Er weiß es

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Y/N pov

Ich saß mit Megumi, Yuji und Nobara an einem Tisch. Wir mussten die Lage und unseren brillianten Plan besprechen. Außerdem aß ich nach drei vollen Tellern Spaghetti Bolognese mit ganz viel Käse weitere zehn Pfannkuchen mit Schokosoße, während die anderen mich anstarrten und sich sichtlich fragten, wie zur Hölle das Essen in mich reinpasste. Aber was sollte ich sagen? Ich hatte Hunger, da wurde ich zu einem Bären auf der Jagd nach Honig.

"Okay", schmatzte ich und zog eine Stricknadel hervor, "zeig uns was du kannst, Nobara!"
Sie nickte und nahm das spitze, gerade Ding aus meiner Hand und erhob sich aus ihrem Stuhl.
Dann schien sie sich auf die Wand, ein paar Meter entfernt, zu konzentrieren und warf die Stricknadel wie einen Dartpfeil.

Das Resultat war zwar nicht besonders beeindruckend, aber es würde sicherlich als Ablenkung für Gojo funktionieren, wenn er dachte, dass ich die Nadel geworfen hatte. Und in Wirklichkeit würde ich aber von woanders angreiffen und ihm endlich eine reinhauen! Perfekt! Ein einfach unglaublicher Plan!

Nobara zog die in der Wand steckende Nadel heraus und begutachtete den winzigen, kleinen Kratzer. Mehr brachte man ohne meine Fluchtechnik nicht hin. Ich musste schon sagen, ich war etwas stolz auf mich selbst.

"Gut, das mit der Ablenkung wird funktionieren, aber mit welcher Waffe greiffst du an, wenn Nobara deine Stricknadeln hat?", fragte mich Megumi.
"Vielleicht komme ich einfach mit einem Spielbrett von Mensch ärgere dich nicht, das hat ja schon mal funktioniert", meinte ich schulterzuckend. Ich konnte ihm ja kaum sagen, dass er sich darum nicht die geringsten Sorgen machen musste, da ich inzwischen in alle möglichen Dinge meine Fluchkraft leiten konnte. All das, dank Sukunas hartem, täglichem Training. 

"Aber was wenn dir die Fluchkraft ausgeht?", fragte Yuji. "Das ist ja schon mal passiert und du bist umgekippt."
Ebenfalls etwas, um das ich mir wegen dem vielen Training noch kaum Sorgen machen musste.
"Ich schaffe das schon, glaub mir", wimmelte ich ihn ab.

"Dann machen wir das also morgen beim Training. Ich bin schon gespannt, ob es wirklich funktioniert. Bisher hat noch nie ein Plan gegen ihn geholfen. Er durchschaut einfach alles!", regte sich Nobara auf.

"Geht es hier etwa wieder einmal um mich? Ich fühl mich ja geschmeichelt, aber ihr solltet für morgen etwas anderes einplanen", sagte die Stimme Gojos und wir zuckten zusammen.
Erschrocken blickte ich ihn an. "Hast du gehört, was wir gesagt haben?!", wollte ich sogleich wissen.

Wenn ja, dann wäre der ganze wunderbare Plan im Eimer! Die ganze Mühe umsonst und wir würden wieder eine andere Technik erfinden müssen.

"Zugegeben ja, ich stehe hier schon eine Weile", meinte er und hob beschwichtigend die Arme, als er bemerkte wie ich wieder wütend wurde. "Aber das mit morgen würde sowieso nichts werden. Megumi und du werden einen Fluch austreiben, seid um vier Uhr morgens auf dem Parkplatz."

Ich konnte den Blick unter seiner Augenbinde spüren. Er wusste das mit Sukuna. Er wusste es. Kein Zweifel, vorallem wegen der Uhrzeit. Sonst waren die Austreibungen nie außerhalb des Zeitrahmens von sechs bis acht Uhr.

Die Aufsteigende Panik unterdrückte ich erfolgreich, mein Gesicht verzog keinen Muskel und keine Miene. Alles war normal, alles war gut. Schön atmen und alles war gut...

"Wieso die frühe Zeit?", fragte ich gespielt interessiert.
Gojo rührte ebenfalls keinen Muskel. Er hatte wohl nichts anderes von mir erwartet, einen Panikanfall würde ich nicht vor den anderen bekommen, dass wusste er.
"Solltest du doch am Besten wissen." Er sagte es locker, entspannt, doch ich wusste, dass darin eine Warnung lag. Der Unterton machte es klar.

Ich erwiderte nichts, doch er schien keine Antwort zu erwarten. Stattdessen redete er weiter. "Ich gehe dann zu einem Meeting, ich sehe euch dann morgen wieder."

Als er ging spürte ich die Blicke der anderen auf mir. "Wieso die frühe Zeit?", fragte Megumi misstrauisch.
"Dass ich nicht wieder den Unterricht verschlafe", log ich und erhob mich vom Stuhl. "Ich gehe dann schon mal vorschlafen, sonst wird das nichts."

Ohne ein weiteres Wort machte ich mich davon, mein Ziel war mein Zimmer, vielleicht tatsächlich um zu schlafen. Doch ein paar Meter vor der Tür blieb ich stehen.

"Seit wann?" Ich wusste, dass er direkt hinter mir stand, deshalb überlegte ich nicht lange und drehte mich zu ihm um.
"Erst seit gestern", meinte Gojo. "Ich habe euch bloß durch Zufall gesehen, ein Moment später und ihr wärt bereits weg gewesen."

"Und? Was tust du jetzt?" Meine Stimme klang monoton.
"Zuerst muss ich wissen, was das überhaupt soll. Aber das lässt sich hier schlecht besprechen... Also, Lust auf einen Kaffee in der Stadt?"

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand über die Stirn. Vor diesem Gespräch konnte ich nicht fliehen, also wieso nicht? Irgendwann würde er mich sowieso in die Enge treiben und mich zum Reden bringen.

"Du bezahlst", grummelte ich nur.

The King Of Curses | Sukuna X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt