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Erschrocken ruderte ich mit meinen Armen. Schwarz. Um mich herum nur Schwarz. Mehr konnte ich auch nicht mehr wahrnehmen, da die Erschöpfung wie eine Welle auf mich zuraste, und über mir brach. Müde und vollkommen erschöpft knickten meine Beine weg, was in diesem Schwebezustand keinen besonderen Unterschied hervorrief.
Dann begann ich nachzudenken.
Was war gerade passiert? Ich konnte es mir nicht erklären. Früher hatte ich einmal von Ausbrüchen der Magie gehört, die oft in meinem Alter auftraten. Doch so intensiv? Allerdings gibt es keine andere Erklärung. Ich bin ein Engel. Um genau zu sein eine Kreuzung aus Dämoneund Engel. Diese Kreaturen sind schon seit Jahrtausenden tot, als der Aberglaube dieser Welt langsam von dannen schritt, verließ uns auch jegliche übernatürliche Macht. Jedoch müssen unsere Eltern keine reinen Wesen sein, um Kinder wie uns zu bekommen. Es genügt, das Gen einmal in uns zu tragen. So sind unsere Kräfte über eines der Elemente auch verschieden stark ausgeprägt. Bei Claire und mir ist dies sehr stark der Fall. Wir descions, wie wir uns nennen, leben in kleinen, über die Welt verstreuten Clans, jedoch sind wir allen den gleichen Ältesten unterwürfig. Keiner kennt sie und keiner hat sie je gesehen. Die Ältesten gaben uns eine Prophezeiung mit auf den weg, die wir zu lösen versuchten. "Nun", dachte ich sarkastisch, "jetzt bin ich damit alleine." Und jetzt bin ich hier. Im Nichts. Vermutlich eine ungewollte Nebenwirkung meines Ausbruches. Immer noch kam mir der Vorfall äußerst komisch vor. Seufzend zog ich meine Knie an meine bebende Brust, als in meinem Kopf eine tiefe, rasselnde Stimme auftauchte, die mir eine Gänsehaut über den Körper jagte.

Engelstöchter beißt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt