Ich hatte wirklich eine schöne Zeit im Hauptquartier, jedoch machte ich mir mit jedem Tag mehr Sorgen, was passieren würde, wenn die Schule wieder losging. Nachdem ich nun offiziell eine Aurorin war und meine UTZ abgelegt hatte, gab es keinen Grund mehr, nach Hogwarts zurückzukehren. Meine neue Position sollte nach wie vor geheim bleiben, denn das Überraschungselement war das effektivste Werkzeug eines Spions. Jedoch bedeutete das, dass ich Fred nichts davon erzählen durfte. Sollte es so weit kommen, würde ich einfach nicht in den Zug einsteigen, ohne ein Wort sagen zu können. Ich hatte zwar das Gefühl, dass er mittlerweile verstand, dass ich ihm vieles nicht sagen durfte, aber ich war mir sicher, er würde es mir mehr als übel nehmen, wenn ich einfach nicht mehr auftauchte.
Eines Morgens, als ich gerade in die Küche kam, um mir einen Kaffee zu holen, sah ich eine frustriert aussehende Hermine am Tisch sitzen. „Was hat Dir denn den Zauberstab verknotet?" wollte ich wissen. „Nichts, was irgendwer verstehen könnte." Ich hatte nicht unbedingt das Gefühl, dass sie mich wahnsinnig gut leiden konnte, aber wir lebten zusammen, also bemühte ich mich um Freundlichkeit. „Versuchs mal zu erklären." Gab ich zurück und setzte mich ihr gegenüber. „Ich habe zu wenig Bücher mitgenommen und jetzt ist mir langweilig." Ich betrschtete die Lektüre, die vor ihr auf dem Tisch lag. „Wow, das ist aber nicht der Stoff aus dem fünften Jahr an den ich mich so erinnere." Hermine galt als eine der begabtesten Hexen der Schule, aber ich hatte immer gedacht, sie machte nur gerne Wind um sich. „Möchtest Du mal durch meine schauen?" „Hast Du denn Bücher da? Ich habe Dich noch nie lernen gesehen." „Hier nicht, aber in meinem Haus, wir können sofort los, wenn Du willst." „Wir dürfen doch das Haus nicht verlassen." „Das ist ein Versteck und kein Knast, außerdem bin ich im Orden, ich kann machen was ich will. Wir sollten Elena mitnehmen, nicht, dass sie sich ausgeschlossen fühlt." Seit ich hier war und bemerkte, wie vertraut alle miteinander waren, wollte ich auch von ihnen gemocht werden. Die anderen sahen mich nur als Ordensmitglied und nicht als eine Schülerin aus Hogwarts. Gut, ich war eigentlich keine mehr, aber immerhin war ich gerade erst 17 geworden und vor den Zwillingen fürchtete sich auch niemand. Es war nicht so angenehm, zu merken, dass andere aufhörten zu reden, wenn sie bemerkten, dass ich in der Nähe war. besonders Elena schien von meiner bloßen Anwesenheit verschreckt. Dabei hatte ich doch von Anfang an klargemacht, dass ich sie nicht für ihren Vater ausspionieren würde. Mir persönlich war vollkommen egal, was sie und George machten. Ob sie die Nächte mit Kuscheln oder dem härtesten Sex verbrachten, konnte mich nicht weniger kümmern.
Wie vermutet, fanden wir sie und George in ihrem Zimmer. Die Beiden waren ja sowas von niedlich zusammen. Sie saßen auf dem gemachten Bett unter einer Decke, weil, obwohl es Sommer war, war dieses Haus trotzdem kalt und schienen in ein angeregtes Gespräch vertieft zu sein. Ich blieb im Türrahmen stehen und klopfte daran. Sie schreckten hoch, als hätte ich sie bei einer Straftat erwischt. „Macht Euch nicht ins Höschen." Kommentierte ich die Szene lachend und Elena sah leicht beschämt zu mir. „Hermine und ich wollten zu mir nachhause, damit wir uns ein paar Bücher holen können, möchtest Du auch mitkommen?" „Wir dürfen doch nicht weg." „Wie ich Hermine vorher schon erklärt habe, ist das ein Unterschlupf und kein Knast, außerdem seid Ihr in Begleitung eines Ordensmitglieds, ich glaube nicht, dass jemand was dagegen haben wird. Also kommst Du?" Sie nickte langsam, ich nahm ihre Hand und wir apperierten direkt vor das Tor.
„Was macht Ihr denn hier?" wollte mein Vater wissen, nachdem ich die Tür aufgesperrt hatte. Offenbar war heute sein freier Tag. „Hermine hier ist ein wenig langweilig, weil sie keine neuen Bücher mehr zum lernen hat, also lasse ich sie mal durch meine Bibliothek schauen und vielleicht findet Elena auch etwas, das sie interessiert." „Viel Spaß, ich stehe sicher niemandem im Weg, der sich mehr Wissen aneignen will. Sag' mal, haben sie schon entschieden, wer Harry zu seiner Anhörung begleiten soll?" Dad war in den letzten Wochen zu beschäftigt gewesen, um zu allen Ordenstreffen zu kommen. „Ja, Mister Weasley geht mit." „Alles klar, eine Sache weniger für mich zu tun. Vielleicht habe ich dann sogar Zeit, zuzusehen, wie Du Sirius in den Arsch trittst."
Wir machten uns auf den Weg in mein Studierzimmer, in dem ich seit ich denken konnte, unterrichtet worden war. Ihre Augen wurden immer größer. „Hailey, Du hast ja wirklich eine Bibliothek." Ich musste schmunzeln; für mich war das alles so normal geworden, dass ich mir kaum vorstellen konnte, wie das auf andere wirken musste. „Such Dir aus, was immer Du willst." Sie ging langsam die Regale entlang und ihrem Gesicht war zu entnehmen, dass sie wohl gerade ihren persönlichen Himmel betreten hatte. „Hast Du die alle gelesen?" fragte Elena mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme. „Nicht alle, einige habe ich gekauft, aber nie gebrauchen können." Sie nahm eines der Bücher aus dem Regal. „Fortgeschrittene Verwandlung zum Kreiren einzigartiger Zauber – das würden sie uns niemals in der Schule beibringen." „Nimm es mit, ich bin sicher, Du kannst einige nützliche Zauber erstellen." „Ich darf außerhalb der Schule noch nicht zaubern." Gab sie niedergeschlagen zurück. „Aber ich. Du überlegst die Zauber und ich führe sie aus." „Du bist ehrlich gesagt, reifer, als ich gedacht hatte." Meinte Hermine plötzlich. Ich lachte ein wenig. „Wieso hast Du geglaubt, ich wäre unreif?" „Keine Ahnung, vermutlich, weil Du die ganze Zeit mit den Zwillingen abhängst und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand so viel Zeit mit ihnen verbringen kann und dabei vernünftig bleiben. Wusstest Du, dass sie jetzt schon eine Party planen, wenn Harry freigesprochen wird? Dabei kann keiner wissen, wie seine Anhörung ausgeht." Das klang nach den Jungs. Sie waren schon fast unaushaltbar optimistisch und ungeduldig, wie kleine Hunde, die noch nicht erzogen worden waren. „Naja, dann sollten wir mal das Beste hoffen oder?" „Ich verstehe einfach nicht, wie jemand einfach zum Spaß immer alle Regeln brechen muss." Mittlerweile hatten wir es uns auf meiner Couch gemütlich gemacht und es war nett, einfach mal zu quatschen. „Ich auch nicht, aber in manchen Punkten muss ich ihnen recht geben. Manchmal muss man einfach ein bisschen leben und lachen, vor allem in Zeiten wie diesen. Das restliche Leben ist ernst genug. Es kann sich nicht immer alles um Schule und Regeln drehen... wenn wir gerade dabei sind: wenn sie wirklich eine Party planen, sollte ich noch ein paar Flaschen Feuerwhisky mitnehmen." „Nein, bitte mach das nicht. Misses Weasley wird eh schon ausrasten, auch ohne, dass wir trinken." Ich konnte nur lachen. „Komm schon, Hermine, sag mir, dass Du es nicht lustig findest, wenn ihre Kinder Ärger bekommen." „Nicht, wenn ich auch mit drinstecke. Mein Vater wird mir Hausarrest bis zu meinem Abschluss geben, wenn er das erfährt. Nicht jeder wird so ernst genommen, wie Du, Hailey." „Was ist, wenn ich Dir sage, dass es eine Möglichkeit gibt, mit der Du Spaß haben kannst, ohne mehr als angeheitert zu sein und Ärger zu bekommen?" sie sah mich überrascht an. „Wie ist das möglich?" „Könnt Ihr ein Geheimnis bewahren?" sie nickte. „Ich kenne einen Zauberspruch, mit dem Du so viel trinken kannst, wie Du willst, ohne komplett betrunken zu werden. Den benutze ich oft und ich kann ihn auch an Euch anwenden. Stell Dir die erstaunten Gesichter der anderen vor, wenn Du ohne weiteres eine Falsche Whisky trinkst." „Das wäre sowas von lustig." „Und das nenne ich Streiche spielen mit Wissen. Nicht einmal Fred und George, die großen Streichespieler werden da dahinter kommen."
Hermine nahm sich noch ein paar Bücher und wir apperierten zurück ins Hauptquartier. Von diesem Tag an, verbrachten wir immer mehr Zeit damit, gemeinsam zu lernen und Zaubersprüche zu entwickeln. So sehr ich es genoss, mit Fred und George zu lachen, so angenehm fand ich es auch, mal ernstere Gespräche zu führen.
Am Tag von Harrys Anhörung war die Stimmung im ganzen Haus angespannt und das war eine Untertreibung. Ich war mir ziemlich sicher, sie würden ihn freispreche, immerhin war es Selbstverteidigung gewesen, aber ich wusste auch, dass der Minister ein schon fast kindisches Verhalten an den Tag legte. Eigentlich war er ziemlich armselig, sich von einem Teenager so einschüchtern zu lassen.
Ich trainierte wie immer mit Sirius, der verständlicherweise etwas abgelenkt war, als wir einen lauten Knall und dann zwei Leute laut fluchen hörten. „Was bei Merlins Bart habt Ihr schon wieder aufgeführt?" schrie Misses Weasley aus der Küche, bevor sie die Stiegen hinaufrannte.A/N: Das war leider nur ein Füllerkapitel, aber ich finde es Zeigt Hailey mal mit anderen Teenagern und wie sie mit typischen "Jugend-Themen" umgeht.
DU LIEST GERADE
Verrückt nach dir | Fred Weasley Fanfiction
FanfictionHailey und Fred könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist berechnend, er glaubt an das Beste in jedem, sie ist verschlossen, er ist ein offenes Buch. eigentlich sollten sich ihre Wege nicht wirklich kreuzen oder? Als Hailey jedoch nach vier Jahr...