Hailey und Fred könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist berechnend, er glaubt an das Beste in jedem, sie ist verschlossen, er ist ein offenes Buch. eigentlich sollten sich ihre Wege nicht wirklich kreuzen oder?
Als Hailey jedoch nach vier Jahr...
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Was hatte es mit diesem Jungen auf sich, das mich so faszinierte? Ich dürfte meine erste Einschätzung wie immer gut getroffen gehabt zu haben, aber er hatte trotzdem etwas an sich, das mich nachdenken ließ. Er stand einfach nur da und sah mich an. „Was? Noch nie ein Mädchen trainieren gesehen?" sagte ich lachend, denn er hatte auch mit einem Witz begonnen. „Doch, aber nicht sowas, da hat man ja Angst bekommen. Will ich wissen, was Du sonst noch so drauf hast?" Er hatte mich die ganze Zeit gemustert, während er das gesagt hatte. Ich war es gewohnt, angestarrt zu werden, mir anzügliche Kommentare und sonstiges anhören zu können und irgendwie war ich ihm dankbar, dass er nur starrte, aber die Klappe hielt. „Ich glaube, das willst Du nicht wissen." „Entschuldige, ich bin übrigens..." doch ich unterbrach ihn. „Ich weiß, wer Du bist, ich habe euch innerhalb einer halben Stunde auseinanderhalten können." Er sah mich ziemlich entgeistert an. Ich ging langsam auf ihn zu, bis ich so nah vor ihm stand, dass ich aufsehen musste. Es war doch immer wieder lustig mit meiner Wirkung auf andere, vor allem Männer zu spielen, auch wenn ich es natürlich nicht dafür gelernt hatte. Ich bemerkte wie er schluckte. „Und wie?" Sie waren doch im Grunde genommen alle gleich. Ein Blick, eine kleine Berührung am Arm und schon sangen sie wie die Vögel. „Ganz einfach, Du hast einen leicht Gold schimmernden Ring um Deine Iris, die Dein Bruder nicht hat." Sagte ich leise und kam ihm langsam näher. Irgendwie begann sich etwas zu verändern, ganz leicht nur, aber trotzdem. Ich war mir in diesem Moment nicht sicher, ob ich wirklich nur meine Fähigkeiten anwandte oder ob ich ihm tatsächlich so nahe sein wollte. Ok, diese Gedanken wurden sofort weggeschoben, ich war nicht hier, um mir über Jungs Gedanken zu machen, sondern um mein Training in einem anderen Umfeld anzuwenden. Er kam mir immer näher und seine Augen funkelten. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihn einfach gewähren lassen sollte, entschied mich aber dagegen und sagte nur: „Siehst Du? Ich habe doch gesagt, Du willst nicht wissen, was ich sonst noch so drauf habe." Mit diesen Worten wandte ich mich ab und wieder meinem Boxsack zu. Er stand noch eine Weile hinter mir und sah mir zu, bis er den Raum wieder verließ. Nach ein paar weiteren Stunden setzte ich mich einfach auf den Boden und begann über all das nachzudenken, was ich bis jetzt hier erlebt hatte. Mir gefiel es hier, es war angenehm mit Gleichaltrigen zusammen zu sein. Ich wusste zwar bereits fast alles, was in unserer Jahrgangsstufe unterrichtet wurde, aber wiederholen konnte auch nicht schaden.
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