Ein Date mit einem Fluch ||

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Y/N pov

Ich setzte mich gegenüber Sukuna auf einen Stuhl im Café.
Er sah mich mit seinen roten Augen intensiv an. So intensiv, dass ich augenblicklich wieder wegschauen musste.

"Möchten Sie etwas bestellen?", fragte uns da eine Kellnerin.
"Ich möchte bitte einen Cappuccino mit Milch und viel Zucker", sagte ich freundlich.

Die Kellnerin notierte es sich lächelnd und sah dann zu Sukuna, woraufhin ihr Blick ein wenig verstört wurde. Ihr Blick lag auf den schwarzen Strichen auf seinem Gesicht und dem zweiten Augenpaar.

"Was starrst du so?!", fragte er ruppig und sah die arme Frau so an, als würde er sie gleich umbringen.
Die Kellnerin zuckte zusammen und stotterte: "Äh-h möcht-ten Sie auch etwas z-zu trinken?"

"Das gleiche wie sie", meinte er genervt und deutete auf mich.
Die Kellnerin nickte schnell und machte sich augenblicklich aus dem Staub.

"Du jagst ihr Angst ein!", meinte ich empört.
"Ja, und? Man sollte auch Angst vor mir haben, Gör", sagte Sukuna.
"Nenn mich nicht so. Ich habe einen Namen. Und wenn aus dem Date was werden soll, dann sei netter!", fauchte ich ihn an.

Und eigentlich bereute ich das Gesagte sofort. Der Blick mit dem er mich ansah, war kaum zu ertragen.

"Wenn ich dem Bengel nicht geschworen hätte niemanden zu töten, wärst du jetzt nicht mehr, Gör."

Ich schluckte. Das war Sukuna. Ich sollte echt vorsichtiger sein.
Aber ich war auch verärgert. Er hatte mich doch auf ein Date eingeladen, echt mal! Und jetzt benahm er sich so komisch, genervt und ungeduldig.

"Mir reichts", sagte ich und erhob mich.
Seine Laune würde ich ganz sicher nicht mehr mitmachen!

"Was? Willst du zurück zur Jujutsu Schule?", fragte er und sah plötzlich vergnügt aus.

"Ja, was ist so komisch daran?", fragte ich wütend.
"Wie willst du den zur Schule gelangen? Schon vergessen, dass wir hierher teleportiert sind?", fragte er spöttisch lächelnd.

Oh verdammt. Er hatte absolut recht.
Ich ließ mich wieder in den Stuhl plumpsen.

Ich konnte nicht zur Jujutsu Schule, zu Fuß würde das viel zu lange dauern, außerdem wusste ich nicht wo genau in Tokyo wir uns befanden. Und Taxi oder Bus konnte ich auch nicht nehmen, weil ich mein Geld nicht mithatte...
Teilweise war ich echt dumm...

"So, hier ist eure Bestellung", sagte die Kellnerin und stellte die beiden Kaffeetassen vor uns ab. Dann verschwand sie wieder.
Sie hatte wohl noch immer Angst vor Sukuna... Ich konnte es ihr nicht verübeln.

Ich nahm die Tasse und nippte an dem heißen Getränk. Köstlich und perfekt.

"Okay, erzähl mal was über dich", schlug ich Sukuna vor.
Irgendwie mussten wir hier ja ein Gespräch zum Laufen bringen.

"Bist du nicht der Meinung, dass du bereits alles über mich in Büchern gelesen hast?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. 

"Keine Ahnung? Vielleicht ist ja irgendetwas anders...", meinte ich.
"Nein, alles was in den Büchern steht ist wahr", sagte er ruhig.

Na toll. Dann war es jetzt offiziell: Sukuna war ein grausamer Fluch der tausende Menschen getötet hatte.
Und ich saß hier und trank Kaffee mit ihm.
Ich war echt unschlagbar. Einfach ein Genie, genau, der war ich.

"Und was ist mit dir so?", fragte er mich.
"Mit mir...? Also naja, ich bin Jujuzistin in Ausbildung. Meine Eltern sind auch Jujuzisten, Geschwister habe ich keine."

"Das meinte ich nicht", sagte Sukuna genervt.
"Was denn dann?"
"Deine Fluchtechnik. Du kannst alles damit durchdringen, ist das wahr?"

Zu meinem Erstaunen sah er tatsächlich interessiert aus.
"Ja", sagte ich stolz.

"Dann komm mit", meinte er und packte mich wieder beim Arm.
"Hey, was-" Ich kam nicht dazu, fertig zu reden, denn plötzlich kam wieder der Schwindel.
Und dann standen wir in einem Wald.

Die Sonne schien durch die hellgrünen Blätter, die Vögel zwitscherten und ein kleiner Fluss schlängelte sich ein paar Meter entfernt durch den Wald.

Wow. Hier war es echt schön.
Da hielt mir Sukuna plötzlich einen Ast vor die Nase.

Verwirrt sah ich ihn an. Was sollte ich mit einem Ast?

"Zeig mir deine Fluchkraft", befahl er.
"Ich kann das nur mit Stricknadeln", erklärte ich kopfschüttelnd.
"Ich denke, du kannst das auch mit einem mickrigen Zweig", entgegnete er. "Du musst ja nur deine Fluchkraft hineinleiten, dann funktioniert es genau gleich wie bei diesen Nadeln. Schieß dann einfach auf den Baum dort", sagte er und deutete auf einen ganz unschuldig aussehenden Baum.

Mann, wieso sollte ich auf einen armen Baum schießen? Hatte er ihm etwa irgendetwas getan? Vielleicht wollte der Baum auch einfach nur friedlich leben...

Trotz all den Bedenken nahm ich den Zweig und versuchte irgendwie meine Fluchkraft da reinzukriegen. Überraschenderweise funktionierte es tatsächlich, aber es war trotzdem viel schwieriger und ungewohnter, als mit den Stricknadeln.

"Allesdurchdringende Stricknadel!", rief ich und warf den Zweig wie einen Dartpfeil auf den Baum.

Doch irgendwie durchdrang der Ast den Baum nicht ganz, sondern blieb in der Mitte stecken.

Was war denn jetzt los? Hatte ich zu wenig Fluchkraft...? Ich hatte heute ja schon eine große Menge verbraucht.
Oder funktionierte es mit Stricknadeln einfach besser?

Ich schielte zu Sukuna, der interessiert den Zweig im Baum musterte.

"Mach das nochmal, aber benutz mehr Fluchkraft und das gezielter", sagte er.

Ich nickte ergeben und zog den Ast aus dem Baum. Dann stellte ich mich wieder auf Abstand hin und tat das, was Sukuna mir gesagt hatte.

Mehr Fluchkraft, mehr gezielt.

Ich warf ihn wieder und diesesmal sauste der Ast mit Schwung durch den gesamten Baum. Ein großes Loch, größer als der Ast, blieb zurück.
Hatte das meine Fluchkraft ausgerichtet?

Bewundernd sah ich auf das Loch. So ein Großes hatte ich noch nie hinbekommen.

Da fingen plötzlich an, schwarze Punkte vor meinen Augen herumzutanzen. Ich fühlte mich schwach und komplett ausgelaugt.

Das Zeichen war eindeutig. Ich hatte zu viel Fluchkraft verbraucht.

Ich schwankte und wäre hingefallen, wenn mich nicht plötzlich ein warmer Körper abgestützt hätte.
Mit großen Augen sah ich zu Sukuna auf, an dem ich lehnte.

Irgendwie waren seine Augen so schön... Und seine schwarzen Tattoos... wunderschön...

Meine Augen fielen mir zu und ich spürte wie zwei starke Arme mich hochhoben.
Ich fühlte mich wohl in diesen Armen. Wohler und besser, als sonst irgendwo.
Zufrieden kuschelte ich mich an den warmen Körper, von dem ich bereits vergessen hatte, wem er gehörte, und schlief ein.

The King Of Curses | Sukuna X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt