Sorgen

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Das war das erste Mal, das ich Hailey ansatzweise verletzlich gesehen hatte

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Das war das erste Mal, das ich Hailey ansatzweise verletzlich gesehen hatte. Vielleicht war ich wirklich zu hart mit ihr gewesen.  Sie hatte mich nicht für einen anderen fallen gelassen, sie hatte eine Aufgabe zu erledigen. Ich fand die Aufgabe immer noch idiotisch und fand, dass sie viel zu jung für sowas war, aber das war nicht meine Entscheidung. Ich musste mich nur entscheiden, ob ich weiter mit ihr befreundet sein wollte. Ein Blick auf sie und die Antwort war klar: ja, absolut, ja. Ich wollte sie nicht verlieren, niemals. „Mit tut es auch leid, ich hätte Dich einfach fragen sollen." Hailey überbrückte die letzten Centimeter und küsste mich. Merlin, wie sehr ich sie vermisst hatte. „Wollen wir von hier verschwinden?" flüsterte sie außer Atem. Ich schaffte es nur zu nicken und wir liefen schon fast in Richtung Raum der Wünsche.
Seit dieser Nacht hatte sich etwas verändert. Ich hatte auf einmal das Gefühl, sie beschützen zu wollen. Ich wollte, dass sie mir vertraute und loslassen konnte. Ihr Job musste unheimlich anstrengend sein, was an ihrem immer öfter müden Gesichtsausdruck zu erkennen war. natürlich konnten wir uns nicht mehr so oft treffen, wie letztes Jahr, aber das war mir egal. Die Hauptsache war, dass ich sie wieder hatte.
Das Nummer eins Gesprächsthema der nächsten Wochen war, wie sollte es anders sein, der Weihnachtsball. Alle Mädchen waren extrem aufgeregt und redeten nur noch über ihre Kleider. Ich saß gerade im Gemeinschaftsraum und wartete auf George. Dieser kam mit einem seligen Grinser wenig später zu mir. „Du bist aber gut gelaunt heute." Stellte ich fest. „Bin ich auch, ich habe gerade Elena gefragt, ob sie mich auf den Ball begleitet und sie hat zugestimmt." Elena war eine Huffelfpuff im vierten Jahr und George schmachtete ihr schon seit geraumer Zeit hinterher. „Wen wirst Du fragen?" darauf hatte ich vollkommen vergessen. Hailey war das einzige Mädchen, an das ich permanent denken musste, aber natürlich konnte ich nicht mit ihr hingehen.
Letztendlich war Angelina meine Begleitung und es wirkte so, als wären alle ihre Träume wahr geworden, als wir gemeinsam in die geschmückte Halle gingen. Meine Augen scannten den ganzen Raum auf der Suche nach Hailey. Sie war bei den Slytherins, wie üblich, aber Montague wirkte jetzt schon sturzbetrunken. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Das letzte, was ich wollte, war, dass dieser ekelhafte Typ, Hailey etwas antun würde. Natürlich war mir bewusst, dass sie auf sich aufpassen konnte, besser als ich es je können würde, aber trotzdem. Er sabberte schon fast in ihren Ausschnitt. Als die Tanzfläche für alle freigegeben war, sah ich George zu, der Elena im Arm hielt und wirkte, wie der glücklichste Mann auf Erden. So würde ich auch aussehen, wäre Hailey heute Abend meine Begleitung.
Einmal standen wir nebeneinander bei der Getränkeausgabe und ich spürte, wie sie etwas in die Tasche von meinem Festumhang steckte. Sobald ich einen Moment alleine hatte, nahm ich das Stück Pergament und entfaltete es. >> Raum der Wünsche in 2 Stunden? ≈ H << Ich sah auf die Uhr und die Minuten schienen sich nur so in die Länge zu ziehen und ich konnte es kaum erwarten, endlich mal wieder mit ihr alleine zu sein.
ich wartete bereits im Raum der Wünsche und Hailey kam etwas zehn Minuten später herein. „Entschuldige, ich musste nur meinen besoffenen Fake-Freund ins Bett bringen." Lachte sie. Ihrer guten Laune nach zu schließen, dürfte Montague sich zumindest benommen haben und das Gefühl von Erleichterung durchströmte meinen Körper. „Wieso wolltest Du mich sehen?" Hailey kam zu mir und legte ihre Hände auf meine Brust. „Weil Du viel zu gut in Deinem Umhang aussiehst und ich gerne die sein wollte, die ihn Dir auszieht."
Während der gesamten Weihnachtsferien hörte ich nichts von ihr, was aber nichts Neues war, da sie immer viel trainierte. Als ich sie jedoch weder im Zug nach Hogwarts, noch in der großen Halle sah, machte ich mir Sorgen. Ich schrieb ihr etliche Briefe, aber sie beantwortete keinen davon.
Ungefähr eine Woche später sah ich sie beim Frühstück. Seit wann war sie zurück? Und warum hatte uns nicht mal begrüßt? Sie war nicht wie sonst bei den Slytherins, sondern saß wieder am Gryffindor-Tisch, aß Bacon und Eier und war in den Tagespropheten vertieft. „Hey, Du." Ich setzte mich neben sie. Hailey erschrak fast. „Sorry, ich wollte Dich nicht erschrecken." Sie sah nicht von der Zeitung auf, antwortete aber: „Hast Du nicht, ich bin nur konzentriert, das ist alles." Mittlerweile kannte ich sie aber gut genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. „Warum bist Du später zurückgekommen?" „Ich musste arbeiten." Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung und ich machte mir immer mehr Sorgen. „Hailey, bitte sieh mich an, ich mache mir Sorgen um Dich." Sie drehte ihren Kopf und mir blieb bei ihrem Anblick fast der Mund offen stehen. Sie sah aus, als wäre sie durch die Hölle gegangen; ihre Lippe war geschwollen, ihre Nase sah so aus, als würde ein Bruch verheilen und sie hatte einen tiefen Schnitt auf der Schläfe. „Was ist passiert?" war alles, was ich herausbrachte. „Nicht so wichtig, ich könnte es Dir eh nicht sagen." Ich drehte mich um und sah zum Slytherin-Tisch, wo Montague mit seinen Freunden saß. „War er das? Ich schwöre, ich bringe ihn um." Ich wollte schon aufstehen, aber sie hielt mich zurück. „Nein, er hat nichts gemacht, es ist alles in Ordnung. Entschuldige, dass ich nicht mehr sagen kann, aber wir haben darüber geredet. Manchmal kann ich Dir Sachen nicht erzählen." Ich hasste diese Tatsache nach wie vor, aber ich fand mich damit ab, wenn das bedeutete, ihr nahe sein zu können.  „Kann ich irgendwas tun?" so unsicher war ich noch nie gewesen. „Ich muss in den Unterricht, aber wir können uns am Abend treffen, wenn Du willst." „Na klar, Raum der Wünsche?" sie lächelte ein wenig. „Nein, Badezimmer von den Vertrauensschülern. Wie Du sehen kannst, bin ich etwas mitgenommen und ein heißes Bad tut sicher gut."
Nach dem Abendessen ging ich sofort nach oben und füllte Die Badewanne mit heißem Wasser und Rosenduft, ihr Favorit.
Wir trafen uns jeden Abend, sogar noch öfter als letztes Jahr und manchmal machte ich mir Sorgen, dass George etwas mitbekommen würde. Eigentlich verschwiegen mein Zwillingsbruder und ich uns nichts, aber irgendwie wollte ich die Sache mit Hailey nicht zum Gemeinschaftsraumtratsch machen. Zum Glück war George aber meistens mit Elena beschäftigt. Es wirkte wohl so, als würden die beiden tatsächlich zusammenkommen. Sie saß eines Abends mit uns im Gemeinschaftsraum. „Elena, was möchtest Du eigentlich nach Hogwarts machen? Hast Du schon eine Idee?" wollte Katie wissen. „Ich würde gerne Aurorin werden, wenn meine Noten gut genug sind." George lächelte sie stolz an. „Das trifft sich doch gut, Hailey auch. Ihr könnt euch sicher mal austauschen." Elena sah plötzlich nicht mehr so aus, als würde sie sich in ihrer Haut wohlfühlen. „Was ist denn, Süße?" fragte mein Bruder besorgt. Die beiden waren sowas von süß. „Hailey ist so gut, wie ich es nie sein werde. Jeder redet über sie in jedem Haus, seit sie an der Schule ist. Wie soll ich Aurorin werde, wenn sie jemanden wie Hailey haben können?" genau in diesem Moment betrat Hailey den Gemeinschaftsraum und setzte sich zu uns. „Hab ich was im Gesicht oder warum sind auf einmal alle still, nur weil ich dabin?" „Wir reden gerade über unsere Zukunftspläne und Elena hier hat uns gerade erzählt, dass sie Aurorin werden möchte." Erklärte Angelina, die manchmal echt das Feingefühl eines Trolls hatte. „Hey, wie cool. Gute Leute werden immer gebraucht." Elena verkroch sich schon fast hinter George. „Naja, ich weiß nicht, ob ich gut bin. Ich werde sicher nie so gut wie Du." Hailey lächelte ihr aufmunternd zu. „Woher willst Du das wissen? Ich habe einen gewissen Vorsprung, aber das heißt nicht, dass Du das Level nicht erreichen, wenn nicht sogar überschreiten kannst." Ich musste mich zusammenreißen, Hailey nicht die ganze Zeit anzustarren. Wieso wusste sie immer, was sie sagen musste, um eine Situation zu lockern oder um jemanden aufzumuntern. Mir fiel ihr Training wieder ein, aber in diesem Moment hatte ich nicht das Gefühl, dass sie Elena nur aufmuntern wollte, sondern dass ihre Worte ernst gemeint waren.

Verrückt nach dir | Fred Weasley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt