Fred so unglücklich zu sehen, brach mir fast das Herz. Er war so voller Leidenschaft und Hoffnung, etwas, das ich immer an ihm bewunderte, aber es war offensichtlich, wie sehr ihn der Unmut seiner Mutter traf. Natürlich wollte sie nur das Beste für ihre Kinder und ein Geschäft zu eröffnen, war ein größeres Risiko, als einen Bürojob anzunehmen, aber wieso konnte sie das Talent ihrer Kinder nicht erkennen? Ich war aufgewachsen, mit dem Gedanken, dass alles möglich war, wenn man nur genug Arbeit investierte und dass man sich den Arschaufreißen musste, um zu bekommen, was man will. Natürlich waren Fehler ein Teil des Lernprozesses, ich hatte das bei Merlin auf die harte Weise gelernt, aber am Ende hatte es sich ausgezahlt.
Wir saßen alle beim Mittagessen und die Stimmung war im Keller. „Ich hoffe, Euer Zimmer sieht wieder ordentlich aus." Zischte Misses Wesaley in Richtung der Zwillinge und ich konnte in Freds Augen sehen, wie er erneut fast zerbrach. „Bei Merlins Bart, irgendwann ist auch genug des Guten." Alle Augen waren auf mich gerichtet, aber ich konnte Fred nicht länger so sehen. „Wie bitte?" „Misses Weasley, Sie wissen, ich respektiere Sie in höchstem Maße, aber ich glaube jeder in diesem Haus und generell der letzte Troll, hat mittlerweile verstanden, wie sehr Sie die Tätigkeiten der beiden ablehnen." „Ich glaube, jeder ist heute ein wenig angespannt, also warum essen wir nicht einfach fertig, bevor es kalt wird." Ging Sirius dazwischen, vermutlich, weil er einen gewaltigen Streit kommen sah. Wir folgten seinem Rat und aßen fertig, ohne, dass irgendjemand ein weiteres Wort verlor.
Was zur Hölle war los mit mir? Ich hatte noch nie die Geduld verloren. Ja, ich war Gewalt und Kämpfen jeder Art nicht abgeneigt, aber ich hatte immer die Kontrolle über meine Emotionen behalten.
Als wir fertig waren und die anderen wieder in ihre Zimmer gingen, blieb ich zurück, um den Tisch abzuräumen, wie immer. Ich war alleine in der Küche mit Misses Weasley. Eigentlich war entschuldigen nichts, was ich üblicherweise tat, aber ich hatte das Gefühl, dass ich zu weit gegangen war; wie sie ihre Kinder erzog, ging mich schließlich nichts an. „Es tut mir leid, was ich vorher gesagt habe. Es war absolut nicht mein Platz, mich einzumischen." Sie sah mich an und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Kein Problem, Liebes. Du bist schließlich eine Gryffindor, natürlich stehst Du für Deine Freunde ein." Ich konnte nur ein wenig lachen. Auf die Frage, warum, antwortete ich: „Ich habe mich nie um diese Häusersache gekümmert. Jeder in der Schule macht ein großes Ding daraus, aber mir war das immer egal. Vielleicht bin ich einfach noch nicht lange genug auf der Schule." Wir verräumten die letzten Teller und setzten uns an den Küchentisch. „Hogwarts ist so ein magischer Ort, ich bin so froh, dass Du nicht alles davon versäumt hast." Ihre Augen leuchteten auf, als sie an die Zeiten von früher dachte. Dad hatte nie viel über seine Schulzeit geredet. Alles, was ich wusste, war, dass er in Gryffindor und Quidditch Kapitän gewesen war. außerdem vermutete ich, dass er ein ziemlicher Frauenheld war, aber dessen konnte ich mir natürlich nicht sicher sein. Auf einmal spürte ich, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete, dennoch musste ich die Frage stellen: „Haben Sie... haben Sie meine Mutter gekannt?" ich redete nie über sie und mein Vater auch nicht. Sie war im ersten Krieg gegen die dunkle Seite gestorben, weil man sie an die Front gestellt hatte, obwohl sie gerade erst ihre Aurorenausbildung begonnen hatte. Ich vermutete, dass das der Grund war, warum Dad mich so gut ausgebildet wissen wollte; damit ich wusste, mich zu verteidigen, damit ich eine größere Überlebenschance haben würde. Viele Erinnerungen hatte ich nicht mehr an meine Mum. Alles, was ich noch wusste, war wie sie mir von ihrer Ausbildung voller Begeisterung erzählt hatte, wie sie mir Muggelbücher vorgelesen hatte, obwohl sie selbst Reinblut gewesen war und wie sie mir Eiscreme brachte, wenn ich Angst hatte. Und ich fühlte immer noch diesen unglaublich schmerzhaften Stich in meinem Herz, wenn ich an ihren Tod dachte. „Ja, habe ich. Claire und Andromeda Tonks waren meine besten Freundinnen. Wenn wir in den Fuchsbau zurückkehren, kann ich Dir gerne alte Fotos zeigen, wenn Du möchtest." „Das wäre wirklich schön, danke, Misses Weasley." Sie nahm meine Hände, die ich auf den Tisch gelegt hatte. „Bitte, nenn mich Molly. Merlin, Du siehst aus, wie sie. Claire war so wunderschön, wie Du es bist." Ich bedankte mich nochmal und machte mich dann auf den Weg in mein Zimmer, wo ich Fred auf meinem Bett sitzen sah. Er stand sofort auf, kam auf mich zu, nehm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. „Danke für das, was Du zu Mum gesagt hast. Niemand hat sich bis jetzt so für uns eingesetzt, nicht mal unsere Geschwister." Flüsterte er beinahe, als sich unsere Lippen wieder trennten.
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Verrückt nach dir | Fred Weasley Fanfiction
FanfictionHailey und Fred könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist berechnend, er glaubt an das Beste in jedem, sie ist verschlossen, er ist ein offenes Buch. eigentlich sollten sich ihre Wege nicht wirklich kreuzen oder? Als Hailey jedoch nach vier Jahr...