Was bisher geschah *Erinnerungsschwangere Musik ertönt* :
~ Nach Diskussionen über ihren Beziehungsstatus taucht Kain unerwartet am Heiligabend bei Robins Familie auf. Zum ersten Mal erlebt Kain die Feiertage im familiären Umfeld und Robin gewöhnt sich langsam an den Gedanken ihn um sich zu haben. Als Kain von seiner Familie die Pistole auf die Brust gesetzt bekommt und er gezwungen ist am anstehenden Familienessen teilzunehmen, überredet er Robin ihn zu begleiten. Sie werden mit kühler Atmosphäre empfangen und von der Ignoranz seiner Familie beeinflusst, zeigt Kain eine Seite von sich, die er gern in den Tiefen seiner Taschen behalten hätte. Robin ist getroffen und statt den Abend gemeinsam zubringen, landet er im Gästezimmer. Er hält es nur nicht lange aus. ~
*Rückblick blendet sich langsam aus und Robin huscht im Schlafanzug über den Flur*
Kapitel 9 Vom animalischen Gefühlschaos bei Beziehungsdebütanten ~ Teil 1
Der Flur ist grau und ich vernehme das leise Ticken einer Uhr, deren Takt zu meinem Schritttempo wird. Ich fasse erst wieder einen greifbaren Gedanken, als ich im Dunkeln direkt vor Kains Bett stehe. Er liegt mit dem Rücken zur Tür, auf der linken Seite der Matratze und ist nur zur Hüfte zugedeckt. Die Haut seines Rückens wirkt durch das hineinscheinende fahle Licht fast bläulich und auch sonst entspringt diese Szenerie einem völlig absurden Buch mit verqueren Genremix. Zu gewöhnlich für Fantasy, zu wahrhaftig für schlichte RomCom und zu unblutig für Horror oder Thriller, aber nur aus Ermangelung einer gigantischen Waffe in meinen Händen.
Ich bin mir nicht sicher, warum das in meinem Kopf rumgeht. Wahrscheinlich weil gerade das Genre meines Lebens unbestimmt ist und ich schlicht mit einem Arbeitstitel lebe. Wie so oft fragt man sich am Ende mancher Bücher, ob das Ziel den Weg wert war. Ob das Unwahrscheinliche nicht unwahrscheinlich hätte bleiben sollen und wieso es notwendig ist, einem Helden jedes Mal eine Liebesgeschichte an die Backe zu schreiben. Ist Heldentum ohne Liebe weniger heldenhaft? Ist Liebe ohne das ewige Hin und Her und die Zweifel weniger wahrhaftig? In den meisten Fällen ist es wie das ultimative Einbringen eines Gags, der bei jeder Wiederholung anfälliger wird und letztendlich fade in der Luft verbleibt. Die Wahrheit ist, es gibt nicht genug mürrische und familienlabile Millionäre oder heilungssuchende Bad-Boys für die Hektar an Wiesen herzensguter Mauerblümchen, die einem die Bücher gern als die wahre Liebe vorgaukeln. Nicht zu vergessen die eisigen CEOs, die nur darauf warten, ihre millionenschweren Unternehmen zukünftig mit EIEI und Tüdel gegen das korrupte System zu führen. Nicht für jeden ist der Lebensinhalt die Liebe und nicht jeder ist durch die Liebe zu ändern. Egal, wie sehr die Fantasie es einem suggerieren will. Es ist nie eine einfache Entscheidung, zu vertrauen und jemand anderen als sich selbst in seinen Kopf hineinzulassen oder in sein Herz. Änderungen zu vollziehen ist nicht so gradlinig zu bewerkstelligen, wie es einem 180 Seiten Drama gern weismachen.
Warum will das niemand begreifen?
Ich weiß um meine Defizite und vermag zu verstehen, dass der Koffer voller Unzulänglichkeiten, den ich mit mir rumschleppe, jede Zollfahndung zum Schwitzen brächte. Nach all den Jahren habe ich meine eigenen Mechanismen und meine eigenen Wege gefunden, um mit den ganzen chaotischen Gefühlen und Entscheidungen zurechtzukommen. Nicht immer effektiv. Selten unproblematisch. Oft verzweifelnd. Aber ich gebe mein Bestes und mehr kann ich nicht tun. Auch aus diesem Grund schreibt sich die Szene in meinem Kopf wie immer von ganz allein.
‚Obwohl ich vollkommen stillstehe und kein Geräusch außer das leise Fächern meines Atems zu hören ist, würde er sich zu mir umdrehen. Er könnte durch den schlaftrunkenen Schleier hindurchblicken, der uns beide umgibt und würde lächeln. Nichts weiter. Nur das.
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Between the Lines Chapter 2 - It's more than just words
Romans[Fortsetzung von Between the Lines - The wonderful world of words} ~Liebe ist eine Herausforderung und das nicht nur in der Dramödie, die sich mein Leben nennt. Sie ist es vor allem dann, wenn einem lange die Überzeugung prägte, das sie nichts weite...