Engelstöchter beißt man nicht

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Das erste, das ich wahrnahm war ein Kitzeln an meinem Ohr, welches hartnäckig zu einem regelrechten Kratzen anschwoll. Als Nächstes spürte ich den harten Boden, der meine Rippen beträchtlich in Mitleidenschaft zog, und mich ziemlich ablenkte. So versuchte ich nach und nach meine Sinne wiederzuerlangen. Das war ein Fehler.  Sofort spürte ich nämlich wieder das unerträgliche Stechen in meinen Fingerkuppen, das leichte Bluten meines Handgelenks und die gespenstische Gänsehaut die in rhythmischen Schlägen meinen kompletten Körper überzog. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, blickte panisch in die Dunkelheit und presste meinen Rücken gegen die Betonwand hinter mir, deren einzelnen Fasern ich genau spüren konnte. Systematisch durchforstete ich mein Gehirn, jeden Winkel und jede Ecke, um zu erfahren, was ich hier eigentlich tat. Ein metallenes Scharren, das direkt der Dunkelheit zu entspringen schien, gab mir einen kräftigen Denkanstoß, als Adrenalin durch meinen Körper schoss. Zitternd erinnerte ich mich. Die Ältesten - mächtige Figuren die an der Spitze der Hirachie standen, in der ich lebte. Niemand der noch lebte hatte sie je zu Gesicht bekommen, was sie umso angsteinflößender machte. Von diesen Kreaturn war ich hierher teleportiert worden, mächtig genug waren sie ja. Sie hatten mich und Claire - ein anderer unbedeutender Teil in der Gruppe von Wesen, denen wir angehörten - vor ein paar Wochen auf die Reise geschickt, um unser Volk vor einer noch unbekannten Macht zu beschützen.  Ein eiskalter Schauer jagte mir wie ein Schwall Wasser meinen Rücken hinunter, als ich sah, was die Ältesten mir gesagt hatten, das ich entdecken würde. Der Beweis für etwas, was ich bis jetzt nicht wahrhaben wollte. Nämlich, dass Claire hier gewesen war um nach Beweisen zu suchen, und sich jetzt aus dem Staub gemacht hatte. Ein kleiner Tropfen Blut glänzte auf dem harten Pflasterstein und schien mich triumphierend anzublicken.