Dieses Mädchen war unglaublich. Für weitere Beschreibungen fehlten mir echt die Worte und meinem Bruder schien es genauso zu gehen. Sie hatte in uns gelesen, wie vorher in ihrem Buch und hatte uns keine einzige Frage gestellt. Wir hatten uns halb zum Affen gemacht und versucht, ihr Details über ihr Leben zu entlocken und sie hatte uns die ganze Zeit dabei analysiert. Wäre sie nicht so interessant, hätte ich es fast als Beleidigung aufgenommen. „Leute, das war ja ganz lustig, aber ich würde ganz gerne weiter lesen, wenn Ihr nichts dagegen habt." Meinte Hailey auf einmal. Ich schreckte etwas hoch, weil ich in Gedanken gewesen war. Wir wollten gerade wieder gehen, als sich die Tür öffnete und Percy, unser spießiger, regelbesessener Bruder, der dieses Jahr auch noch Schulsprecher geworden war, das Abteil betrat. „Das könnte jetzt lustig werden." raunte mein Zwillingsbruder mir zu. „Ist es wahr, was man erzählt, dass Du einen Mitschüler niedergeschlagen hast?" fragte er streng. Hailey sah ihn vollkommen gelangweilt an. „Nein habe ich nicht, diesmal zumindest." gab sie ihm dieselbe Antwort wie uns zuerst. Hinter ihm erschien seine Freundin Penelope, die ebenfalls Schulsprecherin war. „We bist Du überhaupt? Ich habe Dich hier noch nie gesehen." Als hätte Hailey gerochen, dass das Mädchen hinter dem Jungen, der gerade ansetzte ihr eine Moralpredigt zu halten, seine Freundin war. sagte sie mit einem perfekten, zuckersüßen Lächeln. „Entschuldige, wie unhöflich, ich bin Hailey, mit wem habe ich denn das Vergnügen?" Sie legte ihr Buch beiseite, stand auf und hielt ihm die Hand hin. Percy schluckte sehr deutlich; anscheinend war nicht mal er immun gegen die weiblichen Reize. Er stellte sich vor und schien auf Penelope ganz vergessen zu haben. Hailey sah auch wirklich besonders scharf aus. „Naja, Flint macht ja gerne Ärger, es wird schon Notwehr gewesen sein." sagte er schließlich und ging wieder. Hailey setzte sich mit ihrem Buch wieder hin und das war wohl unser Zeichen zu verschwinden, auch, wenn wir es vor lauter lachen kaum noch bei der Tür raus schafften.
Das nächste Mal sahen wir sie in der großen Halle, als sie vorgestellt und vor den Erstklässlern eingeschult wurde. In welches Haus sie wohl kommen würde? Der Hut hatte noch nicht einmal ganz ihren Kopf berührt, da schrie er schon: „GRYFFINDOR!" durch die Halle und unser Tisch begann laut zu klatschen.
Später beobachtete ich Hailey, wie sie etwas vor uns zum Gemeinschaftsraum ging und sich gut mit Angelina und Alicia zu unterhalten schien. Sie lachten die ganze Zeit und ich fragte mich, ob das wohl echt war oder ob sie sich wirklich einfach überall anpassen konnte.
Etwas später saßen wir mit den Mädchen auf den Sofas beim Kamin. „Und, Hailey? Bewirbst Du Dich fürs Quidditchteam?" „Wieso sollte ich?" „Naja, Du hast einen Besen dabei gehabt und nicht nur irgendeinen, sondern einen Feuerblitz." Gab ich lachend zurück. Sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich kann fliegen und mache es gerne, aber Quidditch spielen interessiert mich nicht so; da sehe ich lieber zu." Jetzt war sie so ganz anders, als vorhin im Zug; aufgeschlossen und lachte. Verarschte sie uns? Oder wollte sie nur zuerst herausfinden, mit wem sie es zu tun hatte? Ich wurde aus ihr einfach nicht schlau und das sollte sich in den nächsten Wochen auch nicht ändern.
Ich hatte mir dieses Jahr das Ziel gesetzt, die wahre Hailey kennenzulernen. Sie war fast immer mit unterwegs und ich hatte das Gefühl, dass eine ziemlich starke Anziehung zwischen uns war, die ich nicht erklären konnte. Gut, das könnte auch daran liegen, dass sie mir verdammt gut gefiel, genau weil sie so anders war.
Eines Nachmittags kam ich beim Raum der Wünsche vorbei und wollte eigentlich etwas suchen, was wir für unseren nächsten Streich gebrauchen konnten, doch als ich die Tür aufmachte, sah ich Hailey, die darin irgendeine Art von Kampfsport trainierte. Sie bemerkte mich sofort und sah mich an. „Ich wollte nicht stören." Sagte ich nur grinsend und hob gespielt ängstlich die Hände über den Kopf.
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Verrückt nach dir | Fred Weasley Fanfiction
FanfictionHailey und Fred könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist berechnend, er glaubt an das Beste in jedem, sie ist verschlossen, er ist ein offenes Buch. eigentlich sollten sich ihre Wege nicht wirklich kreuzen oder? Als Hailey jedoch nach vier Jahr...