Kapitel 23 ~Dimitri~

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„Wächter Belikov, was gibt es?" ohne zu antworten, trat ich ein und sah Mason an, der zusammengekrümmt auf seinem Bett lag. Er sah schlimm aus. Die Wut fiel augenblicklich von mir ab. Er hatte sie wirklich geliebt, das sieht jeder. Seine Reaktion ist im Vergleich zu meiner, als ich sah wie er Roza geküsst hat, noch milde ausgefallen. Ich habe eine Trainsingspuppe geköpft und er hat sich nur an Roza festgehalten und wollte sie nicht gehen lassen, seine Liebe. „Mister Ashword. Ich muss mit ihnen sprechen." Er richtete sich auf und sah mir mit verquollenen Augen entgegen. „Ich habe gesehen was sie mit Miss Hathaway gemacht haben. Denken sie so ein Verhalten ist als Wächter angebracht?" Er antwortete nicht und schaute nur eingeschüchtert auf den Boden. Gut, dachte ich. „Es interessiert mich nicht, was zwischen ihnen und Miss Hathaway vorgefallen ist, aber sie tätlich anzugreifen ist keine Lösung." „Ich habe sie nicht angegriffen", schaltete sich Mason kleinlaut ein. „Wie gesagt, ich interessiere mich dafür nicht. Ich habe nur ihre blauen Flecke gesehen und als ihr Mentor warne ich sie. Wenn ich nochmal mitbekommen sollte, dass sie Sie oder irgendeinem anderen meiner Schüler leid zufügen, wird das ernste Folgen haben." Er schaute mich traurig an und nickte. „Ich schätze ein klärendes Gespräch zwischen ihnen und Miss Hathaway wäre angebracht. Und lernen sie ihre Gefühle zu kontrollieren, Sie sind ein Wächter." „Das werde ich, Wächter Belikov.", antwortete er geknickt. Ich verließ das Zimmer und die Skihütte. Ich brauchte jetzt Zeit für mich. Ich wanderte durch den tiefen Schnee. Ich musste meinen Kopf freibekommen von dem Ärger. Ich verstand warum Rosa so reagiert hat. Sie hatte Angst, vor meiner Reaktion Mason gegenüber und fühlt sich schlecht weil sie
ihm das Herz gebrochen hat. Meine Wut vorhin hat der ganzen Situation nicht geholfen. Ich hoffe, das mein Gespräch mit Mason die Lage entschärfen wird. Ich ging bis kurz vorm Sonnenaufgang durch den Schnee und betrat völlig verfroren die Skihütte. Ich ging langsam in die Richtung meines Zimmers. Als ich um die Ecke bog sah ich das Roza im Schneidersitz vor meiner Tür saß. Als sie mich sah stand sie langsam auf. „Hey Genosse." sagte sie zaghaft.„Was machst du hier? Wenn dich einer sieht." „Keine Sorge", unterbrach sie mich. „Es sind
alle schon auf ihren Zimmern." Ich öffnete die Tür. „Komm rein." Ich legte meinen Mantel ab und öffnete den kleinen Kamin in meinem Zimmer. Ich legte etwas Holz hinein und entzündete ihn um mich aufzuwärmen. Ich spürte wie Roza hinter mir stand und meine Bewegungen verfolgte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, so ruhig wie sie war. Als das Feuer im Kamin langsam anfing zu lodern drehte ich mich zu ihr um. „Also, was möchtest du mit mir besprechen?" fragte ich. „Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anschreien dürfen. Diesmal bin ich diejenige die ausgerastet ist. Tut mir leid." Ich ging auf sie zu und schloss sie in meine Arme. Ich spürte, wie Anspannung von ihr fiel. „Ich war nur so traurig wegen Mason, da wusste ich mir nicht besser zu helfen." „Es ist schon ok. Ich verstehe, warum du so reagiert hast. Ich hätte nicht so wütend seien dürfen." „Nein, du hast nichts falsch gemacht. Du hast dir nur Sorgen gemacht, deine Reaktion war vollkommen berechtigt. Lissa
meinte auch, dass ich übertrieben habe. Tut mir leid. Mason war vorhin bei mir. Er hat mir erzählt, dass du bei ihm warst. Wir haben uns ausgesprochen. Er ist immer noch traurig, aber er versteht mich und hat sich bei mir entschuldigt. Das habe ich nur dir zu verdanken." Ich gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Wie ich Alberta versprochen habe. Ich werde immer gut auf dich aufpassen." Sie lächelte mich glücklich an. „Vergeben und vergessen?", fragte sie mich. „Vergeben und vergessen." Ich küsste sie sanft auf die Lippen. „Na komm, wärmen wir uns am Feuer auf." Ich setzte mich auf den Boden und Roza lehnte sich an meinen Oberkörper. Ich streichelte langsam ihren Kopf und sie schlief ruhig auf meiner Brust ein. Ich
flüsterte ihr „Gute Nacht meine liebe Roza" ins Ohr und sie lächelte mich im Schlaf an. Ich hob sie vorsichtig hoch und legte sie ins Bett. Ich legte mich zu ihr und fiel selbst schnell in einen ruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen wachte ich vom Geräusch der Dusche auf. Ich strich mit der Hand über die andere Bettseite und spürte noch die Wärme von Roza. Ich stieg aus dem Bett und ging ins Bad. Sie stand mit dem Rücken zu mir und wusch gerade ihre Haare. Ich ging langsam auf sie zu und legte meine Arme um sie. „Guten Morgen, Roza", hauchte ich ihr ins Ohr. „Man Genosse, du kannst eine Wächterin doch nicht so erschrecken.", scherzte sie als sie sich umdrehte und mir einen Kuss gab. „Oh Verzeihung, dann kann ich ja froh sein das mir nichts passiert ist." Sie boxte mir leicht gegen den Arm. Wir lächelten uns an und ich wusch ihr vorsichtig ihre Haare aus. „Also Dimitri, wie viel Zeit haben wir zwei?" „Ich habe so gut wie jeden Tag Dienst. Mein nächster komplett freier Tag
wird an Weihnachten sein. Ich habe den Tag über immer Dienst, das heißt abends können wir zwei immer Zeit miteinanderverbringen." „Klasse. Den Tag über mache ich dann was mit Lissa und abends bin ich bei dir." Wir trockneten uns beide ab und zogen uns an. Ich öffnete die Tür und spähte heraus. Keine Menschenseele. „Die Luft ist rein." Wir verließen beide mein Zimmer und ich nahm Roza nochmal ein meinen Arm. „Bis späte dann." Ich gab ihr einen Kuss. „Bis später Genosse." Wir lächelten uns an und gingen in verschieden Richtungen. Ich trat meinen Dienst an und stand Wache vorm Eingang von der Skihütte. Sehr stumpf, aber zumindest konnte ich die Aussicht genießen und mich auf die bevorstehenden Abende mit Roza freuen. Die Tage waren, wie bereits von Alberta angedeutet, ereignislos. Die Abende hingegen waren wie Urlaub. Roza und ich setzten uns jeden Abend vor den Kamin in meinem Zimmer und sie erzählte mir von ihrem Tag. Ich erzählte ihr viel von meiner Heimat Russland und von meiner Familie. Wir kuschelten zusammen, lachten viel und schliefen abends gemeinsam ein und wachten morgens gemeinsam auf. Es waren jeden Tag nur wenige Stunden, aber sie waren vollkommen gefüllt von unserer Zuneigung füreinander. Jeden Tag lernte ich Roza noch mehr lieben. Ich weiß nicht wie ich mich so einfach bei ihr fallen lassen kann, nicht mal meine Familie kennt mich so locker und offen. Niemand, bis auf sie. Die erste der zwei Wochen war gerade um als Rose das Weihnachtsfest ansprach.
„Also Genosse, ich habe eine Idee. Übermorgen wird hier ja das große Weihnachtsbankett
sein. Was hältst du davon, wenn wir danach im Privaten eine kleine Weihnachtsfeier auf dem Zimmer von Lissa und mir veranstalten? Nur du, Lissa, Christian und ich.", fragte sie
unschuldig. Ich wusste was sie versucht zu verschleiern. „Du, Lissa, ich und Christian? Und wann wolltest du mir erzählen, das Chrsitian von uns weiß?" „Da kann ich echt nichts für. Das ist Lissa so rausgerutscht. Was denkst du denn wer den ganzen Abend immer bei uns im Zimmer ist? Die beiden verbringen jetzt, genauso wie wir, die Abende zusammen. Irgendwann musste die Frage doch kommen." „Wie hat er reagiert?", fragte ich beunruhigt. „Alles gut Genosse. Er war zwar ziemlich überrascht, hat aber geschworen nichts zu sagen. Ansonsten befördert ich ihn höchstpersönlich in sein Grab." „Na gut, ich vertrau dir. Aber langsam wissen das schon ganz schön viele. Wenn es noch mehr aus der Schule erfahren könnte das die Runde machen." „Du hast Recht. Ich denke auch das keine weiteren mehr von uns wissen sollte." Ich gab Roza einen kleinen Kuss auf die Nase. „Also, eine Weihnachtsfeier? Wie hast du dir das vorgestellt?" Sie setzte sich auf und ihre Augen
leuchteten vor Begeisterung. Ich schmunzelte sie an. „Also das Bankett geht bis zum Abend. Danach machen wir es uns bei Lissa und mir im Zimmer gemütlich. Wir lassen etwas von dem schönen Essen mitgehen und machen ein Picknick. Und jeder besorgt für alle eine Kleinigkeit. Nichts großes, nur ein lustiges Geschenk. Und dann machen wir uns einfach eine schöne Zeit." „Klingt gut. Ich bin dabei." „Klasse, das freut mich." Sie nahm mich fest in den Arm. Wir fingen an uns zu küssen und ich fuhr glücklich ihren Körper entlang. Sie streifte mir mein T-Shirt ab und ich trug sie aufs Bett. Ich liebkoste sie und zog ihr langsam ihre
Klamotten aus. „Ich liebe dich Roza.", hauchte ich ihr ins Ohr. Ich spürte ihre Gänsehaut und
küsste ihren Körper entlang. Ich hatte wieder eine wunderschöne Nacht mit ihr.

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