Kapitel 30 ~Rose~

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Ohne ein Wort zu sagen machte ich auf dem Absatz kehrt und sprintete die Treppe wieder hoch. Darauf waren die Jungs nicht gefasst, weshalb sie einige Meter hinter mir waren. Oben auf der Galerie standen drei Strigoi, wovon einer gerade die Tür hinter der Lissa, Christian und das Mädchen waren zertrat. „Hey!", schrie ich laut um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ich rannte geradewegs auf den Strigoi vor der Tür zu, wich Schlägen der anderen aus und rammte ihn mit ganzer Kraft vor der Tür weg. Er fiel zu Boden und ich wollte mich bereits wieder auf ihn stürzen, als ich von hinten gepackt und rumgeschleudert wurde. Ich prallte gegen eine Wand und sackte daran herunter. Eddi und Mason waren mittlerweile ebenfalls wieder oben und kämpften gemeinsam gegen den 3. Strigoi. Vor mir standen die beiden anderen. Ich stand auf und stellte mich in Verteidigungsposition. Keiner von uns bewegte sich. Wir starrten einander an und mit jeder Sekunde in der ich in die kalten, roten Augen meiner Gegner sah wurde mir unwohler.
Plötzlich hechte einer von ihnen nach vorne und wollte nach meinem Bein greifen. Ich wich aus und gab ihm einen Tritt mit. Drehte mich dabei aber mit dem Rücken zu dem anderen, der seine Chance nutze und mich von hinten packte und fest hielt. Ich holte mit meinem Pflock blind aus und stieß ihn mehrmals in seine Seite bis er mich losließ. Der andere stand bereits wieder vor mir und holt zu einem Schlag aus. Ich duckte mich weg, tratt mit voller Kraft gegen sein Knie und konnte sehen wie es nach hinten wegknickte und er unter schmerzerfüllten Schreien zu Boden ging. Ich durchstach sein Herz mit meinem Pflock und töte ihn. Ich war so voll Adrenalin, dass ich kurz davor war an einem Herzkasper zu sterben, hatte ich das Gefühl. In meinen Ohren rauschte mein Blut so laut, dass ich nicht hört wie etwas in meine Richtung flog. Ich wurde von dem toten Strigoi runtergeschleudert und landete mit dem Rücken auf dem Boden. Der Strigoi dem ich den Pflock in die Seite gerammt hatte, war nicht tot. Er hat einen Tisch von der Galerie nach mir geworfen, der nur kaputt über mir verteilt lag. Ich rappelte mich benommen auf und spukte Blut aus, welches sich in
meinem Mund gesammelt hat. Ich sah das Eddi und Mason immer noch gegen den 3. Strigoi kämpften. Schlagringe sind schön und gut, aber eben kein Pflock dachte ich. Dann muss ich das hier jetzt alleine schaffen. Mein Pflock steckte noch im Brustkorb des Strigois. Der andere sah meinen Blick. Ich sprang los in Richtung meiner Waffe und hatte sie bereits gepackt, als der Strigoi mir an meinen Haaren fasste, hochzog und über die halbe Galerie warf. Ich zog dabei den Pflock zwar raus, verlor ihn aber wieder bei meinem Aufprall auf
dem Boden. Ich hörte ein tierisches Knacken und schrie auf. Meine Hand, die versucht hatte, den Sturz abzufangen war gebrochen. Ich konnte meine Finger nicht mehr spüren. Ich schaute mich verzweifelt nach meinem Pflock um und robbte mit letzter Kraft in seine Richtung. Ehe ich danach greifen konnte, bohrten sich die spitze Krallen des Strigois in meinen Rücken. Ich spürte wie meine Haut nachgab und er in mein Fleisch vordrang. Ich versuchte weiterhin nach dem Pflock zu greifen, aber er war zu weit weg. Ich sah durch, von Tränen verschwommene Augen, meinen Pflock und hatte das Gesicht von Dimitri vor mir, wie er ihn mir in der Turnhalle gegeben hat. Die Stille, die gerade dabei war sich in mir ausbreitete wurde mit einem Mal durchbrochen. Ich nahm einen wilden Schrei war und mit einem Ruck war das Gewicht des Strigois auf meinem Rücken weg. Erschrocken drehte ich mich so schnell um wie es mir Möglich war mit meinen Wunden. Ich sah gerade noch wie mein Retter dem Strigoi seinen Pflock ins Herz stieß. Er schaute sich nach weiteren Gegnern um, sah keine, und lief dann zu mir. Dimitri kniete sich zu mir und nahm mich in seinen Arm. „Danke Genosse", stöhnte ich und setzte mich langsam auf. „Roza. Du bist verletzt.", flüsterte er und drückte mich an sich. „Mir geht es gut. Nur ein Kratzer", log ich. Ich löste mich aus seiner Umarmung und sah hinter ihm einige Wächter stehen. „Warte, du darfst mich nicht umarmen. Jeder sieht es." Ich schaute ihm jetzt direkt ins Gesicht und meine eben weggeblinzelten Tränen kamen direkt wieder.
Die warme Farbe seinen Gesichts ist einem blassen Weis gewichen. Seine Augen waren glasig und überall klebte Blut an ihm. „Nein Dimitri", sagte ich geschockt und schloss ihn nun in meine Arme. „Nicht du. NICHT DU!" schrie ich. Die Wächter um uns herum, unter ihnen auch Eddi und Mason standen betroffen da und schauten zu Boden. Hier war mittlerweile allen klar, das er mehr als mein Mentor war. Aber das war mir, war uns beiden egal. „Ich wollte noch sicher gehen, dass es dir gut geht.", stöhnte er vor Schmerzen. „Jeden Strigoi habe ich für dich getötet. Damit ich bei dir seien konnte. Ich musste doch sicherstellen, dass du überlebst", presste er stockend hervor. „Dimitri, ich brauche dich doch", heulte ich laut. Eine zarte Hand legte sich auf meinen Kopf. Ich schaute unter tränenverhangenen Augen auf zu Lissa. ‚Ich kann ihm helfen' sagte sie im Geist zu mir. „Aber unser Geheimnis", stotterte ich hin und her gerissen davon sie vor allen zu Schützen und meinen fast toten Freund von ihr retten zu lassen. „Es kommt doch eh irgendwann raus."; sagte sie verständnisvoll. „Und ich weiß wie sehr du ihn liebst. Du brauchst ihn, ohne ihn würdest du nicht leben können. Und ich brauche dich doch als meine Wächterin und beste Freundin. Lass mich helfen." Ohne das sie eine Antwort abwartete, legte Lissa ihre Hand auf den Kopf von Dimitri und ich spürte sofort die Anstrengung durch unser Band. Gleichzeitig wurde der kühle, schwache Dimitri mit jeder Sekunde wärmer. Keiner der Wächter sagte etwas. Alle beobachteten was sich hier gerade vor deren Augen abspielt. Lissa nahm ihre Hand weg und sackte erschöpft gegen mich. Dimitri richtete sich verblüfft auf und starrte Lissa an. Er breitete seine Arme aus und schloss uns beide darin ein.

Vampire Academy - RomitriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt