Dummes Stahlrohr

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Y/N pov

Mein Wecker, oh, mein Wecker. Wie ich ihn hasste.
Schrill und ohne jegliches Anstandsgefühl kreischte er mir ins Ohr, ich solle aufstehen.

Verärgert haute ich auf das dumme Ding, damit er endlich ruhig war und nicht weiter nervte. Dann drückte ich auf den Lichtschalter, um den dunklen Raum zu erhellen.

Mein Blick fiel auf meinen Wecker. Es war circa halb vier am Morgen. Also Zeit für mich, mich von Sukuna unterrichten zu lassen.
Sukuna.
Bei dem Gedanken an ihn spürte ich schon mein Gesicht heiß werden. Dieser Kuss gestern... Hach, der war einfach himmlisch schön gewesen. Ich würde alles geben, um ihn zu wiederholen. Aber wer weiß? Vielleicht... heute...?

Ich verlor mich fast in meinen Träumereien, da erinnerte ich mich daran, dass ich jetzt erstmal unterrichtet werden würde.

Schnell schwang ich mich aus dem Bett, ging zu meinem Kleiderschrank und zog mir das Übliche an, einschließlich Sukunas Kimono natürlich.
Ich verließ mein Zimmer und wanderte durch den Flur richtung Ausgang der Schule. Es war wie immer. Dunkel und still, alle vernünftigen Personen schliefen um diese Zeit.

Ich trat aus der Schule und erbickte sofort den wunderschönen, klaren Sternenhimmel. Mein Blick schweifte suchend umher, fanden das was ich suchte jedoch nicht. Wo war er? Wo war Sukuna?

Da spürte ich eine Berührung an der Schulter und instinktiv wusste ich, dass ich soeben die gesuchte Person gefunden hatte.
Lächelnd drehte ich mich zu Sukuna, der mit seinen Augen auf mich herabblickte.

"Bereit?", fragte er und ich nickte.
Er griff nach meinem Arm und schon setzte das Schwindelgefühl ein.
Einen Moment später befanden wir uns wieder im Wald. Die kleinen Feuerchen in der Luft entzündeten sich wieder und versprühten eine wohltuende Wärme im kaltem Wind.

"Hol das Katana", befahl Sukuna.
Ich konzentrierte mich wieder auf seine Späre und baute die Verbindung auf. Dann zog ich wie befohlen das lange Schwert aus seiner Sphäre.

"Gut, und jetzt übst du dieses Stahlrohr zu durchtrennen", sagte er und hielt plötzlich eine dicke Metallstange in der Hand.

Warte, dieses Teil sollte ich durchschneiden?! Also mit Fluchkraft wäre das natürlich ein Klacks, aber ich konnte in das Katana keine Fluchkraft leiten, bedeutete ich musste es ohne tun. Das war fies. Mehr als fies.

Sukuna ging zu zwei tief herabhängenden Ästen und legte das Rohr auf ihnen ab.
"Ich kann doch noch immer keine Fluchkraft in das Katana leiten", erinnerte ich ihn.
"Ich weiß, aber das hier wird deine Aufgabe sein, bis du es schaffst es zu durchtrennen. Ob mit oder ohne Fluchkraft ist mir egal", erklärte er schulterzuckend.

Nicht sein ernst, oder?
Seufzend näherte ich mich dem Rohr und fing an, darauf einzuschlagen.
Minuten vergingen und man hörte nur die metallischen Geräusche, wenn das Katana wieder auf das Rohr traf. Aber von beschädigen oder gar durchschneiden war ich weit entfernt.

Auch die nächsten Minuten tat sich nichts. Alles was das bewirkte war, dass ich zu schwitzen begann und meine kaum vorhandenen Armmuskeln zu schmerzen anfingen.
Das eine halbe Ewigkeit so weiter, bis ich Sukunas Stimme vernomm.

"Bring das Katana zurück, wir machen morgen weiter."
Ich nickte erschöpft und tat was er sagte.

Ganz ehrlich jetzt mal: Ich hatte beschlossen, dass ich das Stahlrohr nicht mochte. Es sah dumm aus, war viel zu stur und einfach blöd. Übersetzt: Sehr dummes Stahlrohr.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Sukuna mich am Arm packte und wir innerhalb von Sekunden in meinem Zimmer standen.
Verwirrt sah ich ihn an. Teleportierte er sich sonst nicht immer vor die Schule?.

"Der Bengel ist heute zu aufgeweckt", meinte er nur mit verzogenem Gesicht und ich verstand. Heute war es noch nicht so spät, wir hatten deutlich früher aufgehört. Und das war Yujis Schuld, weil er einfach keine Ruhe geben konnte.

"Ruh dich bis morgen gut aus", meinte Sukuna noch, dann verschwanden plötzlich die Striche aus seinem Gesicht.
Yuji starrte mich mit einem verwirrten Blick an. "Y/N? Was mache ich hier?", fragte er verwundert.
"Du bist schlafgewandelt, ich habe dich gerade geweckt", log ich.
"Oh", meinte er. "Tut mir leid, ich glaube das passiert mir in letzter Zeit öfter."

Damit flüchtete er aus meinem Zimmer.
Das mit dem Kuss, den ich mir noch immer sehnlichst wünschte, würde heute wohl nichts werden...

The King Of Curses | Sukuna X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt