Kapitel 5 Mit dem passenden Soundtrack zum Balztanz ~ Teil 2
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„Mann, Freddie, das ist sooo ekelhaft...", ertönt es nun im Nebenraum und zerplatzt unsere erotisch angehauchte Blase mit einem lautstarken Ausdruck der Widerwertigkeit. Als Reaktion folgt ein grölendes Hyänenlachen, was von mehr als nur einer Person stammt. Idioten im Rudel sind die Schlimmsten.
„Alter, ich war besoffen und hungrig, was soll ich sagen? Shit Happens" Wieder ertönt dieses eigenartige Lachen und ich kann mir redlich vorstellen, nach welchem Leitmotiv er lebt. Kain schaut in Richtung Eingang und dann zu mir. Er präsentiert mir ein schiefes Lächeln, welches erstaunlich offen mitteilt, dass er die Unterbrechung ebenfalls verteufelt und deutet mir an, dass er warten wird.
Ich wasche mir die Haare, während der Trupp Vollpfosten dummes Zeug labernd in den Duschbereich tritt. Kaum überraschend ist, dass Kain sie kennt und gleich darauf eine Diskussion über die letzten, eher mäßig erfolgreichen Spiele des unieigenen Rugbyteams losbricht. Ich höre nur halbherzig zu, rasiere mir schnell noch das Gesicht und schaffe es mich umzuziehen, ohne, dass mich die anderen bemerken. Ich tippe Kain auf die Schulter und trabe ohne abzuwarten Richtung Ausgang.
Vor der Tür zum Wohnheimzimmer bleibe ich stehen, weiß aber ohne mich umzudrehen, dass Kain mir bereits gefolgt ist. Ich streiche mir die feuchten Haare zurück und stoße schwer die Luft aus.
„Was vergessen?", erkundigt er sich verwundert, lehnt sich vor, sodass seine Lippen fast mein Ohr berühren, als er spricht. Jede Faser meines Körpers reagiert darauf. Gänsehaut überzieht meinen Nacken, watschelt langsam meine Arme hinab und hüpft quakend zu meinen Knien. Ich schüttele den Kopf und weiß selbst nicht hundertprozentig, warum ich stehen geblieben bin. Vielleicht weil ich weiß, dass, sobald wir dir Tür öffnen, auch das kleinste bisschen Zweisamkeit davon watschelt.
„Ein Penny für deine Gedanken", flüstert der Schwarzhaarige. Wieder bebt meine Haut, blüht und prickelt. Es bringt mich durcheinander. Ich drehe mich abrupt zur Seite und er weicht nicht zurück. Mein Blick haftet sich an seine Lippen. Doch statt weiter vor, lehne ich mich zurück an die Wand. Es verringert den Abstand zwischen uns nur geringfügig. Als ich aufsehe, blicke ich direkt in das warme, vertraute Braun des anderen Mannes. Kain hat ein kleines Handtuch auf dem Kopf liegen und sieht mich fragend an.
„Jeff ist da drin", spreche ich das aus, was in meinem Hinterstübchen schwelt und im Grunde keine nutzbringende oder unerwartete Information ist.
„Und? Habt ihr euch gezofft?" Er hat mir eine nasse Socke an den Kopf geworfen, mein Shirt rosa gefärbt und mich zu einem absurden Vogel gemacht.
„Er ist Jeff, reicht das als Erklärung?" Mehr sage ich nicht. Flamingo und Zuckerwatte, am Arsch.
„Wir können auch zu mir gehen", schlägt Kain vor und lässt das Handtuch sinken, mit dem er sich die Haare trocken gerubbelt hat.
„Und laufen stattdessen Abel in die Arme, nein danke." Wie Pest und Cholera zusammen. Mein heutiges Aufeinandertreffen mit dem blonden Dödel reicht mir für die kommenden zehn Jahre. Der Schwarzhaarige legt seine Stirn auf meiner Schulter ab und schnauft geräuschvoll. Danach lacht er leise auf und richtet sich wieder auf. Ich sehe ihn direkt an. Einige wilde Strähnen stehen in alle Richtungen von Kains Kopf ab und ehe ich mich versehe, habe ich meine Hand nach ihm ausgestreckt und streiche ein paar davon mit den Fingern glatt. Als ich es bemerke, vergesse ich zu atmen, ziehe die Hand aber nicht weg. Stattdessen schaue ich zur Seite und sehe, wie Sina auf uns zukommt. Nun lasse ich meine Hand sinken. Kain folgt meinem Blick. Ein leiser Seufzer flieht über seine Lippen, den nur ich höre und bei dem ich unwillkürlich grinse. Es beruhigt mich zu wissen, dass er von ihr ebenso genervt ist, wie ich. Trotzdem meldet sich ein flaues Gefühl, immer dann, wenn ich die beiden zusammen sehe.
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Between the Lines Chapter 2 - It's more than just words
Любовные романы[Fortsetzung von Between the Lines - The wonderful world of words} ~Liebe ist eine Herausforderung und das nicht nur in der Dramödie, die sich mein Leben nennt. Sie ist es vor allem dann, wenn einem lange die Überzeugung prägte, das sie nichts weite...