ich möchte heute mal ganz in Ruhe für mich allein Essen" „Verstehe. Dann Guten Hunger und bis später zur Vergabe." „Danke, dir auch Alberta. Bis später".
Ich ging schnell zum Wächtertrakt und öffnete leise die Zimmertür. Roza schlief noch. Ich breite das Essen vor ihr aus und weckte sie sanft mit einem Kuss auf die Stirn.
„Aufwachen Schlafmütze", hauchte ich ihr ins Ohr. Sie öffnete verschlafen die Augen. „Hey Genosse es ist doch noch hell." Als sie begriff was ich vor ihr aufgebaute habe gab sie mir einen Kuss. „Dimitri, danke. Womit habe ich das denn verdient?", fragte sie erfreut. „Heute geht es ins Resort, da dachte ich Frühstück am Bett wäre schön. Außerdem möchte ich mich nochmal bei dir entschuldigen für mein gestriges Verhalten. Ich kann mir nicht erklären, warum ich so wütend geworden bin. Das wird nie wieder passieren, versprochen. Ich liebe dich Roza und von nun an werde ich immer an deiner Seite sein und deine Kämpfe mit dir kämpfen." „Dimitri, du musst dich nicht nochmal entschuldigen. Es ist alles wieder gut. Ich verstehe, warum du so ausgerastet bist. Du kennst mich, ich wäre noch schlimmer gewesen an deiner Stelle. Ich werde auch immer bei dir sein. Ebenfalls versprochen." Ich lehnte mich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich reichte ihr Croissants und Kaffe und wir machten ein gemütliches Frühstück. Ich schaute auf meinen Wecker am Bett und bemerkte das es langsam Zeit zum Fertigwerden war. „Du musst dich jetzt fertig machen für die Notenvergabe. Am besten gehst du jetzt." „Oh Mist du hast recht. Schade, ich würde das Zimmer hier am liebsten gar nicht mehr verlassen. Aber ich muss ja schließlich gut aussehen, wenn ich meine spitzen Ergebnisse bekomme." Sie zwinkerte mir zu und schwang sich aus dem Bett. Einen Abschied Kuss später schloss ich dir Tür hinter ihr und machte mich selbst fertig. Heute mussten die Schulwächter die Offizielle Wächteruniform tragen, da die Notenvergabe ein wichtiges Ereignis für die Jungen Novizen ist. Sie entscheidet über die weitere Wächterlaufbahn. Die Noten entscheiden über die weiteren Kurse und Spezialisierungen im nächsten und somit letzten Schuljahr. Am Ende suchen sich die Morois ihren Wächter aus und nur die Besten werden einen Platz bei einem hochrangigen Moroi finden. Ich habe keinen Zweifel, dass Roza ihr Ziel Lissas Wächter zu werden schafft. Ich duschte mich, zog mir die Uniform an und machte mich auf den Weg in die Aula. Alles war nun festlich geschmückt und die jungen Novizen saßen bereits auf ihren Plätzen. Ich trat meinen Platz zwischen den Wächtern an und wartete auf den Beginn der Zeremonie. Als letzte Novizin, kurz vor Beginn, kam Roza reingeilt. „Pünktlich wie immer" dachte ich und lächelte in mich hinein. Mein Wächterpokerface verlor ich dabei natürlich nicht. Direktorin Kirova betrat die Bühne und begann eine Rede über die Ausbildung zum Wächter. Ihre Worte drangen nicht zu mir vor, da ich die gesamte Zeit Roza fixierte, ebenso wie sich mich. Sie verließ die Bühne wieder und an ihrer Stelle trat Alberta. Sie als Chefin der Wächter an der Schule hat die Ehre die Noten zu verlesen. Sie verlas die Ergebnisse Alphabetisch. Dementsprechend schnell war Mason Ashword an der Reihe, er hat gut abgeschnitten, obwohl er gegen mich verloren hat. Ich ärgerte mich, dass ich nicht härter gegen ihn gekämpft habe.
Kurz danach war Roza dran. „Rosemarie Hathaway", sagte Alberta deutlich „bitte stehen sie auf". Alle Augen richteten sich auf sie. Sie stand auf und schaute ernst zu Alberta hoch.
„Herzlichen Glückwunsch Novizin Hathaway, sie sind Jahrgangsbeste. Sie haben einen beeindruckenden Kampf gewonnen." Die Aula applaudierte und Roza nickte dankend und setzte sich wieder. Alberta fuhr mit den restlichen Noten fort. Roza sah zu mir auf und lächelte mich breit an. Ich zwinkerte ihr unauffällig zu und nickte anerkennend. Bald darauf war die Zeremonie vorbei und Alberta wünschte allen ein frohes Weihnachtsfest und den Schülern, die ins Ski Resort fahren eine vergnügliche Zeit. Wir Wächter mussten so lange in der Aula Wache stehen, bis alle Novizen und Moroischüler den Raum verlassen haben, ganz nach Protokoll. Roza und Lissa trafen sich an der Tür und umarmten sich herzlich. Gerade als sie gehen wollten stieß Alberta zu ihnen. Sie unterhielten sich kurz und dann verließ Rose mit Lissa die Aula. Ich ließ meinen Blick wieder im Raum schweifen und wartete, dass alle restlichen Schüler rausgingen. Dann trat Alberta in mein Blickfeld und kam auf mich zu. „Hallo Dimitri, herzlichen Glückwunsch nochmal, dass ihre Schülerin die Beste war, auch wenn sie die
Noten natürlich schon kannten." „Vielen Dank. Ich bin stolz auf die Entwicklung die Rose gemacht hat. Sie wird eine gute Wächterin werden.", sagte ich neutral, aber freundlich. „Ja das denke ich auch. Ich würde gerne eine Sache mit dir besprechen Dimitri. Bitte komm doch eben mit in mein Büro." „Selbstverständlich Alberta, nach dir." Hier stimmt was nicht, das merkte ich direkt, auch wenn Alberta freundlich zu mir war. Ich zerbrach mir den Kopf was sie mit mir klären muss und hoffte inständig, dass es nicht das ist, was ich vermute. Ich bekam ein ungutes Gefühl im Magen, als sie die Türklinke runterdrückte. Sobald die Tür einen Spaltbreit offen war, bestätigte sich meine Vermutung. Ich sah die dunklen Locken von
Rose, die über die Stuhllehne, vor dem Schreibtisch von Alberta, fielen. Verdammte Scheiße, fluchte ich auf russisch in Gedanken. Alberta schloss die Tür und sagte ruhig: „Bitte Dimitri, setzt dich doch neben Rose." Und zeigte auf den Stuhl neben ihr. Ich setzte mich und nahm direkt die Panik war, die Rose unwillkürlich ausstrahlte. „Also ihr Zwei, ich denke ihr wisst, warum ihr hier seid?"

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